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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wahrlich eine große Unruhe. „Offen gestanden, ja“, sagte sie leise und schaute wieder zu Devlin hinüber.
    Da gesellte sich plötzlich Sean zu ihnen. „Wie ich sehe, habt ihr euch ja endlich kennengelernt. Eleanor, wenn du glaubst, Virginia in ein Gespräch über Hochzeitsnächte verwickeln zu können, liegst du falsch.“ Sein Ton war verbindlich, sein Blick jedoch sehr ernst. Schließlich lächelte er Virginia an. „Sie ist erst sechzehn, und gewisse Themen sind noch nicht für ihre Ohren bestimmt.“
    Eleanors Lächeln schwand, und ihre Wangen glühten. „Ich werde siebzehn in drei Monaten“, rief sie. „Ich bin kein kleines Mädchen mit Zöpfen mehr! Ich bin jetzt eine Dame, eine Dame, die umworben wird, da kannst du jeden in Bath fragen.“ Entrüstet raffte sie die Röcke und stolzierte davon.
    Sean seufzte, schaute ihr einen langen Moment nach und wirkte sehr nachdenklich. Dann reichte er Virginia ein Glas Champagner. „Du siehst erschöpft aus. Soll ich Devlin holen?“
    Virginia schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. Wenn er nun Devlin holte, fände sich vielleicht ein Grund, die Feierlichkeit frühzeitig zu verlassen. „Ja, das wäre nett“, sagte sie ein wenig atemlos.
    Sean entfernte sich. Virginia nippte an dem Champagner und hoffte, sich ein wenig zu beruhigen. Stattdessen verschwammen die Gäste zu einem Meer aus Gesichtern.
    Schließlich schien sie überhaupt keine Luft mehr zu bekommen. Ich muss mich hinsetzen, dachte sie beunruhigt. Doch ehe sie Platz nehmen konnte, glitt ihr das volle Champagnerglas aus der Hand und zersplitterte auf dem Marmorboden.
    Entgeistert starrte Virginia auf die hell sprudelnde Lache zu ihren Füßen, doch da begann sich bereits alles um sie herum zu drehen. Wie seltsam, dachte sie noch, als ihr schwarz vor Augen wurde, ich werde ohnmächtig.
    „Virginia!“, hörte sie Devlin rufen.

24. KAPITEL
    D evlin war vor Schreck das Herz stehen geblieben. Be sorgt kniete er neben seiner Braut und suchte vol1er Unruhe nach ihrem Puls. Er ging regelmäßig. Erleichterung durchflutete ihn; sie war bloß ohnmächtig geworden.
    Er legte einen Arm um sie und schaute zu seiner Familie auf, die rasch herbeigeeilt war. „Sie ist ohnmächtig. Ich denke, dieser Tag war lang genug.“ Schnell hob er Virginia auf die Arme und stand auf. Sie war leicht wie eine Feder, was ihn immer wieder aufs Neue verblüffte.
    „Sie hat unter einer großen Anspannung gestanden“, wisperte Mary. Sie war ganz blass geworden. „Du liebe Güte, ich hätte nie auf diesem frühen Termin bestehen dürfen!“, fügte sie schuldbewusst hinzu.
    „Du hast dir nichts vorzuwerfen, Liebste“, sagte Edward und legte einen Arm um seine Gemahlin.
    Devlin strebte bereits der Tür zu, die schlaffe Virginia in den Armen haltend. Sean hielt ihm die Tür auf, und die Blicke der Brüder trafen sich. Sean sah ernst und besorgt aus.
    „Soll das Mädchen ein wenig Riechsalz bringen?“
    „Sie wird sich erholen“, beschied Devlin ihm etwas zu knapp. Ihm war sehr wohl bewusst, dass sich die Gefühle seines Bruders nicht geändert hatten, und gleichzeitig erkannte er aufs Neue, dass Virginia wahrlich einen Mann wie Sean hätte heiraten sollen.
    „Devlin!“ Seine Mutter steckte ihm ein Fläschchen Riechsalz zu. „Sie hat nicht genug gegessen. Sie braucht Ruhe.“
    Er nickte und verließ den Salon.
    Während er die Stufen hinaufeilte, betrachtete er ihr Gesicht, und eine unerklärliche Wärme erfüllte sein Herz. Sie hatte jemanden wie Sean verdient, stattdessen hatte sie ihn bekommen, einen von Rache getriebenen Mann. Plötzlich wollte er wiedergutmachen, was er ihrem Herzen an Kummer zugefügt hatte.
    Ihr Schlafgemach war mit Rosen geschmückt. Devlin legte Virginia auf das Bett, als sie sich zu regen begann. Er kniete neben ihr und hielt ihr das Fläschchen unter die Nase; sie holte tief Luft und schlug die Augen auf.
    Für einen Moment blickte sie starr an die Decke. Dann wollte sie sich überhastet aufrichten.
    Doch er umfasste ihre Schultern und hielt sie unten. „Bleib einen Augenblick ruhig liegen“, sagte er mit sanfter Stimme, und ein seltsames Gefühl der Zuneigung durchströmte ihn, zart und beruhigend. „Du bist ohnmächtig geworden.“
    Sie lächelte zaghaft. „Es tut mir so leid. Ich falle nie in Ohnmacht.“
    Er musste ebenfalls lächeln. „Alle Frauen fallen in Ohnmacht.“
    „Nicht ich ... zumindest bis eben.“
    Er merkte, dass er immer noch ihre Schulter umfasste, und spürte ihr

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