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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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muss ich aus erster Hand wissen, wie man das richtige Vieh aussucht."
    „Meinen Sie etwa, jeder Rancher, der eine Kuh kaufen will, reitet dafür erst mal bis zum Züchter, Miss Fellows?"
    „Ich weiß nicht, wie ,jeder Rancher' das handhabt", erwiderte Lorelei. „Aber ich weiß, wie ich es handhaben will."
    Holt sah sie mit zusammengekniffenen Augen an, und als sie unter seinen unfreundlichen Blicken nicht klein beigab, schob er wütend seinen Stuhl nach hinten, stand auf und ging durch die Hintertür nach draußen. „Willst du keinen Kuchen?", rief Heddy ihm nach. Hastig sprang sie aus ihrem Schaukelstuhl auf und drückte Pearl Tillie in die Arme. „Ich bringe ihm besser ein Stück vom Apfelkuchen", sagte sie zu sich selbst, nahm einen Teller und legte ein großzügiges Stück darauf. „Den mag er schließlich so gern."
    Als ob er ohne das Stück verhungern würde, dachte Lorelei mürrisch.
    Sie stand auf, obwohl sie nur die Hälfte gegessen hatte, und kippte die verbliebene Portion in die Restepfanne. Die Stille in der Küche wurde unerträglich, nachdem Heddy Holt mit dem verdammten Kuchen in den Hof gefolgt war. Es kam Lorelei vor, als würde jeder sie anstarren. Sie brauchte einen Moment, um ihren Mut zusammenzunehmen, und als sie dann in die Runde schaute, fand sie ihr Gefühl bestätigt.
    Rafe betrachtete sie nachdenklich, Melina wirkte mitfühlend. Auch John, der Captain und Tillie starrten sie an.
    „Es geht um mein Vieh!", platzte sie heraus. Sie war den Tränen nah, aber ihr Stolz verbot es ihr, sie jemanden in diesem Raum sehen zu lassen. „Ja, Ma'am", beschwichtigte sie der Captain. „Aber was ist mit der Pokerpartie, die Sie mir versprochen haben?"
    „Der Kopf dieser Frau muss aus Granit sein", schimpfte Holt, nachdem Heddy ihm einen Teller mit ihrem köstlichen Apfelkuchen angeboten hatte. „Aber ihr Herz ist es nicht", gab sie lachend zurück.
    Nach kurzem Zögern nahm er den Teller an, bekam das Stück zu fassen und biss ab. Er wollte nicht über Loreleis Herz reden - weder über ihr Herz noch über irgendeinen anderen Teil ihres Körpers.
    „Was macht dir solche Angst, Holt?", bohrte sie nach. Die Grillen schienen sich gegenseitig übertönen zu wollen, und in der Nähe heulte ein Hund ganz kläglich. Holt kaute, schluckte und hätte sich fast verschluckt. Es war aber nicht Heddys köstlicher Kuchen, der ihm im Hals steckenblieb, sondern etwas anderes. „Mir macht gar nichts Angst", brummte er ungehalten.
    „Früher hätte ich dir jedes Wort geglaubt, aber nicht mehr, seit du Miss Lorelei kennengelernt hast", sagte Heddy ihm auf den Kopf zu. Sie strich ihren Kattunrock glatt und setzte sich auf den Hackblock gleich neben dem aufgestapelten Holz. „Sie hat dir einen Knoten ins Lasso gemacht, nicht wahr?"
    Da er bezweifelte, dass Heddy je in ihrem Leben ein Buch gelesen hatte und sie für diese Metapher nicht zur Verantwortung gezogen werden konnte, gab er dazu keinen Kommentar ab. „Ich wünschte, sie wäre in San Antonio geblieben, und noch wünschte ich, sie hätte diesen zwielichtigen Anwalt geheiratet und mit ihm die Flitterwochen in Timbuktu verbracht. Stattdessen steckt sie vor Gott und aller Welt ihr Hochzeitskleid in Brand, und mein Leben verwandelt sich in eine Hölle, ohne dass ich es verhindern kann."
    Heddy unternahm einen ernsthaften Versuch, über seine Schilderung nicht zu lächeln, doch sie versagte kläglich. Selbst im schwachen Licht der Abenddämmerung konnte er ihre Augen funkeln sehen. „Sie hat ihr Hochzeitskleid verbrannt?", wiederholte sie lachend. „Was hätte ich nicht alles dafür gegeben, um das mitzuerleben!"
    „Stattdessen musste ich es miterleben", grummelte er und biss wieder von ihrem Kuchen ab.
    „Du hast Angst, ihr könnte unterwegs etwas zustoßen? Ist es das?"
    Er dachte an die Nacht, als er sie von den Egeln befreit hatte, und fühlte sich gleich etwas besser. „Nein", antwortete er.
    „Wirklich nicht?", hakte Heddy nach.
    „Ein Freund von mir sitzt in San Antonio im Gefängnis, in weniger als einem Monat soll er gehängt werden", fuhr Holt fort, als habe sie gar nichts gesagt. „John wird die Ranch verlieren, wenn ich ihm nicht helfe, seinen Viehbestand aufzustocken, und dann ist da noch dieser Templeton, der ihm das Leben schwer macht. Ich weiß nicht, wo Frank Corrales ist. Rafe ist hier bei mir und riskiert seinen Skalp, nur um mir zu helfen, obwohl er auf der Triple M bei seiner Frau und seinem Kind sein sollte. Ich habe einen Haufen

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