Wilde Nächte in Cancun - Caprice: Erotikserie (German Edition)
können.
Maren lauschte einen Moment, dann ging sie weiter. Scheinbar war das, was sie gehört hatte, nicht in ihrer unmittelbaren Umgebung. Dennoch beschleunigte sie ihre Schritte.
Links und rechts vom Weg standen einige Pflanzen, die von Strahlern angeleuchtet waren. Je weiter sie dem Weg folgte, desto mehr Strahler tauchten auf. Mit jedem Licht, an dem sie vorbeikam, wurde Maren mutiger. Schließlich sah sie so etwas wie einen Eingang. Dahinter ein Riesengelände, beinahe wie ein Freizeitpark. Maren sah sich um. Eigentlich hatte sie eine pompöse Villa und einen unverschämt großen Garten erwartet. Vielleicht noch einen Pool mit einer Wasserrutsche, aber gleich einen Freizeitpark?
Irritiert sah Maren sich um. Da entdeckte sie nicht weit von sich ein kleines Zelt. Direkt davor stand ein Mann. Unverkennbar Mexikaner, aber deutlich besser gekleidet als die meisten seiner Landsleute.
Ein schwarzer Anzug, der bei dieser andauernden Hitze vollkommen übertrieben war, und ein Kabel, das von seinem Ohr zu seinem Nacken führte. Mehr brauchte Maren nicht, um zu wissen, wen sie vor sich hatte. Der Veranstalter der Party war er jedenfalls nicht.
Sie sah sich das Zelt näher an. Es war nicht besonders groß. Vermutlich ein Überbleibsel vom Tag, als die Sonne noch zu heiß vom Himmel gebrannt hatte. Innen befanden sich nur ein Stuhl und eine schmale Kommode. Vor dem Zelt stand ein breiter Tisch. Eine schneeweiße Tischdecke reichte bis zum Boden und war ein seltsam fremd wirkender Gegenstand in dieser ansonsten graugrünen Dämmerung.
Die Sonne ging in Mexiko schneller unter, als Maren lieb war. Als sie Cancún verlassen hatte, war es noch strahlend hell gewesen. Und als sie die Augen kurz vor Ende der Fahrt wieder geöffnet hatte, war die Sonne bereits am Horizont verschwunden gewesen.
Maren straffte die Schultern. Sie hatte nur eine Chance, um an dem Sicherheitsdienst vorbeizukommen. Sie musste so wirken, als ob sie in die Gesellschaft gehörte, die sich hier traf.
»Guten Abend, Señora«, begrüßte der Mann sie in perfektem Englisch. Obwohl er so aussah, als käme er aus Mexiko, war dieser Mann zumindest eine Zeit lang in Amerika gewesen. Also kein lokaler Sicherheitsdienst , dachte sie und hakte die Idee der wütenden Diva ab, die darauf bestand eingelassen zu werden. Wer auch immer diese Firma angeheuert hatte, scheute keine Kosten.
»Guten Abend«, sagte sie leicht abschätzig und ging an ihm vorbei. Die Hitze des Dschungels schien um diese Zeit noch intensiver zu sein. Oder war es Schweiß, den sie ihren Rücken hinabrinnen spürte? Maren ignorierte es und lief weiter, als wäre es das Natürlichste der Welt für sie.
»Entschuldigen Sie, Señora, aber ich brauche Ihren Namen, um Sie von der Gästeliste zu streichen.«
»Natürlich. Das verstehe ich.« Ihr Herzschlag verdoppelte sich. Verdammt, fluchte sie innerlich. Sie brauchte dringend einen Namen. Wem sah sie ähnlich? Wer von der High Society könnte auf so einer Party sein?
Maren schloss kurz die Augen, doch ihr Kopf war wie leergefegt. Nicht ein einziger weiblicher Name fiel ihr ein.
Das kann doch nicht sein. Es ist verdammt noch mal mein Job, diese Namen zu kennen , ärgerte sie sich.
»Señora, Sie wissen, dass dies eine exklusive Party ist?«
»Selbstverständlich weiß ich das. Sonst wäre ich wohl kaum hier.«
»Dann verraten Sie mir bitte Ihren Namen.«
Noch einmal versuchte Maren ihr Gehirn davon zu überreden, sie nicht im Stich zu lassen. Doch es war vergebens. Ihre Gedanken hatten sich gegen sie verschworen.
Schließlich ließ sie die Schultern hängen. »In Ordnung. Ich gebe es zu. Ich möchte gerne auf die Party, habe aber keine Einladung erhalten.«
»Dann kann ich Sie leider nicht einlassen, Señora.«
Wo war Sophie, wenn man sie mal brauchte? Ihre beste Freundin hätte auf Anhieb sieben Ausreden parat gehabt, um sie auf diese Veranstaltung zu bringen. Kleine Notlügen bereiteten ihr keine Schwierigkeiten. Jedenfalls nicht so sehr wie Maren.
»Können Sie keine Ausnahme machen? Ich bin auch keine Fotografin. Hier, ich habe keine Kamera dabei.« Maren öffnete ihre winzige Handtasche, in der gerade einmal ihr Handy und ein paar Schminkutensilien Platz gefunden hatten.
»Ich kann Ihnen leider keinen Eintritt gewähren. So sind die Vorschriften.«
Maren schüttelte den Kopf. Sie konnte doch nicht schon an diesem ersten Hindernis scheitern. Wie sollte sie diese Niederlage Walter erklären? Er würde ihr nie wieder eine gute
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