Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Momente.
»Ziemlich unfair, oder? Du gibst ihm ziemlich viel, und er gibt dir fast gar nichts dafür. Vom Sex mal abgesehen. Aber das könnten tausend andere Kerle auch.«
»Feli, hör auf. Bitte.«
»Und was ist mit Max? Drückst du ihm dann eine Peitsche in die Hand, wenn er zu dir zurückgekrochen kommt?« Feli verzog das Gesicht. »Ich habe gehört, dass seine Kikki schon wieder alleine auf die Piste geht. Ich verstehe zwar immer noch nicht, was du an ihm findest, aber dein Max wird sich ziemlich bald daran erinnern, was er aufgegeben hat. Und dann bekommst du dein Haus mit Garten, deine Traumhochzeit und deine Kinder. Das wolltest du doch immer, oder?«
»Feli«, protestierte sie leise und blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten.
»Ich sage dir nur die Wahrheit, Lena. Basti spielt mit dir. Wenn er genug von dir hat, lässt er dich fallen. Er ist nicht der Familientyp, der dir Herzchen schenkt und dich im Brautkleid sehen will.«
»Feli, du warst es, die gesagt hat, dass ich Max vergessen soll.«
»Um deinen Spaß zu haben! Nicht um dich Hals über Kopf in den nächstbesten Kerl zu verlieben!« Feli schüttelte den Kopf und strich sich müde über das Gesicht. »Ich will nicht mit dir streiten, Lena, ich will nur ehrlich mit dir sein. Ich kenne dich. Du lässt dir gerade schon wieder das Herz brechen.«
Lena schluckte und suchte Felicitas’ Blick. »Es ist nur guter Sex.«
Felicitas schnaubte hörbar auf. »Belüg dich selbst, wenn du dann glücklich bist, Lena. Und ruf mich an, wenn irgendwas ist, okay? Ich hasse es, aber ich kann dich nicht vor allen Fehlern beschützen, die du gerade machst.«
Über den Tisch hinweg griff Lena nach der Hand ihrer besten Freundin. »Danke, Feli, aber ich hoffe, dass ich das diesmal nicht brauchen werde. Keine durchgeheulten Nächte mehr wegen irgendeines Kerls. Weder Max noch Basti noch sonst ein Mann, okay?«
Feli schnitt eine Grimasse und lächelte dann leicht. »Entschuldige den Ausbruch, Lena. Ich fürchte, ich bin überarbeitet.«
»Das fürchte ich auch. Wollen wir nächstes Wochenende irgendwo hinfahren? Ich habe zwar nicht allzu viel Geld übrig, aber wenn wir nur irgendwo ein Zimmer mieten und etwas wandern gehen, sollte das reichen.«
»Hast du nicht gerade eben erzählt, dass du unwahrscheinlich glücklich bist, weil er dieses Wochenende mit dir in irgendeinen Klub gehen will?«
Lena zuckte mit den Schultern und hoffte, dass sie dabei leichtherziger aussah, als sie sich fühlte. »Dann muss er das eben verschieben. Du gehst vor, Feli. Definitiv.«
»Klingt gut. Kein Handy, kein Laptop, kein gar nichts?« Feli seufzte leise auf. »Was hältst du von der Antarktis? Da war ich noch nicht, und es ist garantiert weit genug weg von diesem ganzen Stress hier.«
»Ich fürchte, diesmal musst du mit Deutschland vorliebnehmen.« Lena grinste und griff nach der Weinflasche. »Und außerdem ist es mir da zu kalt.«
»Weichei«, gab Feli zurück und zwinkerte ihr zu. Dann fing sie an, von ihrem letzten Outdoortrip in Patagonien zu erzählen und wenigstens für den Augenblick das leidige Thema Sebastian sein zu lassen.
Auch wenn Lena sich stumm eingestehen musste, dass ihre harten Worte durchaus Wahrheit in sich trugen.
***
Sebastian starrte auf die Nachricht auf seinem Handy, ohne sie wirklich zu verstehen.
Sorry, ich kann dieses Wochenende doch nicht. Spontaner Wochenendtrip. Nächstes Wochenende? Lena
Es klang so kühl und knapp, dass es schmerzte. Er wusste, dass er kein Recht dazu hatte, zu erfahren, was sie tat. Sie führten keine Beziehung. Aber allein der Gedanke, dass sie vielleicht mit ihrem Max unterwegs war, war kaum zu ertragen.
Eifersucht war in seinem Lebensplan nicht vorgesehen. Einmal reichte ihm für immer. Dann würde er eben mit Britta spielen. Oder allein weggehen und sehen, wer sich sonst noch die Nacht ohne Begleitung um die Ohren schlug. Er war bisher nie um Gelegenheiten verlegen gewesen, um Spaß zu haben.
Es war von Anfang an klar gewesen, dass sie in ihm nur eine Möglichkeit sah, ihren Traumtypen eifersüchtig zu machen, ihm diese Affäre mit Kikki mit gleicher Münze heimzuzahlen.
»Sei nicht kindisch«, sagte er zu sich und schob sein Handy beiseite. »Du weißt, dass es sowieso nicht gutgehen würde.«
Oder hatte sie einfach nur einen Rückzieher gemacht, weil sie plötzlich doch Angst vor ihrer eigenen Courage bekommen hatte? Das war genauso wahrscheinlich wie ein Wochenendtrip mit Max, wenn er darüber nachdachte. Das
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