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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Protestlaute, »ist, daß du sie interessant gemacht hast. Du hast sie lebendig gemacht. Und mit dieser Gabe ist Unterrichten ein Kinderspiel.«
    »Ich glaube trotzdem nicht, daß es das Richtige für mich wäre. Außerdem hat mir mal jemand auf einer Party erzählt, der Lehrberuf bestehe heute hauptsächlich daraus, Formulare auszufüllen, und darin bin ich hoffnungslos.«
    »Nun, solltest du je beschließen, daß es das fehlende C in Mathematik ist, das dich daran hindert, deinen Traumberuf zu ergreifen, laß es mich wissen. Ich helfe dir gern.«
    May unterdrückte ein Kichern. Was die reizende, geduldige Miss Simons nicht zuwege gebracht hatte, würde Hugh wohl erst recht nicht schaffen. Aber sie wollte seine Gefühle nicht verletzen und sagte deswegen: »Es würde gegen meine Prinzipien verstoßen, einen Mann um Hilfe zu bitten.«
    Hugh lachte leise, und das erinnerte May daran, daß sie genau das erst gestern getan hatte.
    »Ich wollte sagen, ich würde keinen Mann um Hilfe bitten bei einer Sache, wo es nicht um simple Muskelkraft geht.« Das hörte sich auch falsch an. Sie wollte ihn in seine Schranken weisen, aber sie war ihm wirklich dankbar. »Ich meine, nicht daß du deine Muskelkräfte eingesetzt hättest, aber ...«
    »Ich hätte es gekonnt, wenn es nötig gewesen wäre?«
    »Genau.«
    Sie schwiegen einen Moment, und May erinnerte sich wieder an die beiden Männer und an ihre Angst.
    »Ich bin heilfroh, daß es nicht nötig war«, sagte Hugh. »Und ich denke, ich werde ein paar Erkundigungen einziehen über Mr. Slater und seine Quality Cleaners. Vielleicht gibt es einen legalen Weg, um ihn loszuwerden.«
    May plagte ihr Gewissen. »Ich war dir wirklich dankbar. Und ich wollte nicht grob klingen, nachdem du so freundlich warst. Und wegen mir bist du auch noch zu spät zu deiner Verabredung gekommen.«
    Statt diese mit solcher Mühe ausgesprochene Entschuldigung mit einem großmütigen Wink zu akzeptieren, sagte Hugh: »Grobheit ist ein Bestandteil deiner Persönlichkeit, May.«
    Sie gab einen leisen Protestlaut von sich.
    »Aber mein Angebot gilt trotzdem.«
    May fiel keine Erwiderung ein, die niederschmetternd genug gewesen wäre, also hielt sie den Mund. Aber sie schwor sich, lieber bis ans Ende ihrer Tage Quadratzahlen zu pauken, ehe sie sich auch nur seinen Taschenrechner borgen würde.
    »Mummy!«
    »Liebes!«
    Sie umarmten sich innig.
    »Das ist Hugh Buckfast. Meine Mutter, Victoria Sargent.«
    »Hallo, Hugh«, sagte Mays Mutter. »Wunderbar, daß Sie kommen konnten.«
    »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mrs. Sargent.«
    »Ach, du meine Güte! Nennen Sie mich Vicky. Und hier ist Ted.«
    Mays Vater folgte seiner Frau nach draußen, um die Ankömmlinge zu begrüßen. Er war ein grauhaariger Mann mittlerer Größe, und das Auffälligste an ihm waren seine funkelnden blauen Augen. Als er sich aus der Umarmung seiner Tochter löste, streckte er Hugh die Hand entgegen. »Ted Sargent. Schön, daß Sie kommen konnten.«
    »Sind die Jungs schon da?« fragte May, hakte sich bei ihrer Mutter ein und führte sie in Haus.
    »Sie kommen nach der Party im Büro. Ian bringt vielleicht ein Mädchen mit, als Fahrer, schätze ich.«
    »Schande ...«
    »Ich hab’ keine Einwände. Im Gegenteil, ich finde es wunderbar. Ich hoffe nur, sie erwarten nicht, im selben Zimmer zu schlafen. Nicht, daß ich etwas dagegen habe, was sie miteinander anstellen, es ist mir nur peinlich, wenn es zu offensichtlich wird.«
    Sie waren in der Küche angekommen. »Also, du brauchst dir absolut keine Sorgen zu machen, daß Hugh und ich im selben Zimmer schlafen wollen.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte ihre Mutter. Seltsamerweise klang sie kein bißchen erfreut.
    »Soll ich Tee machen?« bot May an.
    »Wenn du welchen möchtest. Aber ich schätze, dein Vater schenkt für sich und Hugh gerade seinen besten Malt Whiskey ein.«
    »Ich hoffe, sie verstehen sich«, sagte May.
    Ihre Mutter sah sie scharf an.
    May verzog das Gesicht. »Nur damit sie sich wohl fühlen. Wenn sie sich nicht ausstehen können, steht uns ein krampfiges Weihnachten bevor. Ich hab’ jedenfalls überhaupt nichts gemeinsam mit diesem Mann!«
    Vicky Sargent holte ein Blech mit knusprigen Hackfleischpastetchen aus dem Ofen. »Hier, bring sie nach drüben, sei so gut.«
    Wie vorhergesehen, hatten Hugh und Ted beide ein Glas in der Hand und begrüßten die Hackfleischpasteten enthusiastisch.
    »Meine Frau macht die besten Hackfleischpasteten der Welt, auch wenn nicht

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