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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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prasselte im Kamin, und Devlin saß an seinem Schreibtisch, einen Federkiel in der Hand. Verdutzt schaute er von seinem Pergamentbogen auf.
    Es kostete sie große Mühe zu lächeln. Sie würde nicht aufgeben. Sie würde versuchen, ihm eine Gemahlin zu sein, ganz gleich, wie viel Mut sie aufbringen müsste.
    Sein Blick fiel auf ihr weißes Baumwollnachthemd und die bloßen Füße. „Virginia?“
    „Ich dachte, wir könnten miteinander reden, falls du Zeit hast“, begann sie nervös.
    „Du wirst dich noch erkälten“, sagte er und legte die Schreibfeder zur Seite.
    Er hatte sich in der Frühe noch nicht rasiert. Sein Rüschenhemd war am Hals aufgeknöpft und sah reichlich zerknittert aus. Virginias Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Er sah gefährlich, verwegen und furchtbar verführerisch aus.
    Sie betrat den Raum und stellte sich vor den Kamin, den Rücken zum Schreibpult. Sie spürte seinen Blick und hörte, dass er auf sie zukam. Schließlich wandte sie sich um und schaute zögerlich zu ihm auf. Sie sah, dass er eine Wolldecke in Händen hielt. „Darf ich?“
    Sie nickte und spürte einen Kloß im Hals, als er ihr die Decke aus dunkelroter Wolle über die Schultern legte. Das Feuer spendete eine angenehme Wärme.
    „Worüber möchtest du um halb acht in der Frühe mit mir sprechen?“ Sein Ton klang keinesfalls anklagend, fast schon belustigt.
    „Über unsere Ehe“, brachte sie mühsam hervor.
    Er nickte. Das Leuchten in seinen Augen flammte auf.
    Sie zögerte. „Ich hatte vor, erneut wegzulaufen, habe mich aber dann dagegen entschieden.“
    Er lehnte am Kaminsims. „Fahr fort.“
    „Daher habe ich die Absicht, das Beste aus unserer Situation zu machen.“
    „Klingt vernünftig“, erwiderte er.
    „Aber wie soll es mit uns weitergehen? Einst waren wir beinahe Freunde“, sprudelte es aus ihr heraus. Sie schluckte schwer und ergriff seine Hand. Sie spürte, wie er sich bei ihrer Berührung verspannte. „Wir können Freunde werden. Dessen bin ich mir sicher. In den vergangenen Wochen bin ich sehr wütend gewesen, aber ich habe lange über alles nachgedacht, und nun möchte ich noch einmal von vorn anfangen. Morgen ist unser Hochzeitstag. Gibt es eine bessere Grundlage für die Ehe als Freundschaft?“
    Er starrte sie an, als sei er wie gebannt von ihr.
    „Devlin?“
    „Ist das ein Trick?“, fragte er vorsichtig.
    „Nein“, erwiderte sie rasch. „Aber ich kann nicht mit einem Mann verheiratet sein, mit dem ich weder lachen noch sprechen kann. Ich kann mir keine Ehe mit dir vorstellen und Kinder zur Welt bringen, wenn wir nicht gemeinsam im Park spazieren gehen, zusammen ausreiten und uns ganz allgemein gut verstehen. Wir sind im Begriff, unser Leben gemeinsam zu verbringen, Devlin, und da stünde uns Freundschaft gut an.“
    Für einen Moment schwieg er. „Du hast mich schon einmal um meine Freundschaft gebeten, und da habe ich dich enttäuscht. Es ist sehr tapfer von dir, mich dennoch erneut darum zu bitten.“
    „Aber ist das denn zu viel verlangt?“, rief sie. „Soll das etwa heißen, dass du meine Freundschaft nicht suchst? Willst du nur das Bett mit mir teilen und mir ansonsten bei den Mahlzeiten schweigend gegenübersitzen? Das kann ich nicht akzeptieren, Devlin“, warnte sie ihn.
    Er starrte sie an. „Das sollen demnach die Kriterien für unsere Ehe sein? Ungezwungenes Lachen, Gespräche, lange Spaziergänge und Ausritte querfeldein?“
    Betont würdevoll sagte sie: „Ich kann nicht in einer kalten, trostlosen Verbindung leben, Devlin. Du kennst mich inzwischen gut genug, um das zu wissen.“
    „Ich bezweifle, dass unser Leben kalt oder trostlos sein wird“, antwortete er rasch.
    „Du weichst meiner Frage aus“, entgegnete sie so gefasst wie möglich.
    „Ja, das mag stimmen.“ Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Du scheinst mich für einen Gentleman zu halten, der alle Zeit der Welt hat, der den ganzen Tag über zu Hause verbringt und zur Stelle ist, wenn du ihn brauchst. Ich bin Offizier der Kriegsmarine. Zwei Tage nach unserer Eheschließung ziehe ich in den Krieg, Virginia, und mein Einsatz wird sechs Monate dauern.“
    Ihr wurde ganz schwer ums Herz.
    „Aber sobald ich zurück bin“, sprach er ernst weiter, „werden wir lange Spaziergänge machen und ausreiten, wenn das dein Wunsch ist.“
    Erleichterung durchströmte sie. Beinahe hätten ihre Knie nachgegeben. „Hab Dank, Devlin.“
    Er lächelte, und dann schüttelte er den Kopf. „Du bleibst unberechenbar,

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