Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
sie vom Klingeln ihres Handys wach. Sie setzte sich auf und stöhnte, da es sich anfühlte, als würde jemand ihre Stirn mit einem Presslufthammer bearbeiten. Sie lehnte sich über den Couchtisch und sah, dass Kyle anrief.
»Der Mann der Stunde«, meldete sie sich in einem gezwungen enthusiastischen Tonfall, bevor sie sich wieder mit der Hand auf den Augen auf die Couch zurückfallen ließ. »Oh Gott, das tut so weh«, wimmerte sie.
»Was tut dir weh?«, fragte Kyle besorgt.
»Die Nägel, die mir der unsichtbare Mann in den Kopf hämmert.«
»Das klingt nicht gut. Vielleicht solltest du einen unsichtbaren Taser nehmen und den Mistkerl ausschalten.«
Rylann lachte auf, stöhnte dann aber erneut vor Schmerz. »Bring mich nicht zum Lachen – das tut zu sehr weh. Ich habe einen Migräneanfall«, erklärte sie.
»Ja, dachte ich mir schon. Ich bin auf dem Weg ins Firelight zu Dex. Wir wollen auf meine neue Partnerschaft mit Twitter anstoßen. Kann ich dir was bringen?«
Sein Angebot rührte sie. »Das ist echt süß von dir. Aber es geht schon. Ich hatte nur einen ziemlich miesen Tag auf der Arbeit, mehr nicht. Feier du ruhig mit Dex. Das hast du dir verdient. Die Sache mit Twitter war ein Geniestreich.«
»Du bist schon wieder beeindruckt«, sagte er und klang sehr zufrieden. »Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass du mein Ego streichelst, Frau Anwältin.«
»Stell dir vor, dass ich darauf etwas total Schlagfertiges erwidere«, sagte Rylann. »Nachdenken tut gerade zu sehr weh. Mir sind offiziell die Sprüche ausgegangen.«
Zwanzig Minuten später klopfte es an ihrer Tür.
Als Rylann aufmachte, stand Kyle vor ihr. Sofort deutete sie auf die Straße. »Geh feiern!«
Er ignorierte sie und schob sich an ihr vorbei in die Wohnung. »Dex kann auch ein paar Minuten warten. Er ist ohnehin jeden Abend in der Bar, und nicht nur, um mich zu treffen.« Er schloss die Tür hinter sich und musterte sie. »Dir sind also die Sprüche ausgegangen? Ich dachte, das wäre gar nicht möglich.«
»Das liegt nur daran, dass du …« Rylann bemühte sich, eine zumindest halbwegs anständige Erwiderung aus dem Schlachtfeld zu extrahieren, das einmal ihr Gehirn gewesen war … Aber da gab es nichts zu holen. Erschöpft sank sie auf die Rückenlehne der Couch. »Ich habe nichts. Los, bombardiere mich mit deinem Sarkasmus – ich bin vollkommen wehrlos.«
Mit einem Lächeln hielt ihr Kyle einen Pappbecher von Starbucks entgegen. »Versuch’s mal hiermit! Meine Mutter hatte auch Migräne. Und ich erinnere mich, dass sie mal gesagt hat, dass Koffein hilft.«
»Du bist ein Gott«, sagte Rylann und nahm den Becher dankbar entgegen. Sie hatte mit Koffein schon mal Erfolg gehabt, sich auf dem Nachhauseweg aber nicht aufraffen können, noch bei Starbucks vorbeizufahren.
»Ich weiß.« Kyle nahm sie an der Hand und führte sie zur Couch. »Und jetzt setz dich hin und trink deinen Kaffee, während ich meinen Zauber wirken lasse.« Er setzte sich hinter sie und begann ihren Nacken zu massieren.
»Willst du mir von deinem ziemlich miesen Tag erzählen?«, fragte er sanft, während seine unglaublichen Finger die Verspannungen in ihrem Nacken- und Schulterbereich bearbeiteten.
»Einer meiner Fälle ist spektakulär in die Hose gegangen.« Sie nahm noch einen Schluck Kaffee. »Erzähl mir, wie es mit Twitter gelaufen ist. Ich hätte zu gerne ihre Gesichter gesehen, als du bei ihnen aufgetaucht bist.«
Vielleicht war es das Koffein, das zu wirken begann, oder die Massage oder Kyles angenehm einlullende Stimme, während er ihr die Geschichte erzählte, aber nach und nach begann sich Rylann besser zu fühlen. Sie hatte zwar immer noch ihre Migräne, aber es fühlte sich inzwischen eher so an, als würde der Unsichtbare ihren Kopf nur noch mit einem stumpfen Gegenstand bearbeiten anstatt mit Nägeln.
Als sie etwa die Hälfte ihres Kaffees getrunken hatte, streckte Kyle die Beine aus. »Leg deinen Kopf auf meinen Schoß!« Er sah ihre hochgezogene Augenbraue. »Nicht, was du jetzt wieder denkst.«
Rylann stellte den Pappbecher auf den Tisch, während er ein Kissen auf seinem Schoß platzierte. Sie wollte sich auf die Seite legen, aber er sagte: »Nein, auf den Rücken.«
Sie drehte sich um, machte es sich auf seinen Beinen bequem und ließ den Kopf auf das Kissen sinken.
»Schließ die Augen«, flüsterte er.
Nachdem sie das getan hatte, spürte sie, wie er anfing, ihre Stirn und ihre Schläfen zu massieren. Ihr Körper schmolz förmlich
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