Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wiedersehen in Stormy Meadows

Wiedersehen in Stormy Meadows

Titel: Wiedersehen in Stormy Meadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
amüsiert den Kopf und sieht dann zu mir und lächelt. Es ist ein echtes, unbeschwertes, offenes Lächeln, von dem mir ganz warm ums Herz wird. Als hätte Cas mir gerade etwas sehr Wertvolles geschenkt.
    Eine Stunde später sind wir im Ship und spielen Doppelbillard. Als es darum ging, die Teams einzuteilen, hat Cas sich sofort Laura unter den Nagel gerissen. Meine zweite Teamhälfte ist Orlaithe, aber da sie heute die Einzige hinterm Tresen ist, spiele ich im Prinzip allein.
    Wir dürfen anfangen. Orlaithe macht den ersten Stoß, der ihr gar nicht mal schlecht gelingt. Zwar versenkt sie keine einzige Kugel, platziert die Vollen aber deutlich günstiger als die Halben. Das scheint Laura trotz ihrer siegreichen Vergangenheit nicht aufzufallen, denn sie knöpft sich sofort eine leichte Halbe vor und schindet mächtig Eindruck bei Cas, indem sie gleich mal zwei Kugeln in Folge versenkt. Cas lächelt ihr stolz zu und bedeutet ihr mit hoch ausgestrecktem Daumen, dass das super war. Dann bin ich dran.
    »Sie versucht, möglichst professionell auszusehen«, frotzelt meine Mutter, als ich die Queuespitze kreide.
    Ich bedenke die beiden mit einem rätselhaften Lächeln und setze zu meinem ersten Stoß an. Gleichzeitig bete ich, dass ich meine Jugend nicht vollkommen verplempert habe. Ich versenke die Kugel, dann noch eine, dann noch eine, und auch noch eine vierte. Dann sehe ich Cas’ Gesicht und lasse die nächste Kugel danebengehen, damit Cas auch noch eine Chance bekommt. Leider schafft sie es nicht, eine ziemlich günstig liegende Kugel zu versenken. Leise flucht sie vor sich hin.
    Auch Orlaithe haut daneben, sorgt aber zumindest für äußerst ungünstige Verhältnisse für Laura, die prompt keine Kugel versenkt. Völlig entspannt versenke ich erst meine letzten drei Kugeln und dann die schwarze.
    » Versucht, möglichst professionell auszusehen, ja?«, ziehe ich Laura auf, als ich meinen Queue zurück in den Ständer packe und mich dann an die Bar setze.
    »Das hast du mir ja noch nie erzählt, dass du so gut Billard spielen kannst!«, beschwert sich Cas.
    »Du hast ja auch nie gefragt«, ziehe ich sie auf.
    »Klarer Fall von vergeudeter Jugend«, lässt Daveth verlautbaren, der auf einem Barhocker schwankt, als er uns mit seinem fünften Bier zuprostet.
    »Was meinst du, Davey?«, fragt Orlaithe, die sich angesichts der zunehmenden Gästeschar wieder hinter den Tresen verzogen hat.
    »Wenn jemand gut Billard spielt. Dann muss er in seiner Jugend ziemlich viel Zeit damit verschwendet haben.«
    »Also, ich finde eigentlich nicht, dass man von Zeitverschwendung reden kann, wenn jemand irgendetwas gut kann«, bietet Orlaithe ihm Paroli. »Wenn jemand allerdings vierzig Jahre seines Lebens damit verbringt, mit einem Bierglas in der Hand auf einem Barhocker zu kleben, dann kann man schon eher von Zeitverschwendung reden, wenn du mich fragst.«
    »Ja, ja, Orlaithe, aber was würdest du denn ohne mich machen? Ich bin dein bester Kunde!«
    »Nur weil du die meiste Zeit hier verbringst, hast du dir noch lange keinen Orden verdient, Daveth Brann«, sagt sie, schnappt sich sein fast leeres Glas, schenkt ihm neu ein und reicht es ihm mit den Worten: »Das geht aufs Haus, Schätzchen. Kleiner Loyalitätsbonus. Und du«, sagt sie mit zwei hochgereckten Damen an mich gewandt, »hast dir auch einen aufs Haus verdient. Das war ja wirklich unglaublich.«
    Cas möchte unbedingt noch eine Runde spielen, aber Orlaithe muss jetzt hinter dem Tresen bleiben. Doch dann naht Rettung in Gestalt von Charles Treloar. Laura winkt ihn zu uns herüber.
    »Wir brauchen einen vierten Mann für eine Runde Doppelbillard. Hast du Lust?«
    Charles’ markantes Gesicht verzieht sich zu einem breiten Lächeln. Vorfreudig reibt er sich die Hände. »Ja, klar, wunderbar. Mit wem soll ich spielen?«
    »Ich spiele mit Nat, dann kann Charles mit Laura spielen«, schlägt Cas schnell vor. Hinter vorgehaltener Hand flüstert sie mir zu: »Darin hat er ja schon jede Menge Übung!«
    »Cas!«, protestiere ich, muss aber dennoch lachen. Mich erstaunt weniger das Gesagte an sich als der Umstand, dass sie es zu mir gesagt hat. Ich habe keine Ahnung, was Connor mit ihr gemacht hat, als sie so lange bei ihm war, aber ich finde, er hat ein Wunder vollbracht. Nie zuvor habe ich so lockeren, entspannten Umgang mit Cas gehabt.
    Charles freut sich ganz offensichtlich auf die Partie.
    »Wie sieht’s aus, wollen wir die Sache ein bisschen spannender machen?«, fragt er, nachdem

Weitere Kostenlose Bücher