Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Sein ganzes Gesicht spiegelte seine Anspannung wider. Diese zusammengepressten Lippen. Das Funkeln in den Augen. Das Zucken in seiner Wange.
»Ich würde es aber gern ausprobieren, Sebastian. Du hast mir versprochen, dass du tun würdest, was du kannst, wenn ich irgendetwas ausprobieren will«, beharrte sie und richtete sich auf, auch wenn sie Sebastian dann immer noch kaum über die Schulter reichte. »Es sei denn, du hast wirklich einen Grund dafür, es nicht zu tun.«
»Der Grund geht dich überhaupt nichts an«, blaffte er zurück und ließ sie abrupt los. »Markus, wenn du meinst, bedien dich, wenn sie es unbedingt will. Aber ohne mich.«
Seine Schritte hallten laut in dem leeren Raum wider. Er stürmte an Markus vorbei, ohne seinen Freund auch nur eines Blickes zu würdigen, warf die Tür hinter sich ins Schloss und verschwand in der verregneten Fußgängerzone, ehe Lena verstanden hatte, was vor sich ging.
»Damit hätte ich jetzt auch nicht gerechnet.« Markus schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern und warf ihr einen seltsamen Seitenblick zu. »Also, wie sieht’s aus? Immer noch Interesse?«
Lenas Mund fühlte sich plötzlich ganz trocken an. Sie war auf dieses Spiel nur eingegangen, um Sebastian herauszufordern. Dass er irgendein Problem mit dem Gedanken hatte, dass sie etwas mit einem anderen Mann haben könnte, war allzu offensichtlich. Aber seine Reaktion hatte sie keinen Deut bei ihrer eigentlichen Frage weitergebracht. Lag es daran, dass sie ihm doch mehr bedeutete? Oder hatte er aus irgendeinem anderen Grund ein Problem damit?
»Du kannst es schon ernst nehmen. Er hat dir seine Erlaubnis gegeben«, versicherte Markus ihr und fuhr sich wie nebenbei durch sein dunkles Haar. Es sah verdammt verführerisch aus, wie er das tat. Überhaupt hatte er sehr schöne Hände. Die Vorstellung, wie diese Hände über ihren Körper glitten, sie berührten, sie liebkosten …
Lena schüttelte den Kopf, um diese Bilder sofort wieder dorthin zurückzuverbannen, wo sie hergekommen waren. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das ohne ihn will, Markus.«
»Wir müssen ja nicht derart groß einsteigen. Muss ja nicht gleich der Abend zu dritt sein, wenn du das nicht willst.« Seine Haltung wurde plötzlich viel selbstbewusster. Obwohl er eher sehnig war und viel schmaler wirkte als Sebastian, hatte Lena auf einmal das Gefühl, als würde er den gesamten Raum beherrschen. »Oder hast du Angst wegen dieses kleinen Geschäfts hier? Ich kann das trennen, glaub mir. Konnte ich schon immer.«
Dieses breite, vollkommen von sich selbst überzeugte Lächeln sagte ihr, dass er das wirklich ernst meinte. »Ich hatte nicht das Gefühl, dass er es ernst meint, Markus.«
»Ich hätte dich niemals so zurückhaltend eingeschätzt. Wenn er es sagt, muss er damit leben. Soll er doch vorher darüber nachdenken, was er von sich gibt.« Er kam näher. Seine Bewegungen waren kraftvoll und elegant. Lena reckte das Kinn und versprach sich, nicht einen einzigen Schritt zurückzuweichen. Er roch anders als Sebastian, nach einer herben Mischung aus Tabak und dunklem Holz. »Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen, Lena.«
Sie schauderte, als er seine Hand ausstreckte und ihr zärtlich über das Gesicht strich. Seine Finger glitten über ihr Kinn und bleiben auf ihren Lippen liegen.
»Wie wäre es denn erst mal mit einem Drink? Ganz harmlos, versprochen. Und dann unterhalten wir uns darüber, ob und was wir zwei tun könnten.«
»Einverstanden.« Sie nickte und atmete auf, als er seine Hand zurückzog. Diese kurze Berührung war nicht unangenehm gewesen, das nicht. Sie spürte das Schaudern immer noch, das er damit durch ihren Körper geschickt hatte und das den schnellsten Weg zu ihrem Kitzler zu kennen schien. Er griff nach dem Schirm neben der Tür und lächelte einladend.
»Eher klassisch? Oder lieber eine Cocktailbar?«
»Um die Tageszeit?« Sie blickte hinaus in die Fußgängerzone, seufzte in Anbetracht des Regens, der anscheinend an diesem Montag nicht aufhören wollte, und zuckte dann mit den Schultern. »Mir egal. Such du aus.«
»Ich brauche jetzt erst mal einen Drink. Basti habe ich so noch nie erlebt.« Elegant hielt er ihr mit einer Hand die Tür auf, wartete, bis sie hindurch war, und schaffte es dann tatsächlich irgendwie, den Schirm über sie zu halten. Lena spürte seine Nähe, seine Wärme, verbunden mit seinem intensiven Duft. Es war verwirrend.
***
Markus schob ihr wie selbstverständlich den
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