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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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dem elenden Schurken verwandt war, hatte Alfred beschlossen, Wolf müsste seinem Bruder die Nachricht überbringen.
    »Für mich ist das nichts Neues«, erklärte Dragon, als sie mit ihren Bierkrügen in der Halle saßen. »Vor seinem Tod hat Magnus ein Geständnis abgelegt.« Er wiederholte die Aussage des Verräters, und Wolf hörte grimmig zu.

    »Offenbar haben wir Wolscroft unterschätzt. Ich dachte, er wäre einfach nur ein Rüpel und Trunkenbold.«
    »Genauso schätzte ich ihn auch ein. Ich fürchte, es wird uns nicht leicht fallen, ihn unschädlich zu machen.«
    »Immerhin besetzt er einen Großteil des sächsischen Mercia, seit Udell letztes Jahr von Hawk getötet wurde. Wenn er sich mit den Dänen verbündet...« Diesen Satz musste Wolf nicht vollenden. Um sich gegen die dänischen Eindringlinge zu behaupten, hatte Alfred sein Volk geeinigt. Aber der Frieden war gefährdet.
    »Das wird er nicht tun«, entgegnete Dragon. »Wolscroft hasst die Dänen.«
    Erstaunt hob sein Bruder die Brauen. »Wieso weißt du das?«
    In knappen Worten berichtete Dragon, was Rycca ihm erzählt hatte – vom Angriff der Dänen auf Wolscroft, als sie noch ein Kind gewesen war, von der Feigheit ihres Vaters. »Glaubst du, er stellt sich auf die Seite der Männer, die ihn zu diesem ehrlosen Verhalten bewogen haben?«
    »Unwahrscheinlich«, stimmte Wolf zu. Sie schauten sich an und erkannten, worum es ging.
    »Ohne jeden Zweifel zielen die Anschläge auf Alfred ab«, meinte Dragon, »und auf sein Bündnis mit uns.«
    »Dieser falsche Priester Elbert behauptete, Daria sei mit den Dänen im Bunde.«
    »Vielleicht hat er gelogen.«
    Nun war es an der Zeit, die köstliche Mahlzeit einzunehmen, die Cymbra und Magda mit Ryccas Hilfe zubereitet hatten, und Dragons fesselnden Geschichten zu lauschen. Eng umschlungen verträumten die Liebenden die stille Nacht.
    Aber während die morgendliche Flut begann und geisterhafter Nebel über dem Wasser schwebte, erklangen laute Stimmen am Kai. Ruder glitten in die Dollen, Segel blähten sich, und zwölf Kriegsschiffe nahmen Kurs auf England.

19
    Hawk of Essex blickte aufs Meer. Sekundenlang glaubte er, die Vergangenheit wäre zurückgekehrt. So wie vor zwei Jahren näherte sich eine Wikingerflotte seiner Küste. Er rief nach seiner Gemahlin.
    Immerhin war sie eine Norwegerin, und sie wusste die meisten Situationen richtig einzuschätzen. Das hatte sie oft genug bewiesen.
    »Würdest du Wolf und Dragon vernünftig nennen?«, fragte er.
    Krysta hob ihren Sohn aus der Waschschüssel, in der sie ihn gebadet hatte, und lachte über seine eifrig strampelnden Beinchen. Dann wickelte sie ihn in eine Decke und trat neben ihren Mann ans Fenster. »Sehr vernünftig.«
    Die Stirn gerunzelt, schaute er wieder aufs Meer. »Irgendetwas muss sie beunruhigen«, bemerkte er, ergriff sein Schwert und verließ sie Festung, um herauszufinden, was die Brüder Hakonson hierher führte.
    Etwas später eilte Krysta mit ihrem Baby in die Halle hinab, wo sie Cymbra und Rycca antraf. Die Frauen umarmten einander, bewunderten Falcon und Lion, und die Festungsherrin erkundigte sich nach der Reise, die glücklicherweise ereignislos verlaufen war.
    »Sogar sehr angenehm«, betonte Cymbra.
    Aber Krysta ließ sich nicht täuschen, denn sie sah die Schatten unter den Augen der beiden Frauen, die sie wie Schwestern liebte.
    Entschlossen, den Kummer zu lindern, winkte sie einige Dienerinnen zu sich, die für die Kinder sorgen sollten – und sie maßlos verwöhnen würden. »Genießen wir die Sauna, bevor sich die Männer darin breit machen.«

    Mit Cymbras und Ryccas Hilfe packte sie Badetücher, duftende Seifen und Öle zusammen. Hastig suchten sie die große, in den Hang eines Hügels eingelassene Kammer auf, während ihre Ehemänner eine Besprechung am Kai abhielten. Nachdem sie sich entkleidet hatten, warf Krysta ein paar Holzscheite in den Feuerkasten und goss Wasser auf die erhitzten Steine. Zischend stieg Dampf empor und verströmte Kieferngeruch im schwach beleuchteten Raum.
    Wohlig seufzte Rycca und streckte sich auf einer der niedrigen Holzbänke aus. Die beiden anderen folgten ihrem Beispiel.
    Ein paar Minuten lang plauderten sie über belanglose Dinge, bis Krysta bat: »Erzählt mir, was geschehen ist – alles. Ich weiß, Hawk hat Wolf geschrieben, welche Sorgen den König bedrücken. Aber warum ankern so viele Drachenschiffe in unserem Hafen?«
    »Weil Alfred vielleicht Hilfe braucht«, antwortete Rycca und schilderte,

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