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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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der ihn das Leben kostete?
    Bestürzt eilte Virginia zum Fenster und sah, wie Devlin mit langen Schritten der Kutsche zustrebte. Sie versuchte, die Fensterverriegelung zu lösen und den Fensterflügel aus schwerem Glas zu öffnen. Er war schon in der Kutsche. Keuchend vor Anstrengung steckte sie den Kopf nach draußen. Die Kutsche setzte sich bereits in Bewegung. „Devlin! Gott sei mit dir!“, rief sie laut.
    Aber sie wusste nicht, ob er sie überhaupt gehört hatte.
    Später am Tag stand Virginia im Salon und rang nervös die Hände. Devlins Abreise war ein herber Schlag für sie gewesen. Doch sie wusste, was sie nun zu tun hatte.
    Cliff betrat den Raum gemessenen Schrittes. „Virginia? Du wolltest mich sprechen?“, fragte er sichtlich erstaunt.
    Sie nickte, befeuchtete die Lippen und sprach: „Könntest du die Tür schließen?“
    Das Erstaunen in seinen blauen Augen nahm zu. Er ging zu der Flügeltür und schloss sie. Dann kam er auf sie zu und rückte ihr einen Stuhl zurecht. „Setz dich.“
    „Ich möchte lieber stehen“, wisperte sie. Verzweiflung lähmte ihre Stimme.
    „Was hast du auf dem Herzen?“, fragte er und musterte seine Schwägerin mit forschendem Blick.
    Sie sah ihm direkt in die Augen. „Ich erwarte ein Kind“, sagte sie. Er erschrak. „Ich erwarte ein Kind und muss zurück nach Sweet Briar, wo ich geboren wurde und wo mein Kind zur Welt kommen soll.“
    Offensichtlich hatte es Cliff die Sprache verschlagen.
    „Du besitzt so viele Schiffe!“, rief sie. „Gewiss wird eines davon einen amerikanischen Hafen ansteuern? Bitte, Cliff, ich kann meine Überfahrt bezahlen, und ich bitte dich, mir eine Koje auf einem deiner Schiffe zu besorgen.“
    Cliff war sichtlich erschrocken. „Heißt das, du läufst meinem Bruder davon?“
    Sie versteifte sich. Das stimmte nicht ganz, aber sie machte sich auch nichts vor. Sie bezweifelte, dass Devlin und sie das Glück wiederfinden würden, das ihnen so kurz vergönnt gewesen war. Dennoch, sie verfolgte nicht das Ziel, ihren Ehemann zu verlassen. Sie musste einfach nach Hause. Ihr Land befand sich im Krieg, Sweet Briar war unmittelbar bedroht, und sie musste ihr Kind dort zur Welt bringen, wo sie sich nicht allein fühlte.
    „Virginia“, hob er freundlich an, „ich kann dir bei einem solchen Vorhaben nicht helfen.“ Gewiss wertete er ihr Schweigen als Zustimmung.
    Sie holte tief Luft und setzte sich. Dann bedeckte sie das Gesicht mit beiden Händen. „Ich liebe deinen Bruder“, sagte sie, ohne aufzuschauen. „Das werde ich immer tun. Doch ich war die Leidtragende in Devlins Besessenheit gegenüber dem Earl of Eastleigh.“ Sie schaute auf und hielt Cliffs Blick stand. „Ich habe ihn angefleht, dem Kind zuliebe seinen Rachegedanken abzuschwören. Aber er lässt sich nicht beirren. Ich muss jetzt an unser Kind denken.“
    Cliff wirkte nachdenklich. „Ich bin da ganz deiner Meinung. Devlin muss sich aus seiner Besessenheit lösen, aber ich bezweifle, dass er dazu in der Lage ist.“
    „Er kann es nicht, ich weiß“, flüsterte sie und kämpfte gegen ihre Tränen an. „Das hat er mir deutlich gesagt. Und jetzt ist er fort und führt Krieg gegen mein Land, vielleicht sogar gegen mein Haus. Ich kann nicht länger hierbleiben, Cliff. Wenn du mir nicht hilfst, werde ich einen anderen Weg finden. Ich werde nach Hause fahren und mein Kind zur Welt bringen, und wenn der Krieg Sweet Briar erreicht, werde ich meinen Grund und Boden verteidigen, notfalls auch gegen Devlin. Mir bleibt jetzt keine andere Wahl.“
    Cliff sah sie lange nachdenklich an. Schließlich sagte er mit einem Seufzer: „Ich weiß, dass du genau das tun wirst, was du eben gerade gesagt hast. Ich möchte dich daher lieber selbst sicher nach Sweet Briar bringen, als dich auf irgendeinem fremden Schiff zu wissen, das womöglich noch angegriffen wird und sinkt. Ich werde nächste Woche Kurs auf Martinique setzen. Dort habe ich eine Zuckerrohrplantage erworben. Aber zunächst werde ich dich nach Hause bringen.“
    Tiefe Erleichterung durchströmte sie.
    „Aber ich werde daraus kein Geheimnis machen“, warnte er sie.
    Sie war im Begriff zu protestieren.
    „Nein!“ Seine blauen Augen blitzten auf. „Du bist die Gemahlin meines Bruders. Er hat das Recht, zu wissen, wo du dich aufhältst, insbesondere da du ein Kind erwartest. Ich werde dich nach Sweet Briar bringen, Virginia, aber ich werde Devlin mitteilen, was ich getan habe.“
    Virginia hielt sich wohlweislich zurück und begehrte

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