Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Stuhl zurecht, ehe er zwei Champagnercocktails bestellte. Nur wenig später nippte Lena an einem Sektglas, in dem sich eine herbe Mischung aus Champagner, Gin und Wermut befand.
»Nimm es ihm nicht übel, Lena. Ich habe es ein bisschen übertrieben, das gebe ich zu.« Markus prostete ihr zu und lehnte sich dann in dem gemütlichen Barsessel zurück.
Lena dagegen rutschte unruhig auf der Kante ihres Sessels herum. Sie fühlte sich in diesem Laden nicht wohl. Die weißen Sessel und überhaupt die ganze Einrichtung wirkten viel zu schick für einen gemütlichen Cocktail an einem verregneten Montagnachmittag. Und viel zu teuer. Wahrscheinlich war es auch besser, dass Markus die Karte genommen und ihr die Preise gar nicht erst gezeigt hatte.
Markus’ aufmerksamer Blick trug auch nicht gerade dazu bei, dass sie sich besser fühlte.
»Hast du mit ihm schon irgendwann zuvor einmal darüber gesprochen?« Markus legte seine Hände mit den schlanken, langen Fingern auf der Lehne ab. Lena ließ ihren Blick über ihn gleiten und stellte wieder einmal fest, dass er seinem Ruf als Playboy alle Ehre machte. Er sah verdammt gut aus.
Fast so gut wie Sebastian.
»Nein, habe ich nicht«, antwortete sie dann langsam. »Aber ich dachte, es wäre kein Problem. Er … er nimmt sich dasselbe auch heraus, wenn ich es so formulieren darf.«
Markus legte leicht den Kopf schief. »Das alleine fände ich nicht seltsam. Ich kenne es von vielen dominanten Männern nicht anders. Sie erheben einen exklusiven Anspruch auf die Frauen, mit denen sie spielen, aber selber wollen sie sich nicht einschränken. Wieso auch?«
Lena blickte sich hektisch um. Am späten Nachmittag war die Lounge noch fast leer. Die Musik übertönte ihr Gespräch. Dennoch war es seltsam, an einem solchen Ort über derart persönliche Dinge zu sprechen, noch dazu mit einem Mann wie Markus, der ganz eindeutig Sex ausstrahlte.
»Damit solltest du besser umgehen lernen, wenn du willst, dass es mit Sebastian etwas Festeres wird.«
Markus hob das Glas an seine weichen, vollen Lippen und trank einen Schluck. Lena schaffte es einfach nicht wegzusehen. »Das wird es sowieso nicht, Markus. Nicht mit Sebastian.«
Er nickte leicht, stellte das Glas mit einer mehr als nur eleganten Bewegung ab und fixierte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Umso weniger Grund hast du zu zögern. Ich würde alles Mögliche darauf verwetten, dass du es genießen würdest.«
Lena lachte unsicher auf. »Lass gut sein, Markus.«
»Ich würde es auch genießen. Ich gestehe, dass Blond nicht so meins ist und dass du wirklich eher in Bastis Beuteschema fällst als in meins, aber was ich bisher von dir gesehen habe, hat mich ziemlich neugierig gemacht. Ich würde gern wissen, was sich noch alles unter diesem hübschen Äußeren verbirgt.«
Beuteschema . Lena schnappte nach Luft und überspielte ihr Unbehagen, indem sie in ihrem Sessel ganz zurückrutschte, ihre Handtasche auf den Schoß hob und den Reißverschluss aufzog. Sie kramte darin herum, als ob sie irgendetwas Wichtiges suchen würde, und holte dann doch nur den Lipgloss heraus.
»Ich werde dich zu nichts drängen, Lena, und ich werde dir schon gar nicht raten, Basti zu hintergehen. Ich will nur noch mal gesagt haben, dass er es dir erlaubt hat.«
Endlich hatte sie auch ihren kleinen Handspiegel gefunden und konnte sich in aller Ruhe ihren Lippen widmen. Keine Frage, Markus war sexy. Seine dunklen Haare, die ausgesuchte Kleidung, die vollen Lippen. Und diese braunen Augen mit den grünen Sprenkeln, die nur manchmal im Sonnenlicht sichtbar wurden.
Lena konnte sich bestens vorstellen, was Feli in dieser Situation sagen würde: dass sie sich nicht so anstellen sollte. Dass sie den romantischen Quatsch vergessen und die Gelegenheit beim Schopf packen sollte, selbst wenn es nur war, um Sebastian zu zeigen, was sie von seinem Gefühlsausbruch hielt.
Energisch klappte sie den Handspiegel zu. »Nein, Markus. Es hat ganz sicher nichts mit dir zu tun, aber ich würde es mir wahrscheinlich niemals verzeihen. Ich kann es nicht tun, wenn Sebastian nicht da ist.«
Er zuckte mit den Schultern und grinste breit. »Dann hoffe ich für ihn, dass er merkt, was er an dir hat.« Er hob sein Glas an und prostete ihr noch einmal zu. »Auf dich und dein Café, Lena. Ich bin mir sicher, dass es ein voller Erfolg wird.«
Kapitel 16
Sebastians Schritte knirschten auf dem gekiesten Weg am Seeufer. »Es tut mir leid, Lena. Es tut mir wirklich leid.«
Eigentlich
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