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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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damit irgendeine Bewandtnis?“, fragte Devlin nach.
    Sean verzog den Mund. „Sie bedeutet mir wahrlich viel, Devlin, aber es gibt kein ,uns’. Du hast sie furchtbar verletzt, als du gingst. Sie hätte Zeit gebraucht, sich auf deine Ankunft vorzubereiten, nicht ich.“
    „Das kann ich irgendwie nicht glauben“, sagte er und musterte seinen Bruder.
    „Denk doch, was du willst“, entgegnete Sean schroff. „Ich bin bloß ihr Freund.“
    „Wenn du sie ansiehst, hat man aber nicht den Eindruck, dass du nur ein Freund von ihr bist“, merkte Devlin an.
    „Und du versuchst, Gleichgültigkeit vorzutäuschen, aber ich spüre, dass du Virginia begehrst“, gab sein Bruder zornig zurück.
    „Du irrst dich“, sagte Devlin leise, aber beide wussten sie, dass es eine große Lüge war. „Ich will mich nicht mit dir streiten. Du bist mein Bruder. Wir stehen auf derselben Seite.“
    „Nein, wir stehen nicht mehr auf derselben Seite, nicht, wenn du dein Vorhaben durchsetzt. Lass sie gehen, Devlin. Vergiss deine Lösegeldforderung. Lass sie frei und verschwinde von Askeaton.“
    „Das kann ich nicht. Ich bringe sie morgen nach Wideacre.“
    Seans Züge verspannten sich. „Wenn du sie noch einmal verletzt, bringe ich dich um.“
    Devlin starrte seinen Bruder an und versuchte zu ergründen, ob Sean diese Warnung ernst meinte. Empfand er so viel für Virginia, dass er sie über seine Familie stellen würde?
    Sean errötete.
    Lastendes Schweigen senkte sich herab.
    „Ich will doch hoffen, dass das nicht dein Ernst ist“, sagte Devlin schließlich. „Sobald das Lösegeld gezahlt ist, kann sie hierher zurückkehren, zu dir.“
    „Ich meine es so, wie ich es sage. Ich schlage vor, dass du deine Lust an einer anderen Frau stillst.“
    Devlin rang sich ein Lächeln ab, aber es war nicht mehr als eine Grimasse. Aufgewühlt durchmaß er jetzt sein Zimmer. Das ist doch genau das, was ich wollte, dachte er, eine Verbindung zwischen Sean und Virginia. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, erkannte er, dass er sich nur etwas vormachte. In Wirklichkeit hasste er die Vorstellung, dass sie ein Paar waren.
    Schließlich sank er mit einem Seufzer auf einen Stuhl. Sollte Virginia sich nach der Zahlung des Lösegeldes entschließen, nach Askeaton zurückzukehren, um bei Sean zu sein, so hätten sie seinen Segen, auch wenn er sich nur etwas vormachte. „Weißt du, in den letzten Monaten bin ich tagsüber an der spanischen Küste patrouilliert und habe des Nachts den übrig gebliebenen französischen Freibeutern aufgelauert. Wir brachten vier Schiffe auf und nahmen achthundert Mann gefangen.“
    „Warum erzählst du mir das?“
    Devlin warf ihm einen Seitenblick zu. „In der ganzen Zeit ist es mir gelungen, nicht an Virginia zu denken. Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Er verschwieg seinem Bruder jedoch, wie viel Selbstdisziplin er dafür hatte aufbringen müssen.
    „Wie stolz du auf dich sein kannst“, spottete Sean.
    Devlin sah seinem Bruder in die Augen. Seans Miene war wie versteinert. „Es tut mir leid, was ich angerichtet habe. Ich bedaure das wirklich.“
    „Dann solltest du ihr das vielleicht sagen!“
    Devlin zuckte zusammen. „Was würde das bringen?“
    Sean schnaubte verächtlich. „Was das bringen würde? Du hast ihr das Herz gebrochen. Vielleicht wäre es an der Zeit, den Schaden wiedergutzumachen!“
    „Da bin ich, mit Verlaub, anderer Ansicht. Wie sollte ich ihr das Herz gebrochen haben? Sie ist meine Gefangene, nicht meine Geliebte.“
    „Möchtest du meine Meinung hören? Sie liebt dich“, sagte Sean.
    Einen langen Augenblick sah Devlin ihn starr an. Er war derart verblüfft, dass er nicht mehr klar denken konnte.
    „Du bist ein Narr“, meinte sein Bruder.
    „Nein“, erwiderte Devlin erschüttert. „Du irrst dich. Virginia ist eine neugierige, eigenständige Frau voller Leidenschaft. Das ist alles. Wenn sie glaubt, mich zu lieben, so irrt sie sich. Es ist Begierde, nichts weiter, und wenn sie etwas für mich empfindet, dann doch nur, weil ich der Erste war, mit dem sie im Bett war.“
    „Hast du je daran gedacht“, sagte Sean gedehnt, „dass eine Frau mehr von dir möchte als nur deinen Körper?“
    „Sicher, eine Frau könnte sich nach Reichtum sehnen, nach Macht, einer angesehenen gesellschaftlichen Stellung und nach Sicherheit, die ich zu bieten hätte.“ Verärgert sprang er auf. „Damit habe ich nicht gerechnet, schon gar nicht von dir!“
    „Womit hast du dann gerechnet? Du wolltest einfach

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