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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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jetzt einkaufen, bis die Schwarte kracht. Hinterher könnt ihr mich meinetwegen in eine andere Umlaufbahn schießen, wenn euch danach ist.«
    »Was … was ist passiert?«, erkundigte sich Kellner Juan etwa zur gleichen Zeit und sichtlich verwirrt bei seinem Chef Alejandro, der zornbebend aus der Küche gerannt war, um nachzusehen, was der Lärm auf seiner schönen Terrasse zu bedeuten hatte.
    »Das würde ich eigentlich gerne von dir wissen, mein Freund!«
    »Ich muss gestolpert sein, Chef«, glaubte sich Juan jetzt wieder zu erinnern. »Vielleicht hat mir jemand ein Bein gestellt?«
    »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?« Alejandros Misstrauen richtete sich nun gegen Allister. »Haben Sie etwa Schuld an dem Unfall? Besser, Sie stehen dazu, Mann. Ansonsten müsste ich die Guardia Civil rufen.«
    »Hören Sie, ich bin zufällig vorbeigekommen, habe den Lärm gehört und den Mann hier zu Boden gehen sehen.Daraufhin habe ich sofort Erste Hilfe geleistet. Wie es sich gehört unter zivilisierten Menschen. Ich bin übrigens Brite. Wenn Sie mir Schwierigkeiten machen wollen, schalte ich meine Botschaft ein, kapiert?«
    In diesem Moment traf zum Glück die Ambulanz ein. Zwei Weißkittel samt einer Tragbahre bogen um die Ecke.
    »Es geht schon wieder, ich will keinesfalls in ein miefiges Krankenhaus«, bockte Juan und wollte aufstehen. Allerdings knickten ihm dabei die Knie erneut ein, und er fiel seinem Chef in die Arme.
    »Ausgerechnet in der Hauptgeschäftszeit musst du den Scheiß machen, was?«, zischte der erbost und reichte seinen reichlich schlaffen Kellner an die Sanitäter weiter.
    Allister nutzte die kleine Szene, um sich seinerseits aus dem Staub zu machen. Ihm war nämlich eben mal wieder Harry und dessen Inhaftierungsstory eingefallen. Sicher war sicher. Er suchte sich in ausreichender Entfernung ein freies Strandplätzchen und warf sich in den Sand.
    Dabei stellte er gleichzeitig fest, dass er sich gar nicht gut fühlte. Irgendetwas war mit ihm nicht in Ordnung, so viel war sicher:
    Er sah tatsächlich Gespenster!
    Erst diese blondgelockte Erscheinung, dann einen Laptop. Das Ding hatte doch auf dem Tisch gelegen. Er war doch nicht total blöd oder blind.
    Aber eben jetzt war der Tisch wieder blank gewesen. Leer. Geisterhaft leer. Traumen auslösend leer. Einfach so. Grundlos leer also noch dazu.
    Niemand konnte den Laptop entfernt haben. Also müsste das Ding doch auch noch da sein. Auf dem Tisch nämlich, Dem leeren Tisch.
    War es aber nicht!
    Wo blieb da der Sinn?
    Wo war der verfluchte Laptop hingekommen?
    Allister wälzte sich stöhnend im Sand herum.
    Fing es so an, wenn man den Verstand verlor? Und dabei hatte es doch immer geheißen, man sähe dann weiße Mäuse. Wieso hatte ausgerechnet er einen silbergrauen, nagelneu blitzenden Laptop gesehen? Den es nicht gab, obendrein!
    Und wo – FUCK! – war der blonde, wildgelockte, übergeschnappte Sex-Engel von heute Morgen?
    Konnte so ein bisschen Dopaminmangel im Gehirn derartige Folgen haben? Und wie viel Schokolade – pur oder in Kuchenform – müsste man zu sich nehmen, um dem ein Ende zu setzen?
    Er setzte sich ruckartig auf und starrte aufs Meer hinaus.
    Nichts. Keine Wolke mit Engel drauf. Auch kein Tisch mit Laptop, einfach nichts.
    Nur Wasser und Wellen, darüber ein unverschämt blauer Himmel mit gelegentlichen feinen Schleierwölkchen. Die Welt drehte sich offensichtlich weiter um die eigene Achse wie gehabt, und alles war gut. Oder wenigstens schien es so. Man musste sich nur die Mühe machen und einfach daran glauben.
    ALLES IST GUT!
    Allister Fraser beschloss in diesem Augenblick, sich von Frauen nun wirklich und endgültig fernzuhalten. Sie waren eindeutig nicht gut für ihn.
    Amy war schon schlimm genug gewesen. Dass sie sich einen Liebhaber nebenher genommen hatte, darüberwäre er ja zur Not noch hinweggekommen. Schließlich hatte er sie oft wochenlang am Stück alleingelassen und war auf der Suche nach natürlichen Fraktalen zum Fotografieren durch ganz Schottland gestreift. Aber die Umstände, wie die Sache schließlich aufgeflogen war, brachen ihm das Herz.
    Sein eigener heiß geliebter Papagei Lolita war in die Sache verwickelt worden. Lolita, eingesperrt in ihrem Käfig, war unfreiwillig Augen- und Ohrenzeuge von Amys Fehltritten geworden.
    Nie würde Allister den Abend vergessen, an dem er nach längerer Abwesenheit voller Sehnsucht im Herzen und … ja, da auch! … nach Hause gekommen war.
    Er wollte Amy gerade so

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