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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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erreichen manche Telegramme nicht ihren Empfänger", gab Holt zurück. „Egal, ob sie in San Antonio ankommen sollen oder von dort weggehen." Beauregard nickte wissend. „Ich könnte mir vorstellen, dass sie immer dann verschwinden, wenn die Nachricht für den Richter von Interesse ist." Lächelnd fügte er an: „Ich hätte nichts dagegen, dem alten Kerl die Hammelbeine langzuziehen, wenn ich die Chance dazu bekäme."
    „Dann übernehmen Sie den Fall?", fragte Holt, der bereits eine gewisse Erleichterung verspürte.
    „Kommt aufs Geld an. Wie gesagt, ich bin teuer."
    „Nennen Sie Ihren Preis", forderte Holt ihn auf, ohne zu Rafe zu sehen.
    „Fünftausend Dollar, unabhängig vom Ausgang. Die Hälfte als Vorschuss, den Rest bei Verfahrensende. Dazu die üblichen Spesen."
    „Fünftausend, wenn Sie gewinnen", hielt Holt dagegen. „Die Hälfte, wenn Sie die Neuverhandlung des Falls beantragen, den Rest, wenn Gabe als freier Mann seine Zelle verlässt. Was die Spesen angeht, können Sie mit uns nach Norden reisen, wenn wir südlich der Grenze unsere Herde abgeholt haben."
    Gemächlich legte der Anwalt die Arme auf den Tisch und beugte sich vor. „Und wenn ich ablehne?"
    „Ich glaube, das werden Sie nicht machen", antwortete Holt. „Ich erwarte etwas für mein Geld."
    „Ich kann einen hohen Preis fordern, Mr. McKettrick, weil ich meine Fälle gewinne."
    „Ansonsten hätte ich mich auch nicht an Sie gewandt." Er sah sich in dem Salon um, dann betrachtete er die Überreste des Festmahls. „Aber ich nehme an, Sie geben Ihr Geld so schnell wieder aus, wie Sie es verdienen."
    Der Anwalt lachte heiser. „Und wenn Sie sich irren? Wollen Sie das Leben Ihres Freundes davon abhängig machen?"
    Innerlich zitterte Holt. In Wahrheit hätte er sich bereitwilliger den Komantschen vor der Mission in den Weg gestellt, als dass er Gabes Leben riskieren würde. Doch aus langer Erfahrung wusste er, er konnte sich auf seine Ahnungen verlassen, und in diesem Fall war er sich absolut sicher, dass er richtig lag. Also wartete er ab. Auch Beauregard wartete.
    Rafe nahm das letzte Brötchen aus dem silbernen Korb in der Tischmitte. „Also gut", sagte der Anwalt nach einer Weile und reichte Holt die Hand, um die Abmachung zu besiegeln. „Ich habe sowieso noch ein paar Dinge hier in der Stadt zu erledigen, bevor ich abreisen kann. Wann werden Sie mit dieser Herde hier eintreffen?"
    „Vielleicht in einer Woche." Falls wir Glück haben, fügte er im Geist an. „Ich werde bereit sein", erklärte Beauregard.
    „Sie könnten bis dahin etwas an Ihrem Erscheinungsbild tun", meinte Rafe kauend. Beauregard lachte lauthals. „Ja, das könnte ich machen. Ach, hören Sie, ich muss da noch ein paar ... Verpflichtungen nachkommen. Wenn Sie mir ... sagen wir ... hundert Dollar vorweg geben könnten, dann kann ich Laredo reinen Gewissens verlassen. Und unter Umständen schon vor Ihnen nach San Antonio reisen und alles Notwendige in die Wege leiten. Als Erstes muss ich mich mit ein paar Bundesrichtern in Verbindung setzen."
    Holt griff nach seiner Brieftasche. Jeder weitere Aufenthalt schmerzte ihn so sehr, als würde er einen Peitschenhieb verpasst bekommen, aber auf dem Weg von Laredo nach San Antonio konnte einem so einiges passieren. Beauregard wäre für Gabe nutzlos, wenn sein Skalp am Gürtel eines Komantschen hing.
    „Mir wäre es lieber, wenn Sie mit uns reisen würden", gestand er. „Bis wir zurück sind, sollten Sie doch auch in der Lage sein, die notwendigen Anträge von hier aus zu stellen."
    Der Anwalt nahm die fünf Zwanziger vom Tisch, die Holt ihm hingelegt hatte, faltete sie ordentlich und steckte sie in seine Westentasche. „Was bedeuten würde, dass Sie mir noch mal zweieinhalbtausend Dollar schulden."
    Holt schob seinen Stuhl nach hinten und stand auf. Rafe tat es ihm nach, jedoch mit viel Widerwillen, da er seinen Blick nicht von einem Himbeerkuchen nehmen konnte.
    „Ich werde morgen den ganzen Tag in der Stadt sein und Cowboys anheuern, um die Herde nach San Antonio zu bringen. Ich komme zu Ihnen ins Büro, natürlich zwischen zehn und fünf."
    „Kann sein, dass ich nicht da bin", warnte Beauregard gelassen. „Kann ich Ihnen irgendwie eine Nachricht zukommen lassen, falls es nötig ist?"
    „Wir übernachten bei Heddy Flett", ließ Holt ihn wissen. Lächelnd entgegnete Beauregard: „Ich weiß, wo das ist."
    Rafe wollte eben nach dem Himbeerkuchen greifen, da hielt ihn Holt gerade noch mit einem Blick davon

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