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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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selbstverständliche Tatsache berichten."
    Wieder lachte er, machte Platz und ließ sie zurück in die Küche.
    „Was haben Sie heute vor?", fragte er sie, als wären sie eng befreundet, und es wäre sein gutes Recht, so etwas von ihr erfahren zu wollen.
    Lorelei nahm sich einen Becher und schenkte Kaffee aus der Kanne ein, die auf dem Herd stand. „Ich hatte vor, ein paar Geschäfte aufzusuchen."
    „Oh, brauchen Sie einen mit Blumen geschmückten Hut? Oder vielleicht ein Paar Tanzschuhe?"
    Tillie gab einen Löffel mit Maismehlbrei in eine Schale und reichte sie ihr, aber Lorelei hätte sie beinahe fallen lassen.
    „Was ich kaufe, geht Sie nichts an", erklärte sie ihm und setzte sich mit ihrem Frühstück an den Tisch. Wäre sie nicht so ausgehungert gewesen, hätte sie die Küche auf der Stelle verlassen.
    „Das könnte wohl dann stimmen, wenn Sie nicht meinen Viehtrieb für Ihre Einkäufe benützen würden", widersprach er ihr. „Da das aber der Fall ist, sehe ich mich gezwungen, Sie daran zu erinnern, dass es auf diesem Viehtrieb keinen Platz für Firlefanz und Spielereien vom Kaufladen gibt."
    „Zu der Erkenntnis war ich auch gekommen", brachte sie heraus, ohne von ihrem Frühstück aufzusehen. Der Brei schmeckte köstlich, da er in frischer Sahne schwamm und großzügig mit braunem Zucker bestreut worden war. Sie hatte noch nicht mal die Hälfte gegessen, da wollte sie sich bereits Nachschlag holen, doch das würde sie auf keinen Fall machen, solange Holt McKettrick jeden Bissen mitverfolgte, den sie in den Mund nahm.
    „Hier sind die Eier", verkündete Heddy fröhlich und so lautstark, dass Lorelei beinahe vor Schreck an die Decke gesprungen wäre. „Ich hoffe, ihr esst alle eure Teller leer. Ihr seht nämlich alle abgemagert aus."
    Zum Glück bewirkte Heddys Eintreffen, dass Holt sich nicht länger auf Lorelei konzentrierte. Sie fragte sich nur, warum ihr das ein solches Gefühl der Hilflosigkeit und gleichzeitig unendliche Erleichterung bereitete.
    „Du bist die beste Köchin in ganz Texas, Heddy", sagte Holt, der nutzlose Charmeur.
    „Und du bist der größte Lügner", erwiderte Heddy liebevoll. „Dieser Brei macht dich doch nicht satt. Setz dich hin, dann brate ich dir Schinken zu den Eiern."
    Loreleis Magen knurrte, obwohl sie noch immer etwas zu essen hatte.
    „Keine Brötchen?", zog Holt Heddy auf.
    Lorelei fühlte, wie ihre Ohren zu glühen begannen.
    „Wenn du Brötchen willst, dann sollst du die auch bekommen", erklärte Heddy, die wie aufgescheucht in der Küche umherlief. „Hat Tillie dir gesagt, dass sie hierbleibt? Sie und der kleine Pearl?"
    „Ich finde, das ist eine gute Idee", sagte Holt zustimmend. „Melina und Miss Fellows sollten das auch so machen."
    Lorelei stand auf und brachte Löffel und Schale zum Spülbecken. Wenn Holt entschied, sie hier zurückzulassen, dann würde sie dagegen nicht viel ausrichten können. Also sagte sie lieber nicht, was sie davon hielt, auch wenn sie sich auf die Unterlippe beißen musste, um sich zu bremsen. Allerdings sah sie ihm in die Augen, und es konnte sein, dass sie ihm einen verärgerten Blick zugeworfen hatte. Gerade wollte er zum Sprechen ansetzen, da kamen John und der Captain aus der Scheune herüber und sorgten für Unruhe. Durch die offene Tür konnte sie Sorrowful sehen, der sich betrübt am Fuß der Treppe hingelegt hatte.
    Als Heddy den angesprochenen Schinken aus der Vorratskammer holte und ihn auf den Tisch neben dem Herd legte, schnitt Lorelei ein Stück Fett von der Seite ab und brachte es dem Hund.
    Der fraß es dankbar auf, dann folgte er ihr zur Scheune. Irgendwie musste sie sich die Zeit vertreiben, bis die Geschäfte öffneten, und sie wollte Holt dabei aus dem Weg gehen. Das Einzige, was ihr auf die Schnelle einfallen wollte, war, Seesaw gründlich zu striegeln.
    Sie war seit zwanzig Minuten damit beschäftigt, als Mr. McKettrick in die Scheune kam, in der sein Wallach untergebracht war. Rafe ging neben ihm und biss von einem großen, mit Schinken und Ei belegten Brot ab.
    Zwar versuchte sie, die beiden zu ignorieren, aber Rafe war wie üblich bester Laune, und er machte sich bei Lorelei noch beliebter, als er Sorrowful ein großes Stück Schinken überließ.
    „Guten Morgen, Miss Lorelei", grüßte Rafe sie.
    Holt ging ohne ein Wort in die Box, in der sein Pferd stand, und griff nach der Satteldecke, die über dem obersten Gitterstab lag.
    „Guten Morgen, Rafe", antwortete sie freundlich, legte die Bürste weg und

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