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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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stieg.
    Der nächste Morgen war angebrochen, und sie gedachten den Tag in Harmon House zu verbringen. Im Spiegel sah sie, dass Devlin lächelte und tiefer in den Raum trat. Er blieb hinter ihr stehen, als sie sich die letzte Haarnadel in die hochgesteckten Locken steckte. „Heute fühle ich mich wie eine Gemahlin“, sagte sie leise.
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Ich hoffe doch, dass du dich immer noch wie eine Braut fühlst.“
    Sie konnte sehen, wie sie erneut errötete. „Eine sehr glückliche Braut“, hauchte sie.
    Er beugte sich hinab und küsste sie auf den Hals. „Und eine zufriedene, hoffe ich.“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Du weißt doch, wie zufrieden ich bin.“
    „Was bist du doch für ein kühnes Biest“, sagte er mit einem Lachen.
    Sie erhob sich und fand sich in seinen starken Armen wieder. „Und das gefällt dir hoffentlich?“
    Er zögerte. „Ich bin sehr zufrieden, Virginia.“
    Ihr Herz frohlockte. Hieß das, was sie glaubte – könnte es mehr bedeuten? Hieß das, dass er allmählich Liebe für sie empfand?
    Er griff in die Innentasche seines Gehrocks. „Ich habe hier etwas für dich“, hob er an.
    Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, als er ein samtenes Schmuckkästchen hervorholte. „Was ist das?“
    „Dein Geburtstagsgeschenk.“
    Ihr Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Mit bebenden Lippen suchte sie seinen Blick. „Du ... weißt, dass ich Geburtstag habe?“
    „Morgen, nicht wahr?“ Er lächelte. „Neunzehn Jahre wirst du und bist eine Frau von Welt“, neckte er sie.
    Sie wäre am liebsten vor Freude in Tränen ausgebrochen. „Woher ... woher weißt du das?“
    „Ich habe eben so meine Verbindungen. Mach es auf“, drängte er sie sanft.
    „Sollte ich nicht bis morgen warten?“
    „Ich bin mir sicher, dass du morgen mit Geschenken überhäuft wirst, denn wie ich meine Mutter kenne, hat sie bestimmt etwas Ausgefallenes für dich ersonnen.“
    „Nein, ich habe sie gebeten, es bei einer kleinen Familienfeier zu belassen. Rex ist wieder in Spanien und Sean in Askea-ton.“ Neugierig hob sie den Deckel des Kästchens an.
    Virginia hielt den Atem an, als sie den herrlichen Amethyst-Anhänger sah, der mit Diamanten verziert war. „Das ist wunderschön, Devlin!“, rief sie.
    „Ich habe es anfertigen lassen, ehe ich in See stach“, bekannte er mit einem kleinen zufriedenen Lächeln. „Ich wollte etwas haben, das zu deinen Augen passt.“
    „Devlin?“ Sie umklammerte seine Arme. „Das ist der schönste Geburtstag, den ich je hatte. Hab Dank. Danke für den Anhänger und danke, dass du nach Hause gekommen bist!“
    Er schwieg einen kurzen Moment. „Ich musste einfach kommen. Herzlichen Glückwunsch, Virginia.“
    Später am Tag vernahm Virginia lautes Lachen aus Männerkehlen und erkannte Devlins wohltönende Stimme. Vor der Salontür blieb sie zögerlich stehen und lächelte in sich hinein. Ihr Gemahl klang fröhlich. Es freute sie, dass er ungezwungen mit seinem Stiefbruder lachen konnte. Sie war im Begriff, den Salon zu betreten, als Tyrell zu sprechen anhob.
    „Und der Krieg? Den Gerüchten zufolge zielen unsere nächsten Angriffe auf die Bucht von Chesapeake.“
    Virginia versteifte sich, und ihr Lächeln erstarb. Rasch zog sie sich von der Tür zurück. Seit Devlins Rückkehr hatte sie ihm keine einzige Frage zu dem bisherigen Verlauf der Kampfhandlungen gestellt, und er hatte ohnehin nichts von sich aus erwähnt. Jetzt lauschte sie wieder an der Tür, und ihr Herz raste vor Aufregung und Angst in ihrer Brust.
    „Ich fürchte, ich darf nicht über Angelegenheiten sprechen, die mich zu absoluter Geheimhaltung verpflichten, Ty.“ Ein sonderbarer Unterton beherrschte Devlins Stimme. „Ich habe soeben meine Post aus Waverly Hall bringen lassen, darunter meine neuen Befehle. Der Krieg breitet sich aus.“
    Virginia erschrak. In den zurückliegenden Wochen hatte sie lediglich von der Niederlage der „Vixen“ und von einer Blockade der Bucht von Chesapeake gehört, und genau dort befand sich Sweet Briar. Was waren das für Gerüchte, auf die Tyrell angespielt hatte? Mit einem Mal hatte sie Angst um Tillie und Frank und um all die, die in Sweet Briar lebten. Aber die Briten würden gewiss nicht durch das Hinterland streifen und die Siedlungen mit Krieg überziehen! Und wenn Devlin gerade neue Befehle erhalten hatte, bereitete er sich dann auf die Abreise vor, obwohl er gerade gestern erst nach Hause gekommen war?
    Sie war entsetzt, und

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