Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
und zeigte ihr den Ring mit dem großen Diamanten. Dabei achtete er darauf, dass auch die Zuschauer einen Blick darauf werfen konnten.
Die Menschen hielten hörbar den Atem an. Sadie blinzelte. Als wirklich alle zuhörten, fragte er feierlich: „Sadie Price, willst du meine Frau werden? Bitte lass mich unseren Kindern ein Vater sein.“
Dann wartete er auf ihr Ja.
8. KAPITEL
„Du un-ver-schäm-ter …“ Obwohl Sadie sich unterbrach, wusste jeder, dass das nicht gerade als Liebeserklärung gemeint war.
Rick erhob sich langsam und blickte in ein Paar zornig blitzender blauer Augen.
Okay. Möglich, dass er einen taktischen Fehler begangen hatte.
Abby lächelte verstohlen hinter der vorgehaltenen Hand. Im Raum begann ein Tuscheln und Wispern. Ein paar Gesprächsfetzen schnappte er auf.
„Was sie wohl sagen wird?“
„Das ist Sadie Price. Sie wird schon das Richtige tun.“
„An ihrer Stelle würde ich ihm eine reinhauen. Sie so in Verlegenheit zu bringen.“
„Also“, ließ sich eine Frauenstimme vernehmen, „wenn sie ihn nicht will, nehme ich ihn.“
Rick kümmerte sich nicht um das Gerede, ihn interessierte nur Sadies Meinung. Und leider sah es nicht so aus, als würde sie so antworten, wie er es sich vorgestellt hatte.
Sie erhob sich von der lederbezogenen Sitzbank, griff nach ihrer Tasche und sagte zu Abby: „War nett, mit dir zu essen, aber jetzt muss ich leider gehen.“
„Verstehe. Ich rufe dich an.“
Sadie nickte der Freundin zu, dann sagte sie scharf zu Rick: „Und du kommst mit raus. Ich will mit dir reden. Allein.“
Hoch aufgerichtet wie eine junge Königin schritt sie durch den Raum. Die Menschen schauten ihr nach, und ein paar der Männer sahen Rick teilnahmsvoll an.
Er achtete nicht darauf. Schnell klappte er das Ringetui zu, steckte es wieder ein und folgte ihr.
Kaum dass die Tür hinter ihnen zugefallen war, ging Sadie auch schon auf ihn los. „Was hast du dir nur dabei gedacht?“
Die sommerliche Hitze traf sie wie ein Hammer. Es war so drückend, dass man kaum noch Luft bekam. Trotzdem schien Sadies Wut noch heißer zu brennen, das verriet ihr Gesicht ganz deutlich.
Rick biss die Zähne aufeinander und rieb sich den Nacken. „Gedacht? Na ja … seit zwei Wochen denke ich immer dasselbe: dass ich dich heiraten will.“
Sie hob die Hände und ließ sie resigniert wieder sinken. „Und dass ich dich mehr als ein Mal abgewiesen habe, will dir nicht in den Kopf?“
„Nein.“ Noch immer konnte er es nicht glauben, dass sein Plan so gründlich schiefgegangen war. Er hätte darauf gewettet, dass ihr Anstandsgefühl ihr keine andere Wahl ließ, als den Antrag anzunehmen. Felsenfest war er davon ausgegangen, dass sie förmlich in seine Arme springen würde.
Offenbar hatte er sich da gründlich getäuscht.
„Ich kann nicht glauben, dass du das vor all diesen Menschen gemacht hast.“
„Ich hab’s für eine gute Idee gehalten“, murmelte er und sah einen Passanten drohend an, der stehen geblieben war, um ihnen zuzuhören. Daraufhin ging der Mann hastig weiter.
Sadie kam näher. „Ich kann mir denken, warum.“ Sie tippte ihm mit dem Finger auf die Brust. „Jetzt spricht es sich in der ganzen Stadt herum, dass du der Vater der Mädchen bist. Und du hast geglaubt, wenn alle auf deiner Seite sind, muss ich einfach Ja sagen.“
Rick verkniff sich jeden Kommentar.
„Unglaublich, dass du mich so unter Druck setzen wolltest.“
„Darling, bei einem schwierigen Gegner ist mir jedes Mittel recht.“
„Ich bin kein ‚schwieriger Gegner‘, nur weil ich nicht dasselbe will wie du.“
„Doch. Weil du dich weigerst, Vernunft anzunehmen, nur um irgendetwas zu beweisen.“
Sie schluckte und starrte ihn an. „Hältst du mich für so engstirnig?“
In diesem Augenblick kam ein junges Paar vorbei, bekam vermutlich einen Teil des Streits mit und wechselte schleunigst die Richtung.
„Das habe ich nicht gesagt.“
„Aber gemeint“, beharrte Sadie.
„Jetzt fang nicht an, mir Dinge zu unterstellen.“
„Warum nicht? Das machst du mit mir doch auch!“ Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
„Alles, was ich gemacht habe, war, dich etwas zu fragen.“
„In aller Öffentlichkeit! Na danke! Ist das deine Vorstellung von einem romantischen Heiratsantrag?“
„Ich habe es doch mit Romantik probiert.“ Er trat näher zu ihr. „Sadie, du warst nackt bei mir. Im Mondschein.“
„So etwas habe ich ja noch nie gehört“, rief eine ältere Dame entrüstet
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