Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
hier im Laden. Irgendwer muss all das Zeug auch herstellen, das über die Theke geht.«
Sebastian grummelte eine Antwort, die gar nicht dazu gedacht war, verstanden zu werden. Lena hatte es ihm auch schon erklärt, und es hatte ziemlich vernünftig geklungen. Nach einem wohldurchdachten Plan, der in jedem Detail Markus’ Voraussicht erahnen ließ. Lena übernahm das Geschäft im Laden und dieser angebliche Pâtissier die Arbeit hinter den Kulissen. Und Markus finanzierte den ganzen Spaß.
»Er ist wirklich gut. Wenn du deiner Kleinen ihren Erfolg gönnst, solltest du dafür sorgen, dass er sich wohl fühlt.«
»Nenn sie noch einmal so, und du fliegst hier raus.« Sebastian hielt inne und bedachte seinen Freund mit einem zornigen Blick. »Für dich ist sie Lena und nichts anderes, klar?«
»So weit seid ihr schon?«, gab Markus lässig zurück und lehnte sich gegen den Türrahmen. Er fuhr sich durch die Haare und grinste ihn herausfordernd an. »Kann ich aber verstehen. Ist schon eine Süße, deine Lena.«
»Untersteh dich!« Sebastian starrte aus dem Fenster und presste die Lippen aufeinander, bis es schmerzte.
»Keine Panik, Kumpel. Ich habe schon verstanden, dass sie dir gehört. Aber meinst du nicht, dass wir sie uns teilen könnten? Nur einen Abend? Danach wird sie mir sowieso zu langweilig. Ich bin nicht so der Beziehungstyp. Meinetwegen auch gern zu dritt. Könnte mir vorstellen, dass ihr das gefällt, deiner Süßen.«
»Ich teile nicht, das weißt du doch«, entgegnete Sebastian tonlos und blickte weiter hinaus auf die Fußgängerzone und die Menschen, die vorbeihasteten, ohne den leerstehenden Laden auch nur eines Blickes zu würdigen.
»Das sagst du jedes Mal, ja. Und mein Part ist es dann, dir zu erklären, dass du dir etwas entgehen lässt.« Markus lachte leise auf. »Aber gut, ich bin schon still. Ist was Ernsteres diesmal, wenn ich dich so sehe. So eifersüchtig warst du nicht mehr seit … damals eben.«
»Vergiss es, Markus. Sie hat einen anderen.«
Markus schnaubte höhnisch auf. »Sie spricht immer nur von dir, wenn wir zusammen über den Planungen sitzen. Sebastian hier, Sebastian da, Sebastian hat dies gesagt, Sebastian hat das gesagt, und außerdem mag Sebastian dies und das nicht. Da ist keine Spur von einem anderen Kerl.«
»Sie will ihren Quasi-Ehemann zurück, und derzeit sieht es für dieses Unterfangen sehr gut aus.« Sebastian lehnte sich gegen die kalte Scheibe, die Hände zu Fäusten geballt. Von draußen trommelte Regen gegen das Glas. »Ist ein besserer Typ als ich. Familienmensch mit allem Drum und Dran.«
»Du solltest wenigstens versuchen, um sie zu kämpfen. Wenn du mich fragst, wartet sie nur darauf, dass du die magischen drei Worte sagst.«
»Spar dir deine Ratschläge, Markus. Meine Beziehung geht dich nichts an. Du hast keine Ahnung, was alles vor sich geht. Und du bist nicht gerade die Instanz, an die ich mich wenden würde, wenn ich Beziehungsprobleme hätte.« Er drehte sich zu seinem besten Freund, der immer noch in seinem Türrahmen lehnte, die Augen zusammengekniffen hatte und dieses überlegene, selbstbewusste Grinsen zur Schau trug. »Du bist noch kaputter als ich in dieser Hinsicht.«
»Brauchst du mir nicht zu erzählen. Aber ich merke, wenn eine Frau sich in jemanden verliebt hat.«
»Verliebt. Damit hast du es erfasst. Sie hat sich in mich verknallt, weil sie gerade einen Kerl brauchte, der sie über die Einsamkeit hinwegtröstet. Aber diesen anderen liebt sie. Ist der Unterschied klargeworden?«
Markus schüttelte herausfordernd den Kopf.
»Sex. Familie«, erläuterte Sebastian knapp und atmete dann tief durch. »Und wehe, du lässt auch nur mit einer einzigen Silbe durchblicken, über was wir gesprochen haben, Herr Kreuzer. Sonst vergesse ich meine guten Manieren und unsere Freundschaft und kläre das auf die altmodische Art mit dir.«
Zu seiner Erleichterung ging die Tür in den Nebenraum auf, ehe Markus etwas erwidern konnte. Lena kam heraus, dicht gefolgt von diesem Pâtissier. Lenas Augen glänzten, und ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet. Sebastian drückte seine Fingernägel in die weiche Haut seiner Handfläche, um bei diesem Anblick nicht endgültig den Verstand zu verlieren.
Er wollte nicht, dass sie zu ihrem Max zurückkehrte. Er wollte nicht, dass irgendein anderer Mann daran schuld war, dass ihre Augen strahlten und ihre Wangen gerötet waren. Er wollte sie für sich haben.
Ganz egal, wie verdammt irrational dieser Wunsch
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