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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Verbeugung.
    Kälte kroch in ihr hoch. Virginia beobachtete die beiden Männer und spürte, wie groß der Hass zwischen ihnen war. Sie verzweifelte. Eine böse Vorahnung verriet ihr, dass etwas Schreckliches geschehen würde. Rasch erhob sie sich und trat vor. „Haben Sie Dank, Onkel. Wie nett von Ihnen vorbeizuschauen.“
    Doch da packte Devlin sie am Arm und unterband jegliches weitere Wort. „Spar dir die Worte an diesen alten Narren“, beschied er ihr kalt und sagte zu Harold Hughes gewandt: „Mein Stiefvater hat recht, Eastleigh. Sie sind hier unerwünscht. Doch ehe ich Sie zur Tür geleite, habe ich noch eine Frage. Möchten Sie nicht erfahren, welches Schicksal Ihren gedungenen Attentäter ereilte?“
    Virginia rang nach Luft. Wovon sprach Devlin da? Verwirrt und entgeistert starrte sie ihn an. Doch sein Blick haftete allein auf dem aufgedunsenen Gesicht des Earls.
    „Attentäter?“ Eastleigh lachte heiser auf. „Ich weiß nichts von einem Attentäter. Hat etwa jemand versucht, Sie zu ermorden, O’Neill?“ Wieder stieß er ein merkwürdig heiseres Lachen aus. „Weso glauben Sie, dass ich es war? Sie haben mehr Feinde, als Ihnen lieb sein dürfte, das wissen Sie genauso gut wie ich.“
    Devlin beugte sich vor und lächelte, doch es war ein teuflisches Lächeln. „Ihr Attentäter hat versagt. Aber ich rate Ihnen, sich in Acht zu nehmen, denn dieses Spielchen können zwei Leute spielen.“
    Virginia entfuhr ein ängstlicher Laut. Doch niemand schien sie wahrzunehmen.
    „Ist das eine Drohung? Haben Sie nun beschlossen, mich zu ermorden? Ist Ihnen meine missliche Lage noch nicht genug?“ Er lächelte dunkel. „Vielleicht sollten Sie auf der Hut sein, O’Neill, nicht ich.“ Er wandte sich an Virginia. „Ich hoffe sehr, dass dir mein Geburtstagsgeschenk gefällt.“ Mit einer weiteren galanten Verbeugung verließ er den Salon.
    Virginia schaute ihrem Onkel sprachlos nach, als Devlin sich umdrehte. Seine Miene war so verhärtet und voller Grimm, dass Virginia es mit der Angst bekam. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Edward seine Gemahlin tröstete, die den Tränen nahe war. Als Eastleighs Schritte verklungen waren, drehte sie sich um. Im Salon herrschte nun eisiges Schweigen.
    „Ich werde das entsorgen“, sagte Tyrell und griff nach dem Paket.
    „Nein!“ Devlin riss das braune Wachspapier ab. Ein Gemälde kam zum Vorschein.
    Virginia vergaß zu atmen. Ein eigentümlicher Schwindel befiel sie. „Was ist das?“, fragte sie mit matter Stimme.
    Devlins Antwort war ein schroffer Laut. „Schaff es mir aus den Augen. Verbrenn es“, zischte er zu Tyrell gewandt.
    „Halt!“ Virginia zwängte sich an Devlin vorbei, und als sie das Bild erblickte, entfuhr ihr ein Schrei.
    Das schöne Ölgemälde zeigte ihre Eltern in jungen Jahren; ihre Mutter war atemberaubend schön, ihr Vater stolz und gut aussehend. Sie hielten einen Säugling in den Armen – ein Kind, das nur Virginia sein konnte. Doch sie standen nicht in Sweet Briar, sondern vor einem Gebäude, das Virginia wiedererkannte. Es war Eastleigh Hall. Und neben ihren Eltern stand der Earl selbst, jünger, kraftvoller, sehr viel schlanker und so stolz und herrisch wie eh und je. Die Bedeutung seines Geschenks war unmissverständlich.
    Sie war eine Hughes und die Nichte des Earls, und nichts und niemand konnte je etwas daran ändern – nicht einmal die Ehe mit Devlin O’Neill.
    „Ich werde das fortschaffen“, wiederholte Tyrell grimmig und warf einen Blick auf Virginia. Als sie stumm nickte, nahm er das Gemälde und verließ den Raum.
    „Mary möchte sich ein wenig ausruhen“, sagte Edward und blieb mit seiner Gemahlin an der Tür stehen. „Eleanor, komm.“
    Mary lächelte entschuldigend, ihre Wimpern waren tränenfeucht. „Es tut mir leid. Ich hatte mir den Abend anders vorgestellt.“
    Mitfühlend umschloss Virginia die Hände ihrer Schwiegermutter. „Es ist alles in Ordnung“, flüsterte sie. „Das war ein wundervoller Tag, wirklich.“
    Als ihre Schwiegereltern den Salon verlassen hatten, trat Cliff zu Devlin. „Lass dich nicht von ihm provozieren.“
    Devlin schwieg und starrte wütend aus dem Fenster in die Abenddämmerung.
    Cliff wandte sich Virginia zu. „Geht es dir gut?“
    Sie nickte bejahend, aber es war eine Lüge. „Könntest du uns allein lassen?“
    Er zögerte, schaute wieder seinen Stiefbruder an, doch dann nickte er und ging.
    Nun waren Devlin und sie allein. Er blieb am Fenster stehen und schien seine Gemahlin gar

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