Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
war sie es ja, der es leidtun musste. Lena starrte auf das Wasser hinaus, das in der untergehenden Sonne rötlich glänzte. Er hatte sie nach der Arbeit abgeholt, mit einem überwältigend großen Strauß Blumen in der Hand, und hatte sie darum gebeten, mit ihm aus München herauszufahren und den Sommerabend am Ammersee zu genießen. Offenbar hatte halb München dieselbe Idee gehabt wie sie, und so hatten sie den Weg weitgehend schweigend und im Stau hinter sich gebracht. Jetzt hatten sie endlich die überfüllte Promenade hinter sich gelassen und erreichten den weniger überlaufenen Uferweg.
»Ich denke, dass eher ich dir eine Entschuldigung schulde, Sebastian«, antwortete sie. Ihr Magen zog sich zusammen. »Ich weiß auch nicht, was in mir vorgegangen ist.«
»Du hast nichts falsch gemacht, Süße. Du hast gesagt, was du möchtest. Ich habe überreagiert.« Er blieb stehen, streckte eine Hand aus, als ob er nach ihrer greifen wollte, und verschränkte dann doch nur die Arme vor der Brust. »Ist dir aufgefallen, dass wir uns das erste Mal unter der Woche sehen, ohne dass es dafür einen beruflichen Grund gibt?«
»Woher wusstest du eigentlich, wo ich arbeite?« Sie hatte sich die halbe Nacht im Bett herumgewälzt nach diesem seltsamen Spätnachmittag mit Markus. Verenas Warnung hatte sich immer wieder in ihr Gedächtnis geschoben. Es passte überhaupt nicht zu Sebastian, dass er wegen einer solchen Kleinigkeit ein derartiges Theater machte.
»Ich habe deine Freundin angerufen und sie gefragt«, antwortete er mit einem entschuldigenden Lächeln. »Ich musste dich sehen. Ich will mich nicht mehr nur mit ein paar SMS jeden Abend begnügen, Lena.«
Er kann besitzergreifend sein. Lena wich ihm aus, indem sie hinaus auf die ruhige Wasseroberfläche blickte. »Wie stellst du dir das vor, Sebastian?«
»Muss ich es mir denn irgendwie vorstellen, Lena?« Er fuhr sich nervös durch die Haare. »Ich weiß nicht. Ich bin nicht der Beziehungstyp. Aber das, was wir gerade haben, reicht mir auch nicht mehr.«
Lena kickte einen Stein in Richtung Wasser, nur um irgendwie Ruhe in ihre Gedanken zu bekommen. Er nutzt dich aus. Du kleine Romantikerin willst ihm die Stirn bieten, wenn er zu weit geht? Er stellt unterschiedliche Ansprüche an seine Partnerinnen und an sich selbst. Diese Warnungen und Ratschläge, die Verena und Felicitas ausgesprochen hatten, schwirrten ihr im Kopf herum. Dass die beiden in dieselbe Richtung deuteten, war wie ein Beweis dafür, dass sie recht hatten.
»Wieso sagst du nichts, Lena?«
»Weil das etwas plötzlich für mich kommt, Sebastian. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir zwei haben.«
Er nickte, zuckte in seiner unnachahmlich lässigen Art mit den Schultern und grinste breit. »Wenn das natürlich so ist, dann kann ich dich verstehen. Wie wäre es mit einer Runde Baden? Warm genug ist es noch.«
Lena musste wider Willen lachen, als er sein T-Shirt über den Kopf zog und auf den schmalen Streifen zwischen dem gekiesten Weg und der Wasserkante warf. Seine Jeans folgten, und nur einen Augenblick später stand er in seinen Shorts bis zu den Knien im Wasser.
»Komm schon, Süße. Ein erfrischendes Bad, schöner kann der Feierabend doch nicht beginnen.«
Sie schüttelte den Kopf, schlüpfte dann aber doch aus ihren Sachen. Sebastian zwinkerte ihr zu, was sie mit einem frechen Grinsen beantwortete. Dann ließ sie den Verschluss ihres BH s aufschnappen und behielt nur den String an, als sie Sebastian in das kalte Wasser folgte.
Er entzog sich ihrer Umarmung mit einem schnellen Kopfsprung. Lena machte es ihm nach, und Sekunden später tobten sie durch das Wasser wie Kinder. Wie Kinder, die sich keine Gedanken darum machen mussten, ob sie eigentlich eine Beziehung führten und wie sie sich ihre Zukunft vorstellten.
***
Sebastian erhaschte ihren Arm und zog sie an sich. Das Wasser perlte über ihre weiße Haut, tropfte von ihren Haaren und malte wunderbare Muster auf ihren Körper. Er spürte ihre Wärme in dem kalten Wasser noch deutlicher als zuvor, als sie nebeneinander über diesen Weg gewandert waren. Sie wehrte sich nicht, als er sie an sich drückte.
Ihre harten Nippel strichen über seine Brust und schenkten ihm einen wohligen Schauer. Es war eher die Kälte, die diese Reaktion ihres Körpers hervorrief, fürchtete er – aber es reichte, um in ihm selbst die Lust auf sie wieder wachzukitzeln.
»Du siehst wunderschön aus, Lena«, flüsterte er ihr ins Ohr. Seine rechte Hand strich
Weitere Kostenlose Bücher