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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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verübeln."
    „Ich bin dabei", erklärte der Captain und zog die Spielkarten aus der Westentasche. „Ich auch", sagte John todernst.
    „Ich hab sowieso nichts Besseres vor", meinte Frank und grinste schelmisch. Seine Rippen bereiteten ihm nach wie vor Schmerzen, aber davon abgesehen, schien es ihm jeden Tag besser zu gehen. Er war nicht der Typ, der sich erholen konnte, wenn er bei seinem Pa zu Hause im Bett lag und zählen durfte, wie viele Hühner zur Tür hereingekommen waren.
    Damit blieb nur noch Rafe übrig. „Laredo ist eine schöne Stadt, trotzdem geht nichts über die Triple M. Außerdem wartet da Emmeline auf mich. Je eher wir diese lärmende Meute nach San Antonio gebracht haben, umso besser." Holt stand auf und verwischte mit dem rechten Stiefel die Karte im Staub. „Dann sind wir uns einig." Er nickte dem Captain zu, der bereits seine Karten mischte. „Halten Sie die Jungs nicht die halbe Nacht wach", ermahnte er ihn. „Wir brechen im Morgengrauen auf."
    „Und was ist mit dir?", fragte Rafe, der Holt nachsah, wie der zu seinem Pferd ging, das immer noch gesattelt unter einer Eiche stand und graste. „Wirst du auch genug Schlaf bekommen?"
    „Leider ja", gab er zurück. Ihm entging nicht, dass Rafe ihn angrinste, aber das kommentierte er nicht. Er hatte ihm nichts von seiner Nacht mit Lorelei erzählt, doch das wusste der auch so. „Ja, ich werde in meinem Bettzeug liegen, wenn sich eure Partie dem Ende nähert."
    Rafe beobachtete ihn, wie Holt die Zügel nahm und aufsaß. Das Grinsen war verschwunden. „Lorelei ist eine gute Frau", sagte er. „Wenn du mit ihr nur spielst, dann werde ich dir dafür die Hölle heiß machen. Hast du gehört?" Er machte eine verbissene Miene und zog an seiner Hutkrempe. „Laut und deutlich", antwortete er und drückte seine Absätze in die Flanken seines Appaloosas, damit der sich im schwindenden Tageslicht in Bewegung setzte.
    „Ich hab Gefallen an John Cavanagh gefunden", gestand Heddy im Flüsterton. „Das ist eine Tatsache, aber ich frage mich, ob er mich haben möchte. Tillie sagt, er hat keine Frau."
    Lorelei, die neben Heddy auf der Treppe der hinteren Veranda saß, war dankbar für die Dunkelheit, die sie umgab, weil so ihr Gesichtsausdruck nicht zu sehen war. Hinter ihnen in der Küche waren Tillie und Melina mit dem Abwasch beschäftigt. „Das kommt etwas plötzlich", entgegnete sie vorsichtig. Mr. Cavanagh hatte ihres Wissens nie angedeutet, dass er überhaupt eine Gefährtin haben wollte, und sie wollte nicht, dass Heddys Gefühle verletzt wurden.
    „Wenn ein Körper in mein Alter kommt", antwortete Heddy, „dann passiert nichts mehr ,plötzlich'. John mag mein Essen, und er weiß, ich wäre gut zu seinem Mädchen. Ich glaube, wenn er herkommt, werde ich ihn geradeheraus fragen." Lorelei musste unwillkürlich an Holt denken. Von Ehe hatte er nie gesprochen, und sie war sich nicht sicher, ob sie dafür ansprechbar sein würde, wenn er es tun sollte. Aber nachdem sie nun miterleben konnte, wie Melinas Bauch von Tag zu Tag etwas dicker wurde, begann sie sich doch zu fragen, was sie in der gleichen Situation machen würde. Diese Überlegung ließ in den zartesten Regionen ihres Herzens eine wohlige Wärme entstehen, gleichzeitig jedoch machte sie ihr auch Angst. Was, wenn ihr das Gleiche widerfuhr wie ihrer Mutter, und sie verlor über die Geburt den Verstand?
    Holt hatte aus seinen Absichten keinen Hehl gemacht. Wenn Mr. Cavanaghs Ranch gesichert und Gabe Navarro freigesprochen war, würde er nach Arizona auf die Triple M und zu seiner Tochter zurückkehren. „Seien Sie vorsichtig, Heddy", warnte sie sie. „Männer sind widersprüchliche Geschöpfe."
    „Das gehört ja zu den Dingen, die ich an ihnen mag", meinte Heddy in dem Moment, da ein Mann in den Hof geritten kam.
    Holt. Selbst ohne seinen Appaloosa und ohne den schwachen Mondschein hätte Lorelei gewusst, dass er es war, denn ihr Herz schlug sofort schneller, und ihr Magen begann sich auf eine eigenartige Weise zu verkrampfen.
    Er schwang sich auf seine so typische, lässige Art aus dem Sattel, dann ließ er sein Pferd aus Heddys Trog trinken, nahm den Hut ab und kam zu den beiden Frauen. Sein breites Grinsen hatte etwas Erschöpftes. „Heddy", sagte er. „Miss Lorelei."
    Freundlich lächelnd stand Heddy auf und strich ihre Schürze glatt. „Guten Abend, Holt", begrüßte sie ihn. „Wo ist Mr. Cavanagh? Ich muss mit ihm reden."
    „Er ist im Camp", antwortete Holt. „Wir brechen

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