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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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Eines Tages wird es dir auch wie mir ergehen, und dann wirst du merken, wie es ist, wie ein Hund zu leiden.«
    Einen kurzen Augenblick lang streifte Angie die Erinnerung an ein Gefühl, sie spürte die Eifersucht auf dieses Weibsbild, konnte sie beinahe mit Händen fassen. Aber wer war sie, die andere? Und wer war er? Der Moment der gefühlten Erinnerung zerstob wie eine Seifenblase.
    »Gib mir deine Handy-Nummer«, hörte Angie sich sagen. »Ich ruf dich an.«

14
    A llister hatte eigentlich vorgehabt, samt Veilchen im Sugar-Café reinzuschauen und sich ein Trostfrühstück zu gönnen. Wahrscheinlich würde ihn Maggie obendrein kräftig bemitleiden und das Stück Schokokuchen deshalb geradezu gigantische Ausmaße aufweisen. Was immerhin eine erfreuliche Aussicht für den heutigen Tag darstellte.
    Er hatte heute früh das Schlachtfeld freiwillig geräumt und Cameron durch diesen Rückzug gleichzeitig sein Hotelzimmer samt Minibad überlassen.
    Allerdings nicht nur wegen des Frühstücksplanes, sondern auch, weil er den Iren samt seinem beschissen attraktiven Waschbrettbauch nicht mehr sehen konnte. Noch dazu behauptete Cameron dreist, mit zwei blauen Augen nicht auf die Straße zu können und sich zuerst eine Sonderbehandlung verpassen zu müssen. Im besagten Minibad von Allisters Hotelzimmer nämlich.
    »Das nächste Mal überlegst du eben besser vorher, mit wem du dich anlegst, Freundchen!«, knurrte Allister. »Der Ire muss erst noch geboren werden, der mich unter den Tisch trinkt oder ungestraft tätlich angreift.«
    »Wer hat hier wen tätlich angegriffen?«
    »Du ganz offenbar mich. Und zwar in meinem eigenen Bett, Mann!«
    »Du hast zuerst zugeschlagen!«, stellte Cameron richtig.
    »Das war nur die Reaktion auf deinen … ähm … sexuellen Übergriff von vergangener Nacht.«
    »Bei dir piept’s wohl? Ich kann mich an nichts erinnern. Hab ich doch schon gesagt.«
    »Eben«, sagte Allister. »Das ist doppelt schlimm für mich. Verstehst du das denn nicht? Deine blöden Ausreden stinken zum Himmel. Sie kann sich nicht erinnern, du kannst dich nicht erinnern! Fällt dir was auf?«
    »Mann, du nervst gewaltig mit deiner Eifersucht. Tu mir einen Gefallen und verpiss dich einfach, ja?«
    Und das tat Allister dann auch. Nicht ohne vorher noch drohend auszurufen: »Wenn ich zurückkomme, will ich dich und dein verschwollenes A...gesicht hier nicht mehr sehen, klar?«
    Keine fünf Minuten später war er dann in das Wolken-Mädchen geknallt. Respektive sie in ihn!
    Und jetzt war sie im Besitz seiner Handy-Nummer, während er mal wieder der Dumme war.
    Sie hatte ihn schon wieder kräftig drangekriegt!
    Mensch, Allister, was bist du doch für ein blöder Hund. Die ruft dich doch nie im Leben an. Du bist auf den ältesten Trick der Welt reingefallen. Ich ruf dich an! Dass ich nicht lache, hahaha.
    Allister war so frustriert, dass er sich spontan dazu entschloss, zu seinem schäbigen, kleinen Hotel zurückzukehren.
    Falls der Lackaffe von einem Iren immer noch da herumhing, konnte er sich schon mal auf eine weitere Abreibung einstellen.
    Er, Allister, würde die Wahrheit – und nichts als die volle, traurige Wahrheit – mit Vergnügen aus ihm herausprügeln. Das hätte er damals schon bei Tony machen sollen, anstatt feige einfach die Insel zu wechseln.
    Aber das Hotelzimmer war leer. Schlimmer noch, es war aufgeräumt, und auch das Bett war gemacht. Dabei kam das, überdies schlampige, Zimmermädchen immer erst am späten Nachmittag, wenn überhaupt, vorbei.
    Nichts erinnerte mehr an den erbitterten Faustkampf, der hier noch vor kurzer Zeit stattgefunden hatte. Also musste der Lackaffe, der irische, seinen Hang zum Aufräumen ausgelebt haben.
    Was wiederum nur heißen konnte: Cameron aus Dublin musste tatsächlich schwul sein! Kein heterosexueller Mann wäre jemals auf die abwegige Idee gekommen.
    FUCK!
    Halt! Wenn Cameron schwul war, dann hatte er wohl zumindest nicht mit dem Wolken-Engel herumgemacht. Oder doch? Vielleicht war er ja auch bi, und das Wolken-Mädchen auch. Vielleicht …
    »Stopp, Allister! Das führt doch zu nichts!«, rief er sich selbst laut zur Vernunft.
    Die nächste Überraschung stand allerdings schon vor der Tür, oder, genauer gesagt, sie wartete hinter der geschlossenen Badezimmertür auf Allister.
    Sein linkes Auge blinzelte ihm aus dem Spiegel über dem kalkfleckigen Waschbecken vertraulich zu. Als wolle es sagen: »He, Alter! Alles okay mit dir?«
    Keine Spur mehr von dem blaurot

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