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Wienerherz - Kriminalroman

Wienerherz - Kriminalroman

Titel: Wienerherz - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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leise und verrauscht.
    »Ein bisschen mehr Zeit werden wir ihnen lassen müssen.«
    Das war Flada.
    »Dann sag das Beka.« … »Vergiss Berlin, der Zug ist abgefahren.« … »Ich habe es euch gesagt. Die ist starrsinnig.«
    Petzold stoppte die Aufnahme.
    »Das war’s?«, fragte Freund verdutzt.
    »Das ist der wichtige Part. Sind wir natürlich auch erst nach Recherchen dahintergekommen. Erinnere dich, dass Florian Dorins letztes Projekt in Berlin stattfinden sollte. Wir konnten es gar nicht fassen, dass Flada so sorglos am Telefon Namen nennt. Beka muss Beka Bakunowitsch sein.«
    Sie rief eine Personendatei auf. Das Bild zeigte einen Mann Mitte vierzig, Quadratschädel, tief liegender Haaransatz, harter Mund. »Bakunowitsch ist kein Unbekannter. Offiziell leitet er ein Handelsunternehmen, die Pilko Import Export Ltd. Die Abteilung für organisierte Kriminalität hat Hinweise, dass er in Menschenschmuggel und Geldwäsche verwickelt ist.«
    Sie öffnete eine Grafik, auf der zahlreiche Namen durch Striche miteinander verbunden waren.
    »Offiziell gehört das Unternehmen auf Umwegen zum Konglomerat Oleg Kurbajews. Du erinnerst dich: Dem kasachischen Milliardär wird nachgesagt, dass er der wichtigste Geldgeber im Hintergrund bei Florian Dorins aktuellem Beteiligungsprojekt Kin Construct ist. Bakunowitsch gilt als einer seiner engsten Vertrauten.«
    »Können wir verifizieren, dass wirklich dieser Bakunowitsch gemeint ist?«
    Petzold grinste. »Ja. Im Gegensatz zu Dorins Konten ordnete der Untersuchungsrichter bei Flada ja sofort die Öffnung an. Heute Morgen hatten wir die Daten von den Banken bereits auf dem Tisch. So schnell kann das gehen, wenn man will.«
    Wieder ein neues Dokument auf dem Bildschirm.
    »Und siehe da, Flada hat Eingänge von einer gewissen Traditio Antona GmbH. Und die ist eine Tochterfirma der Pilko. Ist natürlich noch immer kein Beweis. Aber als Indiz schon einmal gut.«
    »Da ist jemand entweder furchtbar dumm oder fühlt sich sehr sicher«, sagte Freund. »Beides gut für uns.«
    Im Warteraum von Manuela Korns Praxis entdeckte Freund kaum leere Stühle. Gut besucht für eine Privatpraxis, dachte er. Von der bisherigen Überwachung durch Secur wollte er ihr vorläufig nichts erzählen.
    »Ihr Erpresser wurde identifiziert«, erklärte er. »Er wird durchgehend von uns beschattet und abgehört. Er hat Komplizen, die wir allerdings noch nicht kennen. Falls er sich wieder bei Ihnen meldet, verhalten Sie sich bitte so, als wüssten Sie von alldem nichts.«
    »Das sind erfreuliche Nachrichten. Was haben Sie vor?«
    »Erst einmal weitere Beobachtung. Wir möchten an seine Hintermänner. Wir werden übrigens auch für Sie und Ihre Tochter diskreten Personenschutz organisieren. Die Leute werden Ihnen aber nicht ständig direkt an den Fersen kleben. Wenn Sie also das Gefühl haben, beobachtet zu werden, ist daran nichts Schlimmes, im Gegenteil.«
    »Ich weiß nicht, ob es mich beruhigen soll, dass Sie Personenschutz für notwendig halten.«
    »Informieren Sie bitte nur Ihre Vorzimmerdame, dass der Warteraum in den kommenden Tagen wechselnde Langzeitgäste haben wird.«
    »Und Marlies? Sie können doch keinen Beamten neben sie auf die Schulbank setzen?«
    »Unsere Leute überwachen den Schuleingang und begleiten Ihre Tochter außerhalb der Schule oder Ihrer Wohnung. Erzählen Sie ihr nichts davon.«
    Der Pepe hatte Freund vier Beamte, zwei Männer, zwei Frauen, zugestanden, die sich abwechseln würden. Secur war ebenfalls weiterhin mit je einer Person für Mutter und Tochter vor Ort.
    Beim Hinausgehen durch den Warteraum nickte Freund dem Mann, der so interessiert in einem Automagazin blätterte, kurz unauffällig zu.

Europareise
    Freund überlegte, wie sie weiter vorgehen sollten, als Spazier ins Zimmer stürmte. Er winkte mit einem Zettel.
    »Das kam gerade von Interpol! Sie haben eine Spur von Emil Komeska. Zwei Tage nach seinem Verschwinden aus Wien hat sich jemand unter diesem Namen in einem Hotel bei Düsseldorf angemeldet. Wieder zwei Tage später gibt es eine Meldung aus einem Hotel in London.«
    »Das ist drei Wochen her.«
    »Dort blieb er vier Tage. Dann wechselte er in ein anderes Londoner Hotel für weitere drei Tage. Danach verliert sich seine Spur.«
    »Hätte mich auch gewundert. Komisch genug, dass er unter diesem Namen reist.«
    »Welchen sollte er sonst verwenden?«, warf Petzold ein. »Wenn er keine falschen Papiere hat, muss er seinen richtigen Pass an den Hotelrezeptionen

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