Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
dringend Nachhilfe bei Felicitas nehmen, was das anging.
Lena entschied sich schließlich für einen knielangen schwarzen Rock und ein schwarzes engsitzendes T-Shirt. Sorgfältig legte sie die Kleidung auf ihrem Bett zurecht und ging dann das nächste, noch drängendere Problem an. Was sollte sie darunter tragen? Sie besaß auch keine sonderlich raffinierte Unterwäsche, nichts, das Sebastian auf irgendeine Weise beeindrucken würde. Schlichte schwarze BH s und ebenso schlichte Slips waren das Beste, was ihr Kleiderschrank zu bieten hatte. Sebastian war in Sachen Erotik mit allen Wassern gewaschen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er heimlich über sie und diese bessere Variante von Blümchensex lachte.
Die Zweifel wurden immer größer, aber es half ja nichts. Als ob er geahnt hätte, welche Probleme er ihr bereiten würde, hatte er ihr die Uhrzeit erst spät am Nachmittag genannt. Es war einfach zu wenig Zeit, um noch etwas Besseres einzukaufen. Lena musste sich sowieso beeilen, wenn sie ihre Bahn noch erwischen wollte. Zu spät kommen wollte sie keinesfalls. Im letzten Moment griff sie nach einem bunt gemusterten Schal, um das strenge Schwarz ihres Outfits wenigstens etwas aufzulockern. Das musste genügen.
***
»Du siehst phantastisch aus, Lena.« Sebastian empfing sie an seiner Wohnungstür mit einem strahlenden Lächeln. »Nicht ganz das, was ich erwartet hätte, aber äußerst elegant.«
Er ließ sie an sich vorbei in das Loft treten. Unsicher blieb sie im Flur stehen.
»Lass die Schuhe an. Wie ich sehe, hast du zu den High Heels gegriffen. Gute Wahl.« Er grinste breit. »Was den Rest deines Outfits angeht – nun ja. Darüber reden wir später.«
Sein verschwörerisches Zwinkern raubte ihr den Atem. Lena fuhr sich unsicher durch die offenen Haare. »Das war das Beste, was ich gefunden habe auf die Schnelle«, verteidigte sie sich schwach.
Sanft zeichneten seine Finger die Linie ihrer Wangenknochen nach und blieben an ihrem Kinn liegen. »Wie lange ist unser letztes Treffen her?«
»Fast zwei Wochen«, gestand sie tonlos.
»Zeit genug, um etwas Passendes zu besorgen, oder etwa nicht?« In seine Augen trat ein Funkeln. »Oder hast du gedacht, ich scherze?«
»Nein, das – nicht«, stammelte Lena und versuchte, seinem klaren Blick zu entkommen.
»Dann wird es wohl nichts mit deiner Überraschung«, folgerte er kühl und ließ sie los. »Du bringst dich um dein eigenes Vergnügen, das sollte dir klar sein.«
Lena spürte ein verräterisches Ziehen in ihrem Unterleib, obwohl seine kalte Reaktion sie verunsicherte. Hastig schob sie ihre Handtasche in eine Ecke und folgte Sebastian in den Wohnraum.
»Wasser? Cola?« Er ging geradewegs zu seinem großen, amerikanischen Kühlschrank und öffnete eine Seite. »Orangensaft gibt es auch noch, sehe ich gerade. Hast du heute schon was gegessen?«
»Wasser genügt, danke.« Lena knetete nervös ihre Hände. »Ein wenig, ja.«
»Aber du hattest vor Nervosität keinen Appetit?« Er lachte amüsiert auf. »Komm, setz dich erst noch kurz. Geht es dir gut?«
Seine Fürsorge hüllte sie ein. Lena sank auf einen Stuhl ihm gegenüber, umschloss das Wasserglas fest mit den Händen und beobachtete ihn fasziniert. Konnte es wirklich sein, dass dieser Mann derselbe Mann war, der sie gezüchtigt hatte? Der sie so stark geschlagen hatte, dass sie es noch zwei Tage später gespürt hatte?
»Ich will nur sichergehen, Lena.« Es klang geradezu entschuldigend. »Für dich ist das alles neu. Ich will dir nicht mehr zumuten, als du im Augenblick ertragen kannst.«
Im Augenblick. In Lenas Schoß zog es. Diese neue, unbekannte Lena in ihr freute sich jetzt schon darauf, was sich hinter dieser Ankündigung alles verbergen mochte. »Mir geht es gut, Basti, keine Sorge. Ich … ich freue mich auf diesen Abend.«
»Das ist gut.« Sein breites Lächeln erreichte jetzt auch seine Augen. »Ich werde dir heute ein paar grundlegende Dinge beibringen. Ein paar Befehle, die du kennen und ohne Zögern befolgen solltest, beispielsweise. Oder auch, auf High Heels ordentlich zu laufen.«
Enttäuschung vertrieb ihre Lust sofort. War das alles? Deswegen das nervöse Flattern im Magen?
»Schau nicht so enttäuscht, kleine Serva. Das gehört dazu, wenn du deinen Herrn erfreuen willst. Sieh lieber zu, dass du dich gut verhältst. Dann habe ich noch eine Belohnung für dich.« Er stand auf und kam um den Tisch herum. Elegant bot er ihr eine Hand an, um ihr aufzuhelfen. »Dein
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