Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
mir durchgeführt hast, bist du mir was schuldig.«
»Das stimmt wahrscheinlich. Aber ich haue jetzt trotzdem ab.« Rae trat einen Schritt vom Tisch zurück.
Wie in Zeitlupe sah Rylann, was als Nächstes passieren würde. »Rae …«
»Netter Versuch, Pierce. Aber du wirst dich schon ein wenig mehr anstrengen müssen, um mich zu übertölpeln.« Mit einem zufriedenen Grinsen wirbelte sie herum und …
… prallte direkt gegen Special Agent Sam Wilkins.
Dessen Designeranzug nun mit Frappuccino durchtränkt war.
»Oh mein Gott, das tut mir ja so leid«, stieß Rae hervor.
Er seufzte. »Es musste natürlich einer der Varvatos-Anzüge sein.« Dann blickte er auf Rae herunter und schien sie zum ersten Mal richtig wahrzunehmen. »Oh! Hallo!«
Raes Blick verweilte ein paar Sekunden lang auf seinem Gesicht. Offenbar war sie von seinem umwerfenden Lächeln hypnotisiert. Sie hob die feuchte Serviette hoch, die sie zu ihrem Kaffee dazubekommen hatte. »Was zum Trocknen?«
Er nahm die Papierserviette entgegen. »Ein Frappuccino-Angriff. Den kannte ich noch nicht.«
Gerade rechtzeitig besann sich Rae auf ihre Schlagfertigkeit. »Das war reine Selbstverteidigung. Sie haben sich ohne Vorwarnung an mich herangeschlichen.«
»Gehört zur Grundausbildung.« Er streckte ihr seine Hand entgegen. »Special Agent Sam Wilkins.«
»Rae Ellen Mendoza.«
Rylann beobachtete diese Interaktion vom Tisch aus mit wachsendem Interesse. Rae Ellen ? Das wurde ja immer ernster. Sie winkte Wilkins zu. »Schön, Sie wiederzusehen, Sam.«
Rae warf ihr einen Blick zu. »Ihr beiden kennt euch?«
»Natürlich.« Wilkins tupfte mit der Serviette den Kaffee von seinem Hemd. »Wir arbeiten zusammen.«
»Wie interessant«, erwiderte Rae. »Und Sie sind nur ganz zufällig in der Gegend?«
»Allerdings«, antwortete Wilkins. »Ich habe gerade drei Stunden lang vor der Grand Jury ausgesagt und brauchte ein wenig Koffein, bevor es zurück zum FBI-Büro geht. Dann sah ich Rylann und wollte kurz Hallo sagen.«
»Oh!« Rae deutete mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck auf sein kaffeedurchtränktes Hemd. »Tut mir leid, dass Sie jetzt so ins Büro zurückmüssen.«
»Da ich dort der mit Abstand am besten gekleidete Agent bin, setzen Sie damit wirklich meinen Ruf aufs Spiel. Glücklicherweise habe ich eine Idee, wie Sie das wiedergutmachen können.« Wilkins griff in die Innentasche seines Jacketts und ließ dabei sein Waffenholster aufblitzen. Er zog seine Visitenkarte heraus und reichte sie Rae.
»Hier ist meine Nummer. Rufen Sie mich an – damit ich weiß, wohin ich die Reinigungsrechnung schicken soll«, fügte er mit einem amüsierten Funkeln in den hellbraunen Augen hinzu.
Rae warf einen Blick auf die Karte und sah dann wieder zu Sam. »Ich werde darüber nachdenken.«
»Tun Sie das.« Er gab ihr die nasse Papierserviette zurück. »Denn wenn Sie mich nicht anrufen, Rae Ellen Mendoza, werden Sie eine richtig gute Kennenlerngeschichte ruinieren.«
»Seit wann scheren sich FBI-Agenten um gute Kennenlerngeschichten?«
Bevor Wilkins sich umdrehte, zwinkerte er ihr zu. »Sie werden feststellen, dass ich kein typischer FBI-Agent bin.« Er hob zum Abschied die Hand. »Bis dann, Rylann!«
Und genauso plötzlich, wie er aufgetaucht war, verschwand er auch wieder.
»Na, was für ein Spaß.« Rylann nahm ihren Latte und stand vom Tisch auf. Ihre Arbeit hier war offensichtlich getan.
Rae schwieg, als sie gemeinsam das Café verließen. Als sie davor stehen blieben, knickte sie schließlich ein. »Also gut. Leg los!«
»Jurastudium in Yale, hat letztes Jahr beim FBI angefangen. Arbeitet in der Abteilung für Gewaltverbrechen und ist auf Mordfälle spezialisiert.«
Nachdem Rae die neuen Informationen verdaut hatte, sagte sie: »Er ist ein wenig jung. Aber dieses Lächeln ist einfach tödlich.« Sie warf Rylann einen verlegenen Blick zu. »Das war tatsächlich ziemlich gut.«
Die wahren taktischen Einzelheiten der Operation Verkuppeln würde Rylann mit ins Grab nehmen. »Natürlich war es das. Du bist nicht das einzige hinterhältige Kuppelgenie.«
»Ich meinte, Agent Wilkins war ziemlich gut.«
»Er hat also den Fünfminutentest bestanden?«
»Mal sehen.« Aber während Rae in Richtung ihres Büros davonging, sagte ihr Grinsekatzenlächeln eigentlich alles.
Rylann stand auf dem Bürgersteig und sah ihrer Freundin nach.
Und die Welt war wieder in Ordnung.
»Hey, Rylann!«
Sie drehte sich um und sah, wie Cade Morgan auf sie zukam.
Er
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