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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Herz. Sie würde ihn nie mit Absicht verletzen, schon gar nicht aus Rache.
    „Du siehst heute Abend bezaubernd aus“, fügte Sean hinzu. „Du bist immer bezaubernd, Virginia.“
    Etwas in seinem Tonfall ließ sie aufhorchen, und daher sah sie ihm in die Augen. „Wenn du weiterhin so freundlich bist, werde ich das letzte bisschen meiner Fassung einbüßen“, sagte sie mit weicher Stimme.
    Sean lächelte ein wenig. „Sag das nicht!“ Dann sprach er:
    „Virginia, würdest du einen Moment mit mir nach draußen gehen? Wir müssen miteinander reden.“
    Etwas war im Gange. Sie nickte und forschte in seinem Gesicht nach einem Anhaltspunkt, als sie den Raum durchquerten. Sie hatte keine Ahnung, was Sean vorhaben mochte. Als sie an dem Sofa vorbeigingen, murmelte Devlin etwas wie „Ihr braucht auf mich keine Rücksicht zu nehmen“ und nahm die Dubliner Zeitung zur Hand.
    Draußen war die Luft frisch und klar, und es war bereits dunkel. Virginia war überrascht, als Sean ihre Arme ergriff. „Ich werde dich vermissen“, sagte er rau.
    Ihre Augen weiteten sich. „Ich werde dich auch vermissen“, erwiderte sie.
    Er musterte sie. „Ich möchte, dass du dir keine Sorgen wegen Devlin machst. Ich bin dein Beschützer, Virginia. Einen zweiten Vorfall dieser Art wird es nicht geben. Ich werde es nicht zulassen und ...“ Er zögerte.
    Sie war so gerührt, dass ihr die Worte fehlten. „Und?“
    „Und er ist entschlossen, dich mit dem dir gebührenden Respekt zu behandeln.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das gesagt hat“, meinte sie mit zweifelnder Miene.
    „Das brauchte er auch gar nicht. Es tut ihm sehr leid, Virginia ...“
    „Sprich nicht weiter!“, unterbrach sie ihn schnell. „Wenn dieser Mann sich Gedanken darüber macht, wie ungebührlich er sich mir gegenüber benommen hat, dann soll er mir das selbst sagen!“
    „Dazu fehlt ihm der Mut“, sagte Sean leise.
    Virginia horchte auf. Devlin war der tapferste Mann, den sie kannte. Wovon sprach Sean dann?
    Zaghaft berührte er ihre Wange. „Virginia, ich muss dich etwas fragen.“
    Unwillkürlich versteifte sie sich, obwohl Sean ihr bester Freund geworden war.
    „Liebst du ihn immer noch?“, fragte er.
    Virginia stockte der Atem. Für einen Moment war sie so durcheinander, dass sie Sean die Antwort schuldig blieb. „Sean!“ Fest umklammerte sie seine Hand, die sich von ihrer Wange löste. „Ich liebe diesen Mann nicht“, betonte sie. „Vielleicht habe ich mir einst eingeredet, ich würde ihn lieben. Aber ich kannte ihn ja überhaupt nicht! Er hat mich furchtbar behandelt. Da ist absolut nichts von meiner Seite!“
    Doch dann erinnerte sie sich wieder an den Mann, der ihren Leib mit begehrlichen Blicken in sich aufgenommen und sie dann leidenschaftlich geliebt hatte.
    Nein, er hatte sie nicht immer abscheulich behandelt. Er hatte sie gut behandelt, bis zu jenen letzten Stunden – und wenn die Erinnerung sie nicht trog, so hatte sie ihn verführt und nicht im Traum daran gedacht, was sie damit anrichten würde.
    „Ich fürchte, ich glaube dir nicht“, murmelte Sean und umfasste sacht ihre Taille.
    Sie erschrak. „Was tust du da?“
    „Ich habe die ganze Zeit versucht, in dir nur eine gute Freundin zu sehen“, sagte er langsam, und ihre Blicke trafen sich.
    Im Lichtschein des Salons, der durch die Glastüren fiel, sah Virginia sämtliche Gefühle, die sich in Seans grauen Augen spiegelten. Er litt großen Kummer. Seine Gefühle waren echt, und sie spürte etwas in seinem warmen Blick, das über bloße Freundschaft hinausging. Er liebte sie.
    Seine Hände verharrten an ihrer Taille. „Ich werde immer dein Freund sein“, sagte er ernst. „Aber ich möchte wissen, ob du dir vorstellen könntest, ihn zu vergessen. Könntest du in mir etwas anderes als nur einen Freund sehen?“
    Virginia wurde schwindelig. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Und sie war so gerührt, dass sie Seans Gesicht mit beiden Händen umschloss; ein hübsches, ansprechendes Gesicht, dessen Züge sie so sehr an Devlin erinnerten. Aber sie würde immer wissen, wen sie vor sich hatte, denn wenn man Sean in die Augen sah, erhaschte man einen Blick auf seine Seele. Devlins Augen hingegen wirkten so schrecklich leblos. „Ich weiß es nicht“, begann sie heiser. „Ich bin so überrascht ...“
    Er fuhr mit den Händen in ihr volles Haar, das sie zurückgebunden hatte. „Ich habe meinen Bruder belogen“, gestand er ihr mit belegter Stimme. „Ich liebe dich,

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