Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

jetzt ist es so weit. Endlich.«
    Rylann spürte, wie ihr sentimentale Tränen in die Augen stiegen.
    Und er hatte sich Sorgen darüber gemacht, dass sie enttäuscht sein würde.
    Sie lächelte, dann gab sie ihm einen Kuss. »Es ist perfekt.«
    Etwa zweieinhalb Stunden später blieb der Wagen hinter dem Clybourne stehen. Kyle zog sein Handy heraus und wählte. »Wir sind da«, sagte er, als jemand seinen Anruf entgegennahm.
    Er legte auf und bemerkte, dass Rylann ihn amüsiert beobachtete.
    »Das wird ja immer geheimnisvoller.«
    »Du wolltest doch unter dem Radar bleiben.« Kyle deutete zur Kneipe. »Es wird folgendermaßen ablaufen: Dex war hier früher der Geschäftsführer und kennt den Mann, der jetzt die Leitung innehat. Der wird uns über die Personaltreppe reinschmuggeln, und dann haben wir das ganze Obergeschoss für uns.«
    »Es ist die letzte Semesterwoche. Der Laden müsste doch eigentlich rappelvoll sein. Will ich überhaupt wissen, was du tun musstest, um das hinzubekommen?«, fragte sie.
    »Sagen wir einfach, dass der Geschäftsführer und ich uns geeinigt haben.« Eigentlich hatte Kyle ihm angeboten, dass er ihm die Hälfte des durchschnittlichen Umsatzes eines Abends plus zwanzig Prozent zahlen würde. Und außerdem noch zusätzliche fünftausend Dollar dafür, dass er den Laden gemäß seinen Anweisungen vorbereitete. Aber das brauchte sie nicht zu wissen.
    Er sah, wie sich die Hintertür der Kneipe öffnete und ihnen ein Mann Anfang zwanzig zuwinkte. Kyle sah zu Rylann. »Bereit für eine Zeitreise?«
    Sie verschränkte ihre Finger mit seinen. »Für den Fall, dass ich es später zu sagen vergesse, das war die beste Verabredung meines Lebens.«
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du echt süß sein kannst, wenn du willst?«
    »Ich versuche zu verhindern, dass zu viele Leute Wind davon bekommen. Das wäre schlecht für meinen Ruf als eiskalte Staatsanwältin.«
    Er zog sie an sich. »Ich habe bereits deine ausgeflippte Clownsfrisur gesehen, Frau Anwältin. Wir haben keine Geheimnisse mehr voreinander.« Er gab ihr einen flüchtigen Kuss, öffnete die Wagentür und stieg aus. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Gasse menschenleer war, half er Rylann hinaus und führte sie zur Hintertür.
    Der Geschäftsführer grinste, während er sie hineinbrachte. Sobald sie drinnen waren, streckte er Kyle seine Hand entgegen. »Joe Kohler. Ich war wegen Ihres Besuchs schon die ganze Woche über aufgeregt. Ich persönlich fand die ganze Twitter-Sache zum Schießen.« Als Nächstes schüttelte er Rylanns Hand. »Und die geheimnisvolle Lady.« Er deutete auf Kyle. »Wer Sie auch sind, ich hoffe, Sie behandeln diesen Kerl besser, als seine letzte Freundin es getan hat.« Er deutete auf die Treppe hinter ihnen. »Folgen Sie mir!«
    Als Kyle Rylanns amüsierten Blick bemerkte, zuckte er mit den Schultern. »Einer meiner Fans.« Hand in Hand folgten sie Joe die schmale Treppe hinauf.
    »Ich habe eine der Kellnerinnen gebeten, mir beim Herrichten gemäß Ihren Anweisungen zu helfen«, erklärte Joe ihnen. »Ich dachte mir, dass eine weibliche Note dabei sicher nicht schaden könnte.«
    Rylann sah Kyle stirnrunzelnd an, als sie am oberen Ende der Treppe angekommen waren. »Anweisungen?«
    Joe führte sie einen kurzen Gang entlang und dann in den Hauptbereich. »Ich hoffe, es gefällt Ihnen.«
    Kyle ging mit Rylann um die Ecke und stellte erfreut fest, dass alles so war, wie er es sich vorgestellt hatte. Auf sämtlichen Tischen und der Bar standen weiße Kerzen und hüllten den ganzen Raum in ein weiches romantisches Licht. In einer Ecke war ein Tisch mit einem weißen Leinentuch, zwei Kristallgläsern und einem Eiskübel eingedeckt, in dem eine gekühlte Flasche Perrier-Jouët Fleur de Champagne Rosé – eine Empfehlung seiner Schwester, der Weinexpertin – stand.
    Mit einem erstaunten Gesichtsausdruck betrachtete Rylann das Bild, das sich ihnen bot. »Das ist … einfach unglaublich.« Sie ging zu dem Tisch mit dem Champagner und sah dann über ihre Schulter zu Kyle. »Das ist der Tisch, an dem ich damals gesessen habe.«
    Kyle nickte und folgte ihr. »Ich habe dich eine Weile lang beobachtet, bevor ich dich angesprochen habe. Dir gegenüber saß ein Typ mit roten Haaren, und ich wusste nicht genau, ob er dein Freund war oder nicht.«
    Rylann lächelte. »Das war Shane. Meine Güte, ich hab seit Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen!« Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen. Das flackernde Kerzenlicht