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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Temperatur kalt sein?«
    »Mir ist nicht kalt, Mama«, knurrt Ella.
    »Halt doch mal die Klappe«, sagt Lino.
    Prima, er redet wieder mit ihr. Sagt ihr auch gleich, dass er für Liverpool ist.
    Papa geht ins Schlafzimmer, singen. Dort übt er immer für den Chor. Mama fragt, wann das Fußballspiel zu Ende sei, sie will
     auf keinen Fall Desperate Housewives¬ verpassen. Keiner antwortet. Ella hofft, sie geht gleich zu Marion, sonst gibt esin der Halbzeit wieder Theater. Natürlich ist das Spiel nicht vor ihrer Serie zu Ende!
    Die Madrilenen zeigen von Anfang an, wer Herr im Haus ist, haben schöne, bissige Zweikämpfe. Die Engländer spielen abwartend,
     nur auf Sicherung des eigenen Tores bedacht.
    »Die trauen sich nichts«, sagt Ella.
    »Das ist pure Taktik«, sagt Lino.
    Torres kommt nach einem langen Ball zu einer ersten super Möglichkeit, schießt aus 10   Metern Entfernung. Ella sieht den Ball schon im Tor und schreit, aber der Ball wird von einem englischen Abwehrspieler ins
     Aus geklärt. Lino grinst. Ella weiß, dass er sie nur ärgern will, aber sie lässt sich nicht ärgern, nicht von dem! - Aber
     was ist jetzt los? Was stochern die Spanier denn da in der gegnerischen Abwehr herum, können die sich nicht anständig freispielen
     oder was? Ella kaut auf ihrem Daumennagel.
    In der 82.   Minute zirkelt Aurelio für Liverpool wie aus dem Nichts einen Freistoß von der rechten Seite auf einen freistehenden Mitspieler,
     der aus acht Metern Entfernung den Ball einköpft.
    »Tooooooor!«, schreit Lino und springt auf dem Sofa herum wie ein Verrückter. »Nun komm mal wieder runter«, sagt Papa, der
     genug Singen geübt hat und gern noch ein halbes Stündchen im Wohnzimmer lesen würde. Da muss er wohl in die Küche gehen. Mama
     ist in der Halbzeit zu Mariongegangen. Selber schuld, warum schenken sie Ella und Lino auch keine eigenen Fernseher für ihre Zimmer?! Es bleibt bei dem
     1:0 für Liverpool. So ein Mist aber auch!
     
    Am nächsten Morgen grinst der Hempstädt Ella schon so schadenfroh an. Natürlich konnte sie nach dem Fußballspiel gestern Abend
     nicht mehr Mathe üben. Irgendwann muss ein Kind ja auch mal schlafen. Herr Hempstädt teilt die Aufgabenzettel aus. Ella setzt
     er ganz allein an einen Tisch. Bei der Arbeit wandert er mit verschränkten Händen auf dem Rücken durch die Tischreihen und
     schielt jedem von oben auf das Blatt. Ella kann nirgendwo abschreiben, konzentrieren kann sie sich auch nicht. Die Zahlen
     hüpfen wie Flummis umher und die Textaufgaben kommen ihr vor wie mystische Rätsel. Als sie gerade mal zwei von sieben Aufgaben
     gelöst hat, klingelt es.
    »Gemein«, nuschelt sie. »Total gemein!«, und packt ihre Sachen.
     
    Jetzt ist sie außer Atem, vom Rennen. Hat sich gleich nach der Schule auf den Sportplatz verdrückt. Ella setzt sich ins Tor,
     lehnt sich an den Pfosten und kramt ihr Brot raus. Sie macht die Augen zu, kaut und hält den Kopf in die Sonne. Was für eine
     Wohltat, kein Stubenarrest mehr! Als sie die Freude darüber tief einatmet, fällt ein Schattenüber sie. Sie öffnet die Augen. Malle steht vor ihr.
    »Hey«, sagt er. »Kommst du heute Nachmittag wieder zum Training?«
    Ella hält sich die Hand über die Augen und blinzelt ihn an.
    »Klar komme ich.« Sie setzt sich gerade hin, nicht dass sie sich noch verschluckt.
    »Prima!«, sagt Malle. Der laue Wind spielt mit seinen Locken. Bestimmt sind sie frisch gewaschen, so luftig, wie sie um seinen
     Kopf wehen - wie in der Shampoo-Werbung. Malle hockt sich vor sie hin. Hinter ihm, am Spielfeldrand blüht Löwenzahn.
    »Gut, dass du wieder da bist«, sagt er. »Wir haben nämlich für Sonntag ein Spiel gegen die Grundschule Rickenheim klargemacht,
     in Rickenheim. Der Kübel will uns sogar einen Mannschaftsbus besorgen. Heinzelmanns Farbenkiste sponsert den Bus und die Getränke.«
    »Cool«, sagt Ella und streicht sich die Haare hinters Ohr. Wann hat sie die eigentlich das letzte Mal gewaschen?
    Sie sieht Hilde und Bonita über den Spielplatz gehen. Sie winken schon von Weitem. Malle winkt zurück.
    Sie kommen ans Tor.
    Bonita strahlt mit ihren
Persil
-Zähnen, dass es blendet.
    »Fällt euch was an mir auf?«, fragt sie.
    Ella schüttelt den Kopf. Malle schaut an ihr hoch und runter, steht auf und schaut ihr prüfend ins Gesicht.
    »Ich habe drei Kilo abgenommen!«, sagt Bonita und springt in die Luft. »Drei Kilo in zwei Wochen!«
    »Super«, sagt Malle und: »Herzlichen Glückwunsch!«
    Ella findet

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