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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Sadisten, gekleidet wie Elvis in seiner Glitterphase, und eines säuerlichen Ritters mit Schlafzimmerblick und einem ansonsten grüblerischen Gesichtsausdruck, der die meiste Zeit über mit einem enormen Schwert vor ihr herumgefuchtelt hatte. Noch nie mochte sie es, wenn ein Mensch sie dominierte - aber wer sollte dieser provozierende Satyr anderes sein als die Freudianische Verkörperung ihrer ursprünglichsten sexuellen Wünsche?
    Stöhnend warf sie ihre Bettdecke zurück und tastete nach ihrem Wecker in der Hoffnung, ihn auszustellen, ehe Vivaldi erscholl. Allerdings bremste etwas, was um ihre Hüften lag, ihre Bewegung.
    In der Erwartung, eins der Laken um den Bauch gewickelt zu haben, sah sie an sich herab. Stattdessen entdeckte sie einen muskulösen, mit drahtigem, schwarzem Haar bedeckten Unterarm. Gelähmt von der Erkenntnis, an einen warmen Männerkörper geschmiegt zu sein, starrte Tabitha auf den Menschen unter sich. Er räkelte sich müde, murmelte etwas, was sie nicht verstand und zog sie noch fester an seinen Rumpf. Sie rang entsetzt nach Luft. Sein Körper war sehr warm und allzu männlich.
    Da es nicht zu ihren Gewohnheiten gehörte, durch Kneipen zu ziehen und dort Männer aufzulesen, gab es nur eine Möglichkeit.
    Sie hatte nicht geträumt, sondern saß tatsächlich zusammen mit einem übellaunigen Barbaren in einem mittelalterlichen Verlies.
    Doppelt verwirrt starrte sie blinzelnd auf die nassen Wände. Falls dies wirklich ein Kerker war, weshalb lagen sie dann
in einem behaglichen Bett? Weshalb war die Luft warm und trocken, statt kalt und feucht? Sie versuchte, sich Colin zu entziehen, aber sein Griff verstärkte sich, ehe er sich auf den Rücken rollte und, ein Schnarchen auf den verführerischen Lippen, weiterschlief.
    Tabitha kniete sich auf die Matratze und sah sich mit großen Augen um. Die klammen Steinwände waren hinter riesigen Berberteppichen versteckt, in der Ecke stand ein Heizkörper aus Keramik, der gemütlich blubbernd Wärme verströmte, obgleich sein Kabel in der Luft hing, und eine Tiffanylampe tauchte den Körper des Schlummernden in ein weiches Licht.
    Sie warf sich die Hand vor den Mund, als ihre anfängliche Verwunderung dem allzu vertrauten Entsetzen wich. »Oh, verdammt«, flüsterte sie. »In was bin ich da geraten?«
    Als ihr von dem mit einer Satindecke geschmückten Tisch am Fußende des Bettes ein verführerisches Aroma in die Nase stieg, schnupperte sie. Ein Tisch stand dort, voll beladen mit all ihren Lieblingsspeisen aus den Restaurants, in denen sie regelmäßig frühstückte, zu Mittag und zu Abend aß. Es gab eine ungarische Torte aus dem Café Des Artistes, angenehm gebräunte Kamm-Muscheln aus dem Restaurant 44, saftiges Hähnchen von Sylvia’s in Harlem, Crème Brûlée vom Le Cirque, Blinis aus der russischen Teestube und eine ganze Pyramide ihres heimlichen Lasters - dampfende Big Macs. Tabithas Magen zog sich zusammen, und sie stöhnte leise
    Sie vergrub ihr Gesicht zwischen den Händen und versuchte herauszufinden, wie es zu einer derartigen Katastrophe hatte kommen können. Irgendwie war sie mit dem vagen, träumerischen Verlangen nach Wärme, Licht und Essen in Colins Armen eingeschlafen … hatte ihre Hand um das Amulett ihrer Mutter gelegt …

    Ehe sie diesen Gedanken weiterführen konnte, rührte sich Colin neben ihr, und sie sah sich auf der verzweifelten Suche nach einem Versteck für die durch ihre Wünsche herbeigezauberten Dinge in der Zelle um. Sie beugte sich sogar über den Rand des Bettes, als könne sie alles darunter schieben und Colin davon ablenken, dass er das Bett selbst überhaupt entdeckte.
    Als sie sich wieder aufrichtete, merkte sie, dass Colin sich auf die Kissen stützte und anerkennend ihr Hinterteil betrachtete.
    In der plötzlichen Furcht, sie hätte sich vielleicht in ein hauchdünnes viktorianisches Nachthemd gewünscht, sah sie an sich hinab - stellte allerdings erleichtert fest, dass sie immer noch ihren Flanellpyjama trug. Trotzdem wanderte Colins schwerlidriger Blick erst an ihr herunter und dann wieder hinauf, bis er auf ihrem Gesicht zum Ruhen kam.
    Er verzog einen seiner Mundwinkel und einen Augenblick lang gab Tabitha sich der Illusion hin, er würde sie vielleicht tatsächlich anlächeln.
    Doch dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf die von dem Tisch am Fußende herwehenden Düfte. Während er das Festmahl beäugte, runzelte er zunächst, wie bereits so oft zuvor, erbost die Stirn, ehe ein Ausdruck blanken

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