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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Waren Sweet Briar und die Bewohner der Plantage in Gefahr? Ihr Vater hatte damals ein kleines Waffenarsenal angelegt, für den Fall, dass sie die Plantage einmal verteidigen müssten. Aber Virginia betete, es möge nicht so weit kommen, denn sie wusste, dass sie gegen die britischen Truppen machtlos wären.
    „Miss Virginia, mir gefällt das nicht, dass wir so nah bei Norfolk sind!“ Er hatte wahrlich Angst und ließ sich seine Sorge anmerken.
    Sie musste jetzt ruhig und stark sein, Frank und allen anderen Bewohnern zuliebe, die sich auf sie verließen. Anstatt im Haus etwas Kühles zu trinken, setzte Virginia sich in einen Schaukelstuhl auf der Veranda und versuchte, sich frische Luft zuzufächeln. „Frank, es sind acht Meilen bis zur Stadt. Selbst wenn die Briten heimtückisch genug sind, unser kleines Städtchen einzunehmen, werden wir hier sicher sein. Unsere Miliz und die Armee werden die Rotröcke niemals bis hierher kommen lassen.“ Doch das war eine Lüge. Die Streitkräfte hätten schon alle Hände voll zu tun, um die Briten an der Landung zu hindern, und aus den Reihen der Bürgerwehr kannte Virginia viele mit Namen – es waren durchweg junge Burschen und alte Männer.
    Virginia wusste, dass sie sich Frank gegenüber ihre Angst nicht anmerken lassen durfte. Daher lächelte sie ihm aufmunternd zu. „Könntest du mir ein Glas von Tillies Limonade bringen?“
    Er wirkte unentschlossen, doch schließlich entspannten sich seine Züge. Er nickte, tippte sich an die Mütze und ging in das Haus.
    Ihr Lächeln schwand. Sie umklammerte die Lehnen des Schaukelstuhls und blickte starr auf ihre geliebten Felder. Es war bereits schlimm genug gewesen, die neuesten Nachrichten über den Verlauf des Krieges von den verschreckten Nachbarn zu hören und die Nahrungsmittelknappheit wegen der Seebiockade zu erdulden, aber der Krieg hatte die ganze Zeit über weit entfernt getobt. Jetzt aber, da Devlins Sieg vor der Küste bekannt geworden war und Gerüchte über einen Einmarsch die Runde machten, war der Krieg eine wirkliche Bedrohung geworden.
    Sie schloss die Augen und hatte plötzlich die überwältigende Ahnung, dass sie Devlin wiedersehen würde – und zwar schon recht bald.
    Nie fand Virginia tiefen Schlaf. Der Schlaf war geradezu ihr Feind geworden, denn ihre Träume waren von Schmerz und Kummer erfüllt. Immer sah sie sich in Devlins Armen, warm und geborgen, doch schon im nächsten Augenblick zeigte er ihr die kalte Schulter und verließ sie. Manchmal lief sie ihm nach, wenn er fortging, und flehte ihn an zu bleiben.
    Nun fuhr sie schweißgebadet aus einem dieser schrecklichen Albträume hoch und spürte ihren rasenden Herzschlag. Als sie sich schwer atmend im Halbdunkel aufsetzte, sagte sie sich, dass sie bloß geträumt habe. Sie fasste sich an den Bauch, um sich zu beruhigen; dann sank sie zurück in die Kissen und wartete, dass ihr Atem wieder ruhiger ging und ihr Herz gleichmäßiger schlug. Die Nacht war schwül und heiß, und obwohl die Fenster weit geöffnet waren, kam keine Luft herein.
    Mit einem Mal glaubte sie, Hufschlag von Pferden zu hören. Erschrocken lauschte sie und sprang aus dem Bett. Mit einem rasch entzündeten Licht eilte sie zum Fenster. Angestrengt spähte sie in die Nacht, aber es blieb düster und scheinbar still.
    Doch dann hörte sie deutlich, dass sich Reiter dem Haus näherten.
    Jähe Angst packte sie. Dort, wo der Zufahrtsweg war, tauchte der unstete Schein einer Fackel auf. Die Gerüchte über den Einmarsch der britischen Truppen schössen ihr wieder durch den Kopf. Aber streiften die Soldaten wirklich bei Nacht durch das Hinterland?
    Geschwind eilte sie zurück zum Bett und holte die Pistole, die sie unter die Kissen geschoben hatte. Ihre Hände zitterten fürchterlich, als sie die Waffe lud. Auf dem oberen Treppenabsatz traf sie Tillie und Frank, die sie mit schreckgeweiteten Augen ansahen. Frank hielt ein Jagdgewehr in Händen. „Da kommen Reiter“, wisperte Tillie nervös.
    „Ich weiß“, erwiderte Virginia im Flüsterton. „Habt ihr gesehen, wie viele es sind?“
    „Vier oder fünf“, sagte Frank leise.
    Einen langen Moment sahen sich alle ratlos im Halbdunkel an und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    Inzwischen waren die Reiter vor dem Haus angelangt.
    Virginia zuckte zusammen und sah Tillie an, als es bereits an die Tür klopfte.
    „Wir sollten uns besser verstecken“, wisperte Tillie.
    Aber Virginia atmete bereits erleichtert auf. „Britische

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