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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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demütig.
    »Wie auch immer. Wir haben über den Mangel an natürlichem Licht gesprochen.«
    »Daran kann ich nichts ändern«, gab Rupert zurück, sofort in der Defensive. »Ein Lagerhaus ist ein Lagerhaus. Im Obergeschoß gibt es ein Atrium.«
    »Ja, aber das übrige Gebäude gewinnt dadurch kein Licht. Du mußt eine andere Lösung suchen.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß du diese Lösung schon gefunden hast?«
    »Ja. Balkone.«
    Rupert schüttelte den Kopf. »Die Fassade des Gebäude muß unverändert bleiben. Ich darf keine schmiedeeisernen Geländer anbringen oder irgendwas in der Art.«
    May warf ihm einen Blick zu, der ihm sagen sollte, daß sie enttäuscht von ihm war. »Das weiß ich! Aber Sally hat eine Idee, und ich muß sagen, ich finde sie sagenhaft. Sie meint, wir sollten die Holztüren öffnen, du weißt schon, die Außentüren, durch die das Korn auf die Boote gekippt wurde.«
    Rupert nickte.
    »Wenn man sie im Neunzig-Grad-Winkel nach innen öffnet und eine Verglasung einzieht, bekämen wir kleine Balkone. Die Außenfassade bliebe unverändert, aber ein paar der Wohnungen hätten viel mehr Tageslicht.«
    »Tja ...«
    »Weil es diese Türen an beiden Seiten des Gebäudes gibt.«
    »Ja, ja ...«
    »Und für die Wohnungen mit Balkon könntest du mehr Miete verlangen.«
    Rupert betrachtete May, die immer noch genauso koboldhaft wirkte wie bei ihrer ersten Begegnung. »Meinetwegen. Aber versprich mir, daß ihr kein Recyclingglas verwendet.«
    May war empört. »Natürlich nicht! Doppelverglasung, Panzerglas, was immer der Architekt sagt.«
    Rupert nickte.
    »Und würdest du das mit ihm besprechen? Ich find’ es ... irgendwie schwierig, mit ihm umzugehen.«
    May hatte Probleme gehabt, mit dem Architekten umzugehen, seit sie seinen Namen zum ersten Mal auf den Plänen gelesen hatte und erkannte, daß er der Mann war, dessen Erstausgaben sie ruiniert hatte, als sie für Schleimbeutel gearbeitet hatte. Er hatte ihren Namen nie erfahren, aber sie fürchtete, er könne irgendwie dahinterkommen, und ging ihm lieber aus dem Weg.
    »Na schön. Ich rufe ihn an.« Rupert klang ergeben. »Oh, und eh ich’s vergesse, Jed sagt, ein Boot ist angekommen. Der Elektriker und der Putzer.«
    »Oh, super. Ich geh’ gleich zu ihnen.« Sie polterte in ihren schweren Arbeitsschuhen davon, machte kehrt und kam zurückgepoltert. »Und kannst du die Aufzugfirma anrufen? Sie hätten längst anfangen müssen.«
    »Ich dachte, du bist der Koordinator.«
    »Bin ich. Jetzt koordiniere ich dich. Außerdem, wenn ich Bob und Alf von der Albion erklärt habe, was sie tun sollen, muß ich mich darum kümmern, daß die Seegrasmatten endlich geliefert werden. Wenn diese Wohnungen rechtzeitig fertig werden sollen, müssen wir schon alle an einem Strang ziehen.«
    Harriet hatte sich überreden lassen, im Foyer des Gebäudes ein Wandgemälde anzufertigen, eine Szene des Kanallebens aus dem neunzehnten Jahrhundert. Es war eine optische Täuschung, man meinte, das große Tor des Lagerhauses stünde offen, man sähe den Kanal voller Lastkähne und Boote, und alle umliegenden Lagerhäuser wären in Betrieb. Tagelang hatte Harriet daran gearbeitet und war die ganze letzte Nacht aufgeblieben, um es zu beenden.
    »Es ist wunderschön, Harriet«, sagte May. »Wenn deine Bilder dich nicht ernähren sollten, könntest du mit so was hier ein Vermögen machen.«
    Harriet war müde und hatte Farbspuren im Gesicht, aber sie nickte zufrieden. »Mir wäre lieber gewesen, ich hätte mehr Zeit dafür gehabt. Aber es ist wirklich ganz ordentlich geworden.«
    »Rupert wird begeistert sein. Ich muß dran denken, ihm davon zu erzählen.«
    »Soll das heißen, du hast ihn nicht um Erlaubnis gefragt?« Harriet war entsetzt.
    May hob die Schultern. »Er hätte sowieso ja gesagt. Und auf diese Art wird es eine tolle Überraschung für ihn. Es ist wirklich phantastisch, Harriet. Und ich weiß, wie hart du gearbeitet hast.«
    Harriet legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. »Das ist Wiedergutmachung für all die Zeit, die ich mit Zeichenstunden verbracht habe, statt putzen zu gehen.«
    »Oh, nicht das Thema schon wieder!« wehrte May ab. »Komm, laß uns Rupert anrufen. Er soll herkommen und es sich ansehen.«
    Rupert, der zu der Einsicht gekommen war, daß das Leben einfacher war, wenn er May ihren Willen ließ, statt mit ihr zu diskutieren, war begeistert.
    »Ich hätte ja gesagt, wenn du mich gefragt hättest, May. Also, warum hast du’s

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