Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
kam sie hinter dem Schreibtisch hervor und blieb vor Devlin stehen. „Wir sind endlich glücklich miteinander gewesen. Dieser Krieg wird zwischen uns stehen.“
    Seine Züge waren angespannt. „Nur wenn du es zulässt. Verflucht, du hättest meine Befehle nicht lesen dürfen.“
    „Nein, in der Tat. Devlin, bitte! Zieh nicht in den Krieg gegen mein Land!“
    Er stieß einen unwirschen Laut aus. „Du bist bestürzt, und das mit Recht. Aber noch einmal, lass nicht zu, dass dieser Krieg einen Keil zwischen uns treibt. Um mehr bitte ich dich nicht.“
    Sie schwieg. Ihr war elend zumute.
    Er ergriff ihre Hand.
    Sie ließ die Berührung zu. „Gut“, sagte sie und hoffte, die Kraft zu finden, um seiner Bitte zu entsprechen.
    Virginia spürte, dass sie sich setzen musste. Sie war so gerührt, dass ihr die Worte fehlten. Tränen brannten ihr in den Augen. Der Salon war von Wärme und heiterem Lachen erfüllt, und als sie sich setzte, schaute sie sich mit einem Lächeln im Raum um.
    Es war später Nachmittag an ihrem Geburtstag. Ein Feuer prasselte unter dem reich verzierten Kaminsims, vor dem Edward, Cliff, Tyrell und Devlin standen. Die Männer tranken Champagner, unterhielten sich angeregt und lachten hier und da. Devlin war edel gekleidet und hatte nie so gut ausgesehen. Er spürte, dass sie ihn anschaute, wandte sich ihr halb zu und lächelte. Virginia erwiderte das Lächeln, von plötzlichem Verlangen erfasst.
    Sie bemühte sich redlich, Devlins Bitte nachzukommen. Es kostete sie ziemlich viel Kraft, aber sie weigerte sich, über den Krieg nachzudenken. Die furchtbaren Befehle, die er erhalten hatte, würden ihre Gefühle für diesen Mann nie beeinträchtigen; dafür liebte sie ihn zu sehr. Und er hatte recht. Sie durfte nicht zulassen, dass der Krieg zwischen ihnen stand – insbesondere da sie nun sicher wusste, dass sie guter Hoffnung war.
    Heimlich hatte sie an diesem Morgen einen Arzt aufgesucht; nur Mary wusste von dem Termin. Ihr Kind würde im September zur Welt kommen.
    Mit einem glücklichen Lächeln legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Sie würde Devlin vor seiner Abreise davon erzählen. Ihr Herz hüpfte vor Freude. Erneut schaute sie zu ihm hinüber und hoffte, er möge sich genauso freuen.
    Doch immer wieder erfüllte der Krieg sie mit großer Sorge, und sie betete, ihr Kind nicht als Witwe zur Welt bringen zu müssen. Wenn Devlin doch bleiben könnte!
    Sie tauschte einen vertraulichen Blick mit Mary und wusste, dass auch Devlins Mutter im Stillen an das Kind dachte.
    „Ich spüre ein Geheimnis“, murmelte Devlin mit weicher, verführerischer Stimme.
    Und in diesem Augenblick betrat niemand anders den Raum als der Earl of Eastleigh.
    Virginia war starr vor Schreck. Sie traute ihren Augen nicht, als ihr Onkel sich höflich verbeugte; wie von Ferne vernahm sie die Stimme des Butlers, der sich blass und aufgeregt für den unerwünschten Besucher entschuldigte. Was konnte ihr Onkel wollen? Doch da eilte Devlin bereits dem Earl entgegen.
    Virginia zuckte zusammen, als sie sich voller Angst bewusst machte, dass Devlin womöglich die Beherrschung verlöre. Aber sowohl Tyrell als auch Cliff hielten ihren Stiefbruder zurück. Devlins Züge waren in beängstigender Weise wie versteinert.
    Edward hatte sich geistesgegenwärtig vor den Besucher gestellt. „Eastleigh, Sie sind hier nicht willkommen.“
    „Adare“, sagte Harold Hughes, und in seinen hellblauen Augen lag eisige Kälte. „Sicherlich war es bloß ein Versehen, mich nicht zum Geburtstag meiner Nichte einzuladen – und zu der Vermählung. Ich bin nur gekommen, um Virginia meine herzlichen Glückwünsche auszusprechen. Ich habe auch ein Geschenk mitgebracht.“ Er drehte sich um und bedeutete seinem Diener, ihm das große flache Paket auszuhändigen.
    Devlin entzog sich dem Griff seiner Stiefbrüder und trat mit kaltem Blick vor den Earl. „Sieh an“, sagte er beherrscht, „Sie haben uns gerade noch gefehlt. Wie kommt es, dass Sie nicht überrascht sind, mich zu sehen, Mylord?“
    Die beiden Männer sahen einander in die Augen. Eastleigh entblößte die Zähne, als er die Lippen zu einem dünnen Lächeln verzog. „Warum sollte ich erstaunt sein, Sie auf dem Geburtstag Ihrer Gemahlin anzutreffen, Sir? Ich habe von Ihrer Rückkehr gehört. Oh, und meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser höchst vorteilhaften Vermählung.“ Plötzlich wanderte sein Blick zu Virginia. „Meinen Glückwunsch, meine Liebe“, sagte er mit einer galanten

Weitere Kostenlose Bücher