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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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bestätigt zu sehen. „Sehen Sie, Gentlemen, er verweigert sich einem direkten Befehl! Wann werden wir endlich beschließen, ihn für sein Verhalten hängen zu lassen?“
    Wie gerne hätte Devlin dem alten Narren beschieden, den Mund zu halten. „Es ist ein Fehler, Mylord“, sagte er stattdessen zu Liverpool gewandt, „einem Schurken wie mir einen solchen Auftrag zu erteilen.“
    Liverpool musterte ihn eingehend. Und dann zeichnete sich ein Lächeln an seinen Mundwinkeln ab, das indes kalt und berechnend wirkte. „Dieser Ansicht bin ich nicht. Denn ich kenne Sie weitaus besser, als Sie vermuten würden.“ Damit wandte er sich an die beiden Admirale. „Würden Sie uns nun entschuldigen, Gentlemen?“
    Die hohen Offiziere waren überrascht, nickten aber und verließen den Raum.
    Liverpool lächelte. „Jetzt können wir ungestört sprechen, was, O’Neill?“
    Devlin deutete ein Lächeln an, schwieg jedoch, da er nicht ganz sicher war, wie er die Miene des Kriegsministers deuten sollte.
    „Ich habe Ihr Spiel durchschaut, mein Bester.“ Liverpool hielt inne, um die Brandygläser erneut zu füllen. „Das Blut irischer Könige fließt in Ihren Adern, aber als Sie der Kriegsmarine beigetreten sind, waren Sie völlig mittellos. Jetzt besitzen Sie ein Haus an der Themse und haben dem Earl of Adare Ihr angestammtes Gut abgekauft. Sie sind so reich, dass Sie nicht mehr auf uns angewiesen sind.“ Er hob bedeutungsvoll die Brauen.
    „Sie rücken mich in ein sehr unpatriotisches Licht, Sir“, erwiderte Devlin. Liverpool hatte recht – beinahe.
    „Dennoch, warum ist ein feiner Mann wie Sie, der aus einer edlen Familie stammt, immer auf See und ständig in Kämpfe verwickelt? Warum ist er niemals an Land, niemals daheim an einem warmen Feuer?“
    Devlin wurde unbehaglich zumute, und er nippte an dem Brandy.
    „Ich frage mich, was Sie so oft und so weit hinaus auf die See treiben mag?“ Liverpools dunkle Brauen schnellten erneut in die Höhe.
    „Ich fürchte, Sie übertreiben bei meiner Beschreibung. Ich bin nur ein Seemann, Mylord.“
    „Das glaube ich nicht. Ich denke, für Ihr Handeln gibt es tiefere Gründe – doch wie es scheint, werde ich sie wohl nie erfahren.“ Er lächelte dunkel.
    Der Junge zitterte vor Angst. Wie konnte dieser Fremde so viel wissen?
    „Sie haben eine blühende Fantasie, Mylord“, wiegelte Devlin mit einem kalten Lächeln ab.
    „Sie müssen sich noch den Ritterschlag verdienen, Captain O’Neill“, sagte Liverpool unerwartet.
    Devlin versteifte sich erstaunt. Der Minister gedenkt mich zu ködern, dachte er.
    Einstmals waren seine Vorfahren Könige gewesen, aber ein Jahrhundert voller Diebstahl hatte aus den O’Neills arme Gutspächter gemacht. Das hatte er geändert. Sein Stiefvater hatte ihm bereitwillig Askeaton verkauft, als Devlin ihm die Goldbarren angeboten hatte. Vor zwei Jahren dann hatte er das stattliche Haus an der Themse erstanden, als der Earl of Eastleigh durch finanzielle Umstände gezwungen war, es zu verkaufen. Liverpool wusste, dass Devlin die Karriere in der Kriegsmarine benutzt hatte, um die Art von Absicherung zu erlangen, die ein großes Vermögen garantierte. Was er nicht ahnte – nicht ahnen konnte –, war der Grund für sein Handeln.
    „Fahren Sie fort“, sagte er leise, aber die ersten Schweißperlen traten ihm auf die Stirn.
    „Sie wissen, dass der Ritterstand in greifbarer Nähe ist – Sie brauchen lediglich Ihre Befehle zu befolgen.“
    Der zehnjährige Junge wollte den Titel haben. Jener Junge, der mit angesehen hatte, wie sein Vater kaltblütig ermordet worden war, wollte den Titel genauso sehr wie den Reichtum, denn dieser Machtzuwachs verschaffte ihm eine noch größere Sicherheit.
    Devlin hasste den Jungen in sich und versuchte, ihn in die Schatten der Vergangenheit zu bannen. „Schlagen Sie mich zum Ritter“, sagte er, „und ich werde nach Amerika segeln und die Küsten dort bedrohen, ohne wirklichen Schaden anzurichten.“
    „Verflucht seien Sie, O’Neill.“ Doch Liverpool lächelte. „Abgemacht“, sagte er schließlich. „Sie werden Sir Captain O’Neill sein, ehe Sie in der nächsten Woche in See stechen.“
    Devlin vermochte ein Lächeln nicht zu verbergen. Sein Herzschlag beschleunigte sich, und voller Grimm dachte er an seinen Erzfeind, den Earl of Eastleigh – an den Mann, der seinen Vater auf dem Gewissen hatte.
    „Wo möchten Sie Ihren Landsitz haben?“, erkundigte Liverpool sich freundlich.
    „Im Süden Hampshires“,

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