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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Geiselnahme auf sich, Captain?“
    Devlins Blick war auf den grauen Horizont gerichtet. „Ich fürchte, das ist allein meine Angelegenheit.“
    „Wer ist sie?“
    „Spielt das eine Rolle?“
    „Ich habe einen Blick auf sie an Bord der ,Americana’ erhascht. Sie ist eine junge Dame. Die Lösegeldforderung kann ich förmlich riechen. Aber ich kann mir das nicht erklären. Sie haben noch nie Lösegeld für eine Frau verlangt.“
    „Es gibt immer ein erstes Mal“, sagte Devlin nur, denn er verspürte beileibe nicht das Verlangen, dem Arzt irgendetwas zu erzählen.
    Erstaunt hob Jack Harvey die buschigen Brauen. Schließlich meinte er: „Sie ist ein hübsches, wildes Ding, nicht wahr? Großer Gott, die Männer reden davon, wie sie versucht hat, Sie zu erschießen! Sie ...“
    „Reams!“, rief Devlin. „Übernehmen Sie das Steuer. Immer den Kurs halten.“ Er deutete auf den Kompass und schritt über das Quarterdeck. Er wusste selbst nicht, warum er mit einem Mal so verärgert und wütend war.
    „Ich vermute, Sie laden mich nicht zum Abendessen ein, bevor wir uns den Winden der Hölle gegenübersehen?“, rief Harvey hinter ihm her.
    Devlin machte sich nicht die Mühe, darauf etwas zu erwidern. Jetzt oder nie – wenn der Sturm das Schiff erfasste, brauchte er einen vollen Bauch und all seine Kraft.
    Hatte sie geweint, als er die Kajüte verließ?
    Nicht, dass es ihn gekümmert hätte. Frauen benutzten Tränen einzig und allein zum Zweck der Manipulation – das hatte er schon vor langer Zeit gelernt. Da er sich generell nicht um die Belange der Frauen kümmerte, hatten Tränen keine Wirkung auf ihn.
    Er öffnete die Kajütentür und sah, dass Virginia an seinem Tisch saß, der mit Silberbesteck, edlen Kristallgläsern und einer abgedeckten Schüssel gedeckt war. Ein aromatischer Duft durchwehte den Raum. Sie saß auffallend steif auf dem Stuhl, hatte die Hände im Schoß verschränkt und rote Flecken auf den Wangen. Ihr unruhiger Blick erfasste ihn.
    Er straffte die Schultern, schloss die Tür und ahnte, dass ihm ein Wortgefecht bevorstand.
    Sie verzog den Mund zu einem Lächeln, doch es war kalt wie Eis. „Ich habe mich schon gefragt, wann Sie zurückkommen würden ... Captain.“
    Eine geheime Freude durchzuckte ihn. Wie sehr er doch einen guten Kampf mochte! Und diesen beschloss er zu genießen. „Mir war nicht bewusst, dass Sie sich nach meiner Gesellschaft sehnen“, entgegnete er und deutete eine leichte höfliche Verbeugung an.
    „Ich sehne mich nur nach Ihrem Kopf – auf einem silbernen Tablett“, sagte sie so vornehm, als wäre sie die Königin von England.
    Er wollte lächeln, und es wäre ihm auch fast gelungen, doch stattdessen trat er bedächtig an den Tisch und sah den Zorn in ihren Augen. „Ich fürchte, da muss ich Sie enttäuschen. Mein Koch ist Franzose. Ich biete Ihnen weitaus bessere Kost in dieser Schüssel.“
    „Dann werde ich geduldig auf den Tag warten, an dem das Essen, das ich mit ganzem Herzen begehre, serviert wird“, stieß sie hasserfüllt hervor.
    Er verkniff sich das Lachen. „Sie kommen mir nicht wie eine geduldige Frau vor, Miss Hughes, und da der Tag, auf den Sie so sehnsüchtig warten, nicht kommen wird, frage ich Sie, was Sie statt des Wartens zu tun gedenken?“
    „Sie haben recht. Ich habe keine Geduld, überhaupt keine! Sie Schuftl“, rief sie aus und schlug mit der Hand auf den Tisch.
    Es fiel ihm weiterhin schwer, nicht aufzulachen. „Bastard“ hätte wohl besser gepasst. „Habe ich Sie in irgendeiner Weise beleidigt, Miss Hughes?“
    Ihr Lachen war gekünstelt. „Sie ermorden unschuldige Amerikaner, Sie entführen mich, nehmen mich gefangen, ziehen sich vor meinen Augen aus, begaffen meine Brüste und fragen mich dann noch, ob ich mich beleidigt fühle? Ha!“, setzte sie verächtlich hinzu.
    Er griff nach der Rotweinflasche. „Darf ich?“, fragte er, im Begriff, ihr einzuschenken.
    Da sprang sie vom Tisch auf. „Sie sind ein Offizier!“, schrie sie ihm entgegen, und er verspannte sich instinktiv, denn er glaubte wirklich, sie würde nach ihm schlagen. Doch sie fügte bloß in derselben Lautstärke hinzu: „Der Royal Navy!“
    Er stellte die Flasche ab und bedachte seinen Gast mit einer höhnischen Verbeugung. „Sir Captain Devlin O’Neill, zu Ihren Diensten, Miss Hughes.“
    Er sah, dass sie vor Zorn bebte. Schon beschloss er, der Lüsternheit Raum zu gewähren und ihre vollendeten Brüste zu bewundern. „Hören Sie auf, so anzüglich zu

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