Wilder als der Hass, süsser als die Liebe
ihr Messer.
»Du wirst es nicht brauchen.«
Nun hob er ihren Zopf und löste das Band, dann fuhr er mit den Fingern durch ihr Haar, bis es frei über ihre Schultern fiel. »So habe ich am häufigsten an dich gedacht«, gestand er mit rauher Stimme, die seine Erregung ahnen ließ. »Dein Haar, das kupferrot auf dem weißen Kissen ausgebreitet ist. Gul-i Sahari, die Blume der Wüste.« Er vergrub sein Gesicht in die seidige Masse, und sein heißer Atem strich über ihren Hals.
»Ich haßte mein Haar, bis ich dich kennenlernte«, flüsterte sie. Doch weil Ross diese unmögliche Farbe und widerspenstige Lockenpracht geliebt hatte, hatte sie sie seitdem nie wieder abgeschnitten.
Er wühlte seine Hände in ihre Haarflut und massierte ihre Kopfhaut. Juliet ließ ihren Kopf nach vorne auf seine Schulter fallen, während sinnliches Vergnügen sie durchspülte. Jeder Teil ihres Körpers liebte seine Berührung, und er wußte es. Nach dieser köstlichen Pause wollte sie ihn küssen, doch Ross erlaubte es nicht. »Noch nicht«, raunte er. Statt dessen kam nun ihr langes Gewand an die Reihe. Ross streifte es ihr aufreizend langsam ab, und sie stand in ihren weiten Hosen und der Jacke, die ihre Brüste verbergen sollte, da.
Dann hielt er inne, seinen Blick auf ihre Brüste geheftet. Juliet spürte das Blut in ihre Wangen steigen, als sie unwillkürlich eine schützende Hand über den Ring legte, der an einer goldenen Kette um ihren Hals hing.
Unverdrossen machte er den Ring aus ihren Fingern frei. Er brauchte nicht zu fragen, was das für einer war, denn schließlich hatte er ihn ihr selbst an ihrem Hochzeitstag an den Finger gesteckt. Juliet hatte ihn einige Wochen, nachdem sie ihn verlassen hatte, vom Finger genommen, aber sie hatte ihn seitdem immer an der Kette getragen, bis auf seltene, kurze Gelegenheiten, wie zum Beispiel ihr erstes gemeinsames Abendessen in Serevan, als sie ein ausgeschnittenes Kleid angezogen hatte.
Er musterte den schlichten goldenen Ring intensiv, dann sah er sie mit teuflischem Blick an. Er wußte ganz genau, daß sie nichts sagen würde, ebenso wie sie wußte, daß sie etwas sagen mußte, obwohl die Bedeutung des Ringes ziemlich eindeutig war. »Es gab vieles, das ich nicht vergessen wollte.«
»Gut.« Er öffnete den obersten Verschluß ihres Leibchens, beugte sich herunter und küßte die Haut, die er dort entblößt hatte.
Juliet stöhnte auf, und ihre Knie wurden weich. Ohne Eile öffnete Ross eine Schließe nach der anderen und küßte dabei die hervordrängenden Kurven, die er enthüllte. Endlich streifte er ihr das Mieder über die Schultern.
Er berührte ihre Brüste und streichelte sie langsam kreisend, wobei er murmelte: »Ein Verbrechen, solche Schönheit zu unterdrücken.«
Ein Schauer lief durch Juliets Körper, als seine erfahrenen Hände ihre Brustspitzen aufrichteten. »Es ist es wert, wenn du sie nachher befreist.«
Dann widmete er sich dem Band an ihrer Hose, die sofort auf ihre Knöchel fiel. Zum ersten Mal empfand Juliet eine gewisse Schüchternheit, denn sie waren so lange Jahre getrennt gewesen. Hatte sich ihr Körper negativ verändert? Gefiel sie ihm noch?
Ross schien allerdings keine Beschwerden zu haben. »Warst du immer schon so wundervoll, und ich habe es nur vergessen?« Sein bewundernder Blick war so verführerisch wie seine Berührung. »Oder bist du mit jedem Jahr noch schöner geworden?«
Juliet errötete, froh darüber, daß solche Fragen keine Antwort verlangten, aber sein Lob tat ihr unglaublich gut. Sie hatte sich niemals wirklich attraktiv gefühlt, außer wenn sie mit Ross zusammen war, und nun gab er ihr erneut das Gefühl, sie sei die begehrenswerteste Frau seit Helena von Troja. Sie fand, daß Handeln das beste Mittel gegen Verlegenheit war und streckte die Hand nach seinen Hemdknöpfen aus. »Jetzt bin ich dran!« »Moment.« Lächelnd legte ihr einen Finger an die Lippen. »Ich bin neugierig, was sich geändert hat, und da das Licht so dämmrig ist, werde ich es wohl durch Anfassen herausbekommen müssen. Dies hier zum Beispiel kommt vor wie früher.« Er beugte sich vor und nahm die linke Brustwarze in den Mund. Hitze wallte tief in ihr auf, als Lippen und Zunge sie liebkosten. »Hm, genau wie in meiner Eri nnerung. Und deine Reaktion hat sich auch nicht
geändert«, stellte er fest.
Nachdem er sich der anderen Brust gewidmet hatte, nahm er beide nachdenklich in die Hand. »Sie scheinen voller geworden zu sein.«
»Ist das eine
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