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Wienerherz - Kriminalroman

Wienerherz - Kriminalroman

Titel: Wienerherz - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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herumstochern, aber ich habe keine Lust auf einen wild gewordenen Wespenschwarm. Hat Briedlach was mit der Sache zu tun?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Und diverse Anwälte, die Sie besucht haben?«
    »Die eher nicht. Aber diese Dinge nehmen ohnehin ihren Lauf. Wir brauchen sie zwar auch für unsere Ermittlungen, übergeben dann aber alles der Korruptionsstaatsanwaltschaft.«
    Der Pepe verdrehte die Augen. »Sie machen sich Feinde.«
    »In Ihnen hab ich ja einen Freund.«
    »Überstrapazieren Sie es nicht.«
    Am späten Nachmittag tauchte Lia Petzold bei Freund auf.
    »Wir haben da etwas gefunden«, sagte sie.
    Freund folgte ihr in den großen Besprechungsraum. Hier sah es aus wie in einem explodierten Archiv. Die anderen warteten schon.
    Petzold wies auf eine der Zeichnungen an der Wand. In ihrem Zentrum stand ein Kasten mit dem Namen Lavida. Von ihm führten verschiedene Linien zu Notizen und Kopien.
    »Lavida ist eine Firma, die Florian Dorin vor einem Monat beim Handelsregister Wien eintragen ließ«, erklärte Petzold. Sie zeigte auf einige der Kopien. »Zu Lavida gibt es ein paar Tochterfirmen, in der Schweiz Lavida Swiss, in Irland Lavida Green, in Brasilien Copa Lavida und in den USA Lavida US . Das Interessante an Lavida sind die Teilhaber: Florian Dorin und Emil Komeska. Beide sind zeichnungsberechtigt. Dieses Gebilde haben wir aus den Unterlagen von fünf verschiedenen Anwälten zusammengestellt. Weitere Puzzlesteine konnten wir durch die Kontoauszüge hinzufügen. Über drei Konten Florian Dorins wanderten im vergangenen Monat nach und nach mehr als dreißig Millionen Euro auf Konten der ausländischen Lavida-Töchter. In Worten: dreißig Millionen. Leider können wir diese Konten nicht einsehen. Darum wird sich die Wirtschaftsabteilung im Rahmen von Amtshilfeverfahren kümmern müssen. Das Geld kommt von Konten, die wir nicht kannten und deshalb auch nicht zuordnen können. Wem sie gehören, wissen wir nicht. Vielleicht auch zu Dorins Schachtelfirmen. Oder von wem anderen. Das können wir erst klären, wenn wir auch für sie Zugriffserlaubnis bekommen. Kannst du mir so weit folgen?«
    Freund nickte.
    »Du willst mir sagen, dass Emil Komeska Zugriff auf über dreißig Millionen Euro bekam. Die hat er sicher nicht selber verdient. Warum sollte Dorin so etwas machen?«
    »Das gilt es herauszufinden. Vielleicht brauchte er einen Strohmann für ein Geschäft. Oder er hatte andere Gründe, dass er ausgerechnet seinen Doppelgänger so großzügig bedachte.«
    »Der nun allein über das Geld verfügen kann. Dreißig Millionen, mein lieber Mann …«
    »Ich habe die Idee, dass sich Dorin nicht selbst das Leben genommen haben könnte, für ausgesprochen unwahrscheinlich gehalten«, gestand Spazier. »Aber wenn da auf einmal dreißig Millionen Motive auftauchen …«
    »Würdest du jemanden ermorden, um dreißig Millionen zu bekommen, wenn du ohne Mord fünfzehn haben kannst?«, fragte Varic.
    »Wir wissen ja nicht, ob Komeska wirklich die Hälfte gehörte«, sagte Wagner. »Wenn er nur ein Strohmann war, gibt es vielleicht Nebenabkommen, die festlegen, was Komeska dafür bekommt. Das ist dann sicher deutlich weniger. Gehen wir von ein paar Prozent aus, maximal.«
    »Wären immer noch ein paar hunderttausend, vielleicht ein niedriger Millionenbetrag. Viel Geld für jemanden, der etwas über dreitausend brutto im Monat verdient.«
    »Dreißig Millionen sind mehr. Vor allem, wenn man immer schon vom großen Geld geträumt hat.«
    »Wer tut das nicht«, seufzte Varic.
    »Aber du bringst keine Leute dafür um«, bemerkte Spazier. »Hoffe ich zumindest.«
    »Komeska kann aber auch aus ganz anderen Gründen verschwunden sein«, sagte Freund. »Angenommen, diese Firmenkonstruktion dient tatsächlich zwielichtigen Zwecken, in die Komeska auch eingeweiht war. Vielleicht hat er es nach Dorins Tod mit der Angst zu tun bekommen und ist abgehauen. Tauchen denn in diesem Zusammenhang noch andere Personen auf?«
    »Bis jetzt haben wir keine gefunden«, antwortete Petzold.
    Freund stellte sich an das Flipchart und griff sich einen Filzstift.
    »Fassen wir zusammen:
    1. Vor etwa drei Monaten gibt es einen telefonischen Kontakt zwischen Komeska und Florian Dorin.
    2. Florian Dorin beginnt Sport zu treiben und abzunehmen. Zuletzt sieht er aus wie Emil Komeskas eineiiger Zwillingsbruder.
    3. In dieser Zeit beobachtet Johannes Pridlaschek mutmaßlich Emil Komeska bei einem Besuch in Florian Dorins Haus.
    4. Vor einem Monat gründen

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