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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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so hastig von seinem Tier, dass Lorelei mit dem Allerwertesten im Gras landete. Sorrowful kam zu ihr getrabt und leckte ihr das Gesicht ab.
    Melina half ihr hoch, im nächsten Moment drückte Mr. Cavanagh ihr ein Gewehr in die Hand.
    „Unter den Wagen!", befahl er.
    Außer Atem kroch Lorelei unter das Gefährt, gefolgt von Melina sowie von Sorrowful, der sich zu ihnen legte. Ihr Blick hing an Mr. Cavanaghs Stiefeln, als der neben dem Wagen auf und ab ging und von Zeit zu Zeit einen blumigen Fluch ausstieß.
    „Können Sie sie sehen?", fragte Lorelei, als sie den Mut gefunden hatte, etwas zu sagen.
    „Nein!", brüllte Mr. Cavanagh.
    „Sollten Sie nicht bei uns unter dem Wagen sein? Wir haben doch nichts davon, wenn Sie erschossen werden."
    „Ruhig, Miss Lorelei", gab er zurück. „Ich versuche nachzudenken." Lorelei ihrerseits versuchte, überhaupt nicht zu denken.
    „Es sind die Rinder", flüsterte Melina. „Sie wollen die Tiere, so wie Holt es gesagt hat."
    „Na, wenn er ihnen vielleicht ein paar Tiere gibt ..."
    Melina reagierte mit Erstaunen auf diesen Vorschlag. „Das wird er nicht machen."
    „Das ist doch unvernünftig."
    „Er ist nicht bis nach Reynosa gereist, um anschließend seine Herde zu verschenken, Lorelei!"
    Sie schniefte. „Du musst ja nicht gleich so schroff sein."
    „Dann gib ihnen doch von deinen Tieren ein paar ab", schlug Melina vor. „Das werde ich auch machen", entschied Lorelei. „Sie können ruhig einige haben. Bis die die Tiere gekocht und gegessen haben und um ihr Lagerfeuer getanzt sind, sind wir längst über alle Berge." Mit diesen Worten kroch sie unter dem Wagen hervor, entschlossen loszuziehen und dem ersten Indianer, der ihr über den Weg lief, diesen Vorschlag zu unterbreiten.
    Melina packte sie jedoch am Hemd und zog sie mit erstaunlicher Kraft zu sich zurück. „Wenn du so was noch mal machst, werde ich dich höchstpersönlich skalpieren!", zischte sie Lorelei an. „Lass die Männer das regeln."
    „Ruhe da unten", befahl Mr. Cavanagh. Der Wagen schaukelte und knarrte, was Lorelei vermuten ließ, dass er auf den Bock geklettert war, um besser sehen zu können. Sie wünschte, sie könnte auch etwas von dem mitbekommen, was da draußen vor sich ging.
    Sie hielt ihre Zunge so lange im Zaum, wie sie konnte, dann rief sie: „Entschuldigen Sie, Mr. Cavanagh, aber sehen Sie irgendwo Wilde?"
    „Ich sehe ein paar Cowboys, die die Herde in Schach halten", gab er unwirsch zurück. „Vielleicht sollten Sie besser nicht dastehen wie ein Blitzableiter in einem Gewitter", schlug Lorelei vor.
    Der Wagen schaukelte abermals, da Mr. Cavanagh ihn wieder verließ. Seine Stiefel tauchten vor ihr auf, dann folgte sein Gesicht. Er stand vornüber gebeugt vor ihr und machte eine unfreundliche Miene.
    „Miss Lorelei", raunte er sie an. „Wenn die Indianer wirklich auftauchen sollten, dann werde ich lieber mit denen kämpfen, bevor ich noch eine Ihrer teuflischen Fragen beantworte!" Lorelei errötete.
    Zum Glück richtete er sich wieder auf, und Augenblicke später hörte sie Hufgetrappel. Sie griff nach ihrem Gewehr, um jederzeit das Feuer eröffnen zu können.
    Das nächste Gesicht, das unter den Wagen schaute, war das von Holt. „Ihr könnt jetzt rauskommen."
    „Sie hätten sagen können, dass Sie es sind", beklagte sie sich. „Beinahe hätte ich Sie erschossen."
    „Was ist mit den Indianern?", wollte Melina wissen, die unter dem Wagen hervorkroch. Jemand half ihr hoch.
    „Die sind auf Abstand geblieben", sagte Holt zu ihr, sah aber weiter Lorelei an. „Vielleicht begleiten uns ja immer noch ein paar Geister." Er hielt seine Hand unter den Wagen. „Kommen Sie jetzt raus?"
    Sogar der Hund hatte seinen Platz unter dem Wagen verlassen.
    Lorelei ignorierte Holts Hand und kroch allein nach draußen.
    „Wenn die Indianer Rinder haben wollen, dann können Sie ihnen ein paar von meinen Tieren geben." Sie stand auf, klopfte ihre Hose ab und mied es, Holt anzusehen.
    Er stand viel zu dicht bei ihr, und sie spürte, wie er sie musterte. „Die bekommen von mir gar nichts, höchstens eine Kugel."
    „Nicht mal, damit sie uns ungehindert passieren lassen?", fragte Lorelei aufgebracht. „Komantschen gehen auf solche Abmachungen nicht ein", erklärte er ihr. „Und wenn doch, halten sie sich nicht daran."
    „Vermutlich, weil man ihnen zu oft Versprechungen gemacht und nicht eingehalten hat", sagte sie. Jetzt, da die Angst nachließ, fühlte sie sich gereizt. „Kein Wunder, dass sie uns

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