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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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Arbeit in der letzten Woche. Eine Zeit lang blieb Rycca bei ihnen. Aber sie merkte, wie gehemmt sie sich in
ihrer Gegenwart immer noch fühlten, weil sie die Frau des Jarls – und zudem eine Ausländerin war. Und so verabschiedete sie sich schließlich und schlug die Richtung zum Stall ein.
    Hätte sie die Pferde nicht schnauben hören, wäre sie vielleicht im Kreis herumgestolpert und niemals zu ihren Lieblingen gelangt. Beinahe rannte sie gegen die Holzwand, bevor sie erkannte, dass sie am Ziel war. Sie tastete sich bis zum Tor und trat ein. Im nebligen Halbdunkel brannten Fackeln. Alle Pferde standen in ihren Boxen. An diese Gefangenschaft nur im tiefsten Winter gewöhnt, schnaubten sie unbehaglich. Rycca striegelte Sleipnir und Grani, flocht ihre Mähnen, brachte ihnen frisches Wasser und Hafer, dann verwöhnte sie die beiden mit saftigen Äpfeln. Damit lenkte sie sich von ihren düsteren Gedanken ab. Die rastlosen Füchse wollten ins Freie geführt werden. Immer wieder stießen sie Rycca mit ihren warmen Nüstern an. Aber sie blieb standhaft. »Geduldet euch noch ein wenig. Wenn sich der Nebel ein bisschen auflöst, führe ich euch auf die Koppel. Jetzt noch nicht.«
    Protestierend wieherten sie, doch sie beruhigten sich sofort, als sie ihnen noch mehr Äpfel gab. Danach ging sie zur gegenüberliegenden Seite des Stalls, wo die Wallache gehalten wurden. Die Stuten befanden sich in einem anderen Teil des Stallgebäudes. Während sie frisches Heu in die Box eines kräftigen Braunen häufte, warf er den Kopf zurück und nahm sichtlich erfreut einen Apfel entgegen.
    Je länger sie im Stall arbeitete, desto besser fühlte sie sich. Gewiss, sie hatte ein Problem. Aber sie würde es lösen. Immerhin besaß sie die Gabe, stets die Wahrheit zu erkennen. Und deshalb würde sie bald herausfinden, wer die Schuld an den beängstigenden Zwischenfällen trug.
    Nicht Magda, davon war Rycca fest überzeugt – nicht nur wegen des lauteren Charakters, den die Frau oft genug bewiesen hatte. Als der Gewürzschrank leer geräumt worden
war, hatte sie den ganzen Vormittag auf den Feldern verbracht. Außerdem wäre sie zu schwach gewesen, um das Salzfass umzukippen, die Hälfte des Inhalts auszuschütten und den Rest mit Sand zu vermischen.
    Und Magnus? Diesen Verdacht fand Rycca begründet. Von Anfang an hatte sie seine Lügen durchschaut, und sie wusste, dass ihm die Heirat seines Herrn missfiel. Würde er deshalb wagen, den Jarl zu erzürnen – und zu welchem Zweck?
    Ihr Kopf begann zu schmerzen, und sie hörte auf, die Boxen auszumisten. An den Pfosten des Stalltors gelehnt, starrte sie ins Nichts. Inzwischen war die Sonne unsichtbar am Himmel emporgestiegen, doch der Nebel verflüchtigte sich nicht.
    Seufzend drehte sie sich um und wollte in den Stall zurückkehren. Da bemerkte sie eine Bewegung zu ihrer Linken, schräg hinter sich. Ein schattenhafter Schemen näherte sich. Bevor sie irgendetwas unternehmen konnte, presste sich eine Hand auf ihr Gesicht, ein harter Arm umfing ihre Taille.
    Voller Entsetzen wehrte sie sich, zerkratzte die Hand, die ihr Mund und Nase zuhielt, und trat nach den Beinen des Angreifers. Als sie keine Luft mehr bekam, geriet sie in Panik. Ihre Lungen brannten, allmählich schwanden ihre Sinne, ihr Kopf sank in den Nacken. Kurz bevor ihr schwarz vor Augen wurde, sah sie zwei verschlungene Schlangen, die einander zu fressen schienen. Verzweifelt rang sie um ihr Bewusstsein – bis sie hilflos in einen dunklen Abgrund fiel.
     
    Dragon half seinen Kriegern, ein Handelsschiff auf den steinigen Strand zu ziehen. Nachdem sich der verdammte Kahn mit Wasser gefüllt hatte, würde er versinken, wenn er nicht in Sicherheit gebracht wurde. Auch unter anderen Umständen war die Aufgabe mühsam genug. Doch der Nebel erschwerte
sie noch zusätzlich, denn die Männer konnten ihre Gefährten oder das Schiff kaum sehen. Trotzdem hatten sie dicke Taue um den Rumpf gewunden, und ein paar tapfere Burschen waren unter den Kiel gekrochen, um sie zu verknoten. Wenn die Kräfte nicht nachließen, musste das Werk gelingen.
    »Zieht!«, schrie Dragon in den Nebel. Mit seinen starken Händen zerrte er an zwei Stricken, und das Schiff schob sich etwas weiter aus dem Wasser. »Zieht!« Die Muskeln spannten sich an, und trotz des kühlen Morgens floss der Schweiß in Strömen. Noch ein paar Zoll...
    »Zieht!« Aus einem Loch am Bug quoll Wasser, als er sich in die Luft hob. Einige Männer wateten zum Heck und stemmten sich

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