Aufregung und setzte sich auf. »Ich bete deine Familie an.« Da könnte sie doch die neue zweireihige Halskette aus Süßwasserperlen tragen, die sie bei Pimpernels ergattert hatte. Die Boutique war für Bretts eher exzentrischen Geschmack ein bisschen zu mondän, aber letztes Wochenende hatte Brett eine unbändige Kaufwut gepackt und sie war mit Jenny dort eingefallen. Sie hatten überteuerte Fummel anprobiert, die sie sowieso nicht kaufen wollten, ohne Rücksicht auf die unwilligen Blicke der blonden Verkäuferin, die die Waverly-Klientel eindeutig nicht schätzte – Personen mit hauseigenen Kreditkonten wie Callie natürlich ausgenommen. Perlen waren normalerweise nicht Bretts Ding, sie fand sie ein bisschen zu langweilig und versnobt, aber die Pimpernels-Perlen waren unregelmäßig geformt und ziemlich funkig, und Brett stellte sich vor, dass jemand wie Sienna Miller sie sicherlich wählen würde, um ein einfaches Kleines Schwarzes aufzupeppen. Für ein Abendessen mit den Mortimers, die selbst ober-oberfein waren, wenn auch mit einem Tick Extravaganz, waren sie wie geschaffen.
»Es macht dir nichts aus?« Jeremiah drehte sich zu ihr, und Brett spürte, wie ihr Körper auf der glatten Matte näher an seinen heranrutschte. Das machte ihr schon mal gar nichts aus. »Zumindest können wir ein tolles Essen abstauben.«
Brett legte ihre kleine, goldberingte Hand auf die von Jeremiah und beugte sich zu ihm. »Und anschließend, nach ein paar Drinks auf der Party, machen wir uns, äh, eine lauschige Zeit zu zweit.«
Jeremiah küsste sie auf die Wange und ließ die Lippen dort, sodass sie die Worte spüren konnte, als er sagte: »Diese Idee gefällt mir besonders gut.«
Er war so hinreißend. Sie hätte über ihn herfallen können. Oh Gott. Nicht jetzt , mahnte sich Brett. Ihr ganzer Körper kribbelte. St. Lucius würde das Football-Spiel gewinnen und sie würde an der Seitenlinie stehen und Jeremiah anfeuern. Ihr Outfit würde die Mädchen von St. Lucius grün vor Neid werden würden lassen, und nach Jeremiahs spielentscheidendem Touchdown, nachdem die Fans das Feld stürmten, würde sie ihm über den Rasen entgegenlaufen (merke: keine Stöckel tragen!) und die Arme um seine gepolsterten Schultern schlingen. Er würde sie im Kreis herumwirbeln und ihr einen Kuss geben, wie man ihn nur am Ende wirklich großer Filme sieht. Sie würden mit seinen Eltern essen gehen, in ein Restaurant wie das Le Petit Coq, und Brett würde die Mortimers mit ihrem Wissen über die Weltpolitik beeindrucken (merke: vorher in der Bibliothek ein paar Ausgaben der letzten Newsweek lesen!), während sie sich gleichzeitig der anzüglichen, berauschenden Blicke von Jeremiah erwehren müsste, die er ihr über den Tisch zuwerfen würde. Nachdem sie sich mit Wangenküsschen von Mr und Mrs Mortimer verabschiedet und auf der Party an ein paar Drinks genippt hatte, würden sie und Jeremiah einen sehr privaten, romantischen Ort aufsuchen, einen Ort, der wie dazu geschaffen war, gemeinsam ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.
Sie kuschelte den Kopf an Jeremiahs Schulter, und während er sie an sich drückte, dankte sie dem Schicksal und ihrem gesunden Menschenverstand, die sie davor bewahrt hatten, Sex mit Mr Dalton zu haben. Jeremiah war der eine, für den sie sich aufbewahrt hatte. Und sie musste nur noch ein paar Tage warten.
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Von:
[email protected] An:
[email protected] Gesendet:
Mittwoch, 2. Oktober, 18:49 Uhr
Betreff:
Getränkelieferung
Hey, danke für die Rückmeldung – sechs Partyfässchen sollten die Fete wohl in Schwung bringen. Wisst ihr noch, wo ihr letztes Mal hingeliefert habt? Fahrt ein Stück weiter – das sechste Gebäude auf dem Zufahrtsweg ist Dumbarton, das Wohnhaus der lieblichen Mädels. Ich warte dahinter auf euch. Um Mitternacht. Huh-huh!
H.
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HeathFerro:
hey, kleiner, weißt du, dass du mir einen gefallen schuldest?
JulianMcCafferty:
äh, einen gefallen? wofür?
HeathFerro:
dass ich einen kleinen neuntklässler wie dich nicht platt gemacht hab!
JulianMcCafferty:
sehr witzig. was willst du?
HeathFerro:
jemand muss hinter dumbarton ein paar fässchen in empfang nehmen. vielleicht haben wir schwein und die mädels machen’ne höschenparty im mondschein.
JulianMcCafferty:
wenn du meinst ...
HeathFerro:
wusste doch, dass du nicht