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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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kühlen Wasser umher. Unter den Sternen lachten sie wieder.
    Schließlich kehrten sie in die Festung zurück, wo bereits die Fackeln brannten. Sie zogen sich hastig an, eilten in die Halle und begrüßten ihre Ehemänner – Schönheit und Anmut begegneten Kraft und Macht. Nachdem sie an der Tafel Platz genommen hatten, wurde Wein eingeschenkt und eine köstliche Mahlzeit serviert. Fröhliche Musik erklang. Bis in die Nacht hinein dauerte das Wiedersehensfest.
    Der Mond stand hoch am Himmel, als sie in ihre Betten sanken. Viel zu schnell brach der Tag an.
    Zu Mittag wechselten die Gezeiten. Hawks Flotte schloss sich den Schiffen mit den Wolfs- und Drachenemblemen an. Gemeinsam segelten sie zur Stadt des Königs.
    Rycca erinnerte sich nur vage an Winchester. In ihrer Kindheit hatte sie die Stadt ein einziges Mal besucht. Umso deutlicher entsann sie sich, wie sie verstohlen durch das Skriptorium gewandert war, das zum königlichen Palast gehörte. Fasziniert hatte sie die Mönche an ihren Schreibpulten beobachtet und beschlossen, lesen zu lernen. Jahrelang war diese Fähigkeit ihr einziger Stolz gewesen.
    Jetzt nicht mehr. Beglückender Stolz auf die Ehe mit Dragon erfüllte ihr Herz. An seiner Seite ritt sie die breite, schnurgerade Straße entlang, die zum Palast führte. Zahlreiche Schaulustige eilten herbei und starrten die Krieger mit den grimmigen Mienen an. In wohlgeordneten Reihen folgten sie den mächtigen Lords, deren Namen sich sofort herumsprachen. Hawks Banner kannte man in Winchester. Mit lautem Jubel wurde er empfangen. Aber die legendären Wikinger sah man zum ersten Mal in der Stadt des Königs. Während die Jarls von Sciringesheal und Landsende an der Menschenmenge vorbeiritten, herrschte tiefes Schweigen.
    Einige Reiter waren vorausgaloppiert, um Alfred zu verständigen. Nun stand er auf den Eingangsstufen seines Palastes
und erwartete die Besucher. Erstaunt stellte Rycca fest, wie unscheinbar er wirkte – mittelgroß, mit einer schlichten braunen Tunika und einem Umhang bekleidet, über die kraftvollen, trotz seines Alters immer noch breiten Schultern geworfen. Durch seinen sorgsam gestutzten Bart zogen sich silbergraue Streifen. Aber die klaren Augen schienen einem viel jüngeren Mann zu gehören.
    »Schon lange hoffte ich, Euch beide kennen zu lernen«, versicherte er Wolf und Dragon, nachdem Hawk seine Freunde vorgestellt hatte. »Und es ist mir eine Ehre, Euch an meinem Hof willkommen zu heißen.«
    Die Wahrheit, dachte Rycca. Aber der König war auch neugierig, sogar ein wenig besorgt, und es drängte ihn zu erfahren, was die Wikinger-Lords in seine Residenz geführt hatte. Erst einmal machte er sie mit Ealhswith bekannt, seiner hübschen, rundlichen Gemahlin. Krysta umfasste ihre Hände mit aufrichtiger Zuneigung, die unverhohlen erwidert wurde. Ebenso herzlich begrüßte die Königin auch Cymbra und Rycca. Dann führte sie die drei Frauen in die Gästezimmer, wo sie sich ausruhen und frisch machen sollten.
    Als sie die große Halle betraten, war der König in ein lebhaftes Gespräch mit den Besuchern vertieft, das er sofort unterbrach, um den festlich gekleideten, parfümierten, mit Juwelen geschmückten Ladys entgegenzugehen. Dieser Zierden hätte ihre strahlende Schönheit gar nicht bedurft.
    »Welch eine Augenweide!«, meinte Alfred. »Meine Freunde haben wundervolle Gemahlinnen gewonnen. Aber jede dieser Ehen war gefährdet.«
    »Nur am Anfang, Sire«, erwiderte Krysta. »Jetzt dürfen wir uns nicht mehr beklagen.«
    Genau die richtigen Worte, dachte Rycca, sanft und leichthin ausgesprochen. Sofort wirkten die Mienen der Höflinge an der königlichen Tafel viel freundlicher. Sie setzte sich neben Dragon, der ihre Hand drückte.

    »Gerade hat mir Euer Mann die Ereignisse in Landsende geschildert«, wandte sich Alfred zu ihr. »Was Ihr erleiden musstet, bedaure ich zutiefst.«
    »Daran trifft Euch keine Schuld, Sire«, sagte Rycca leise. Sicher wusste er inzwischen, wer für die Angriffe verantwortlich war.
    »Was Euren Vater betrifft – seine Aktivitäten müssen gründlich überprüft werden.«
    »Er schickte einen Mann nach Landsende, der sich mit meinem Stellvertreter verbündete – und ihn beauftragte, meine Frau und mich zu ermorden«, erklärte Dragon. »So viel steht bereits fest.«
    »Trotzdem brauche ich Beweise.« Alfred schaute Wolf an. »Glaubt Ihr, Wolscroft will alle drei Ehen zerstören?«
    »Möglicherweise. Vater Elbert behauptete, hinter Darias Anschlägen hätten die

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