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Wiedersehen in Stormy Meadows

Wiedersehen in Stormy Meadows

Titel: Wiedersehen in Stormy Meadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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wäre wirklich gut für Cas.«
    »Wahrscheinlich hast du recht, aber richtig praktisch wäre so ein Vierbeiner nicht«, wiederhole ich.
    »Versprich mir wenigstens, dass du darüber nachdenkst.«
    Ich blicke in Lauras hoffnungsvolles Gesicht und seufze. »Na gut. Ich überlege es mir.«
    Laura strahlt. »Schön. Eine Freundin von mir hat eine tolle Labradorhündin, die hat vor etwa zehn Wochen geworfen. Sie wohnt in Helston. Wenn du möchtest, rufe ich sie an und frage, ob sie die Welpen schon abgibt. Dann sage ich ihr, dass du hinfährst und sie dir ansiehst.«
    Sie wendet sich ab, denn jetzt kommt Cas angetrabt und bringt Chance neben uns zum Stehen. Begeistert klopft sie ihm den schweißnassen braunen Hals. Sie strahlt über das ganze Gesicht.
    »Gut gemacht, Cassie, das war super«, sagt meine Mutter.
    Und damit war es entschieden.
    Zwei Tage später fahre ich in Helston den Orchard Drive entlang, vorbei an einer Reihe von großen Einfamilienhäusern. Ich suche die Nummer dreiunddreißig, das Haus von Mary Ray.
    Nummer dreiundreißig ist ein Bungalow aus den 1930er Jahren, mit einem gewölbten, von rotem Backstein eingefassten Vordach und großen Erkerfenstern rechts und links von der Haustür. Auch die Erker sind aus roten Ziegeln gemauert. Die übrigen Wände sind mit rosa gestrichenem Kieselrauputz bedeckt, der einen wunderbaren Kontrast zu der dunkelgrünen Haustür bildet. Zwei perfekt geschnittene Lorbeerbäume flankieren den Eingang, und die Stufe davor wurde mit Hilfe von Beton zu einer kleinen Rampe umgebaut. Rechts an der Tür, gleich neben dem Klingelschild aus Messing, ist ein Handlauf aus Metall angebracht. Er war einmal weiß, ist durch die Abnutzung aber inzwischen an vielen Stellen grau geworden.
    Die Frau, die mir die Tür öffnet, ist in ihren geblümten Hausschuhen kaum mehr als eins fünfzig groß. Ihr Rücken ist krumm, und mit der Linken stützt sie sich schwer auf einen Stock.
    Ich lächle nervös und streiche mir das Haar aus dem Gesicht. »Mrs. Ray? Ich bin –«
    Aber bevor ich meinen Satz beenden kann, streckt sie freundlich die Hand aus. »Sie müssen Natalie sein.«
    »Ja, die bin ich.«
    »Das sieht man auf den ersten Blick. Sie sehen Ihrer Mutter ähnlich.«
    »Wirklich?« Ich bin echt erstaunt.
    »Doch, sehr ähnlich. Sie sind natürlich viel dunkler, da kommen Sie sicherlich nach Ihrem Vater, aber Sie sind unverkennbar Laura Dunnes Tochter.«
    Noch nie hat mir jemand gesagt, dass ich meiner Mutter ähnlich sehe. Aber ich war ja auch viel zu selten mit ihr zusammen, als dass Vergleiche zwischen uns möglich gewesen wären. Und gemeinsame Freunde haben wir auch nicht – außer vielleicht Petra. Sie hat meine Mutter zwar nicht oft gesehen, die beiden haben sich aber immer gut verstanden, wenn sie zusammen waren.
    »Kommen Sie rein.« Mrs. Ray öffnet mir die Tür weit. »Ihre Mutter hat angerufen und gesagt, dass Sie unterwegs sind. Die Hunde sind hinten im Wintergarten. Da ist es im Moment etwas wärmer als im übrigen Haus. Wir hatten ziemlich scheußliches Wetter, nicht? Immerhin regnet es jetzt wenigstens nicht mehr …«
    Mrs. Ray führt mich durch ein tadelloses Wohnzimmer mit puderrosa Teppichen und dunklen Eichenmöbeln, deren matter Glanz nur durch viele Jahre liebevoller Zuwendung mit Lappen und Möbelpolitur entsteht. Wir gelangen in den Wintergarten, der sich an der ganzen Rückseite des Hauses entlangzieht. Von hier aus blickt man auf einen trotz des Wetters gut gepflegten Rasen.
    An einem Ende des Wintergartens steht unter einem Heizkörper an der Wand ein Hundekorb. Darin liegt auf einer Decke ausgestreckt eine große schwarze Labradorhündin.
    Als wir hereinkommen, hebt sie den Kopf und klopft zur Begrüßung leise mit dem Schwanz, macht aber keine Anstalten, uns entgegenzulaufen.
    »Die Arme ist fix und fertig.« Liebevoll lächelt Mary Ray dem Tier zu. »Ich glaube, wenn man das in Menschenjahre umrechnen würde, müsste ihr Nachwuchs jetzt im Trotzalter sein. Aber das ist wahrscheinlich ihr letzter Wurf, denn allmählich wird sie alt.«
    Es sind fünf Welpen. Zwei liegen bei oder besser gesagt auf ihrer Mutter im Korb und schlafen. Zwei andere liefern sich ein wildes Tauziehen mit einem alten Seidenschal. Drei sind schwarz, einer ist gelb, und der Kleinste ist braun.
    »Suchen Sie einen Rüden oder eine Hündin?«, fragt Mary Ray, während wir uns den Hunden nähern.
    »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht … Was würden Sie denn vorschlagen?«
    »Wenn

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