Wilde Nächte in Cancun - Caprice: Erotikserie (German Edition)
Lächeln.
»Guten Abend, Señora Gruber. Ich wünsche Ihnen viel Spaß auf der Party.«
Maren trat durch das Tor und damit in eine künstlich angelegte Umgebung. Die Grünpflanzen waren überall, krochen sogar über Bäume und Steine hinweg, die ihnen im Weg waren. Dennoch war diese Anlage von Menschenhand gebaut worden. Was es allerdings war, konnte Maren nicht genau sagen. Das Schild, das direkt hinter dem Tor stand, war nicht angeleuchtet, sodass Maren nur den Mond hatte, um ihr zu sagen, was sie gerade betrat.
Auf dem Schild war eine Höhle abgebildet, direkt darunter befand sich ein Wort: Cenote. Maren sprach kein Spanisch und wusste nicht, was das bedeuten sollte. Sie zuckte nur mit den Schultern und lief weiter. Der Weg schlängelte sich durch die Grünanlage. Leises Zirpen drang aus allen Ecken, wurde jetzt allerdings von ersten, spanisch anmutenden Musikklängen unterbrochen. Sie folgte der Musik, passierte eine grob aus dem Stein gehauene Treppe, die nach unten führte und in eine riesige Parkanlage mündete. Ein Areal, das die Hälfte eines Fußballfeldes einnahm und dabei ohne jede Unebenheit erschien. Der Platz wurde von diversen warmen Lichtspielen beleuchtet. Runde Kugeln, die wie Lampions in den Himmel aufzusteigen schienen, aber von dünnen Seilen an Ort und Stelle gehalten wurden. Sie schwebten etwa fünf Meter über dem Boden und wechselten in gemütlicher Reihenfolge die Farbe.
Nicht weit von ihr begann eine bizarre Landschaft aus weißen Pavillons. Ein gutes Dutzend stand dort und bot vermutlich für jeden Alkoholgeschmack etwas. Der Geruch von gebratenem Fleisch drang ihr in die Nase und erinnerte sie daran, dass sie seit der letzten Bordmahlzeit im Flugzeug nichts mehr zu sich genommen hatte.
Etwas weiter abseits ragte eine Bühne aus der grünen Fläche hervor. Auch sie war in Weiß gehalten. Maren sah an sich herunter. Ihr Kleid war blau. Als sie sich die anderen Gäste näher ansah, entdeckte sie, dass jeder mindestens ein weißes Kleidungsstück trug. Die Frauen zumeist ein schickes und knappes Cocktailkleid in strahlendem Marilyn-Weiß. Die Männer hatten sich fast ausschließlich auf weiße Hemden konzentriert. Nur vereinzelt erhaschte Maren einen Blick auf im Mondlicht bleich wirkende Hosen.
Vor den Zelten tummelten sich bereits mehrere Dutzend Leute in ihrer eleganten Abendgarderobe. Die einzelnen Gruppen unterhielten sich angeregt und lachten laut, sodass es über die Fläche schallte. Maren wollte nicht auffallen, indem sie sich zu einer der Gruppen stellte und dann keine Ahnung hatte, worüber die Männer und Frauen redeten.
Deshalb ging sie zunächst die Zelte ab und suchte sich einen Stand, an dem Mineralwasser ausgeschenkt wurde. Vor diesem platzierte sie sich und begann mit ihrer Arbeit: Sie musterte die Leute um sich herum.
Da standen zwei Popsternchen aus Amerika und gestikulierten wild miteinander. Maren konnte nicht genau verstehen, worum es ging, aber vermutlich um irgendeinen jungen Mann.
Etwas weiter dahinter befand sich eine Gruppe von sieben Leuten. Jeder schien sie zu kennen, obwohl Maren drei der Gesichter nicht zuordnen konnte. Sie hatten die Naturbräune der Mexikaner, konnten aber auch einfach nur zu lange auf der Sonnenbank gewesen sein. In dieser Gruppe gab es ein turtelndes Pärchen, von dem Maren nicht gewusst hatte, dass es existierte. Ein junger Mann, den sie aus dem Fernsehen kannte, und eine Schauspielerin, die gerade dabei war, Hollywoods neue Actionheldin zu werden. In Gedanken machte sie sich eine Notiz zu den beiden. Wenn die BLITZ als Erste von der neuen Liebesgeschichte berichtete, bekam sie vielleicht einen kräftigen Bonus am Ende des Jahres. Ihre Schuhkollektion konnte davon nur profitieren.
Sie wechselte regelmäßig ihren Standort und beobachtete die Leute. Niemand schien sie zu beachten. Einige Blicke trafen sie zwar, aber die wanderten meist sofort weiter.
Nach und nach futterte sie sich durch das Buffet. Von einfachen Tortillas bis hin zu in einem durchsichtigen Kühlschrank gelagerte Lachsquiche fand sich in den verschiedenen Zelten alles, was das Herz begehrte. Dabei begegneten ihr viele Prominente – die meisten von ihnen hatten es schon einmal auf die Titelseite der BLITZ geschafft. Manche nickten ihr freundlich zu, sprachen sie aber nicht an. Vermutlich versuchten sie Maren irgendwo einzuordnen, konnten es aber nicht.
So konnte sie gut zwei Stunden verbringen, ehe jemand ihre Anwesenheit bemerkte. Sie hatte sich eine dunkle
Weitere Kostenlose Bücher