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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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freundlich.
    »Für mich einen Tee, bitte, ohne alles«, antwortete der zweite Officer, der dem ersten erstaunlich ähnlich sah, nur dass er ein paar Jahre jünger war. Das liegt wahrscheinlich an den Uniformen, dachte Gemma.
    Sie kümmerte sich um die Getränke und setzte sich anschließend zu den beiden Männern an den Tisch. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Geoff Hay ergriff wieder als Erster das Wort. »Wir haben heute Morgen einen Anruf von Ihrem Nachbarn erhalten, Jim Carter. Offenbar wurden ihm dreihundert Mastlämmer gestohlen, direkt vom Hof, am späten Abend.
Dasselbe ist auf den Farmen von Sam Smith und John Kettle passiert.«
    »Machen Sie Witze? Wer war das? Haben Sie das Vieh schon gefunden?«, fragte Gemma entsetzt.
    »Hallo? Ist jemand zu Hause?«, ertönte plötzlich eine Stimme an der Tür.
    »Ned!«, rief Gemma erleichtert aus. »Wir sind in der Küche.«
    Gleich darauf erschien Ned auf der Bildfläche, zusammen mit Ben. »Ach, Sie schon wieder, guten Tag«, sagte Ned zu den beiden Polizisten. Ben nickte zur Begrüßung und lehnte sich gegen den Türrahmen.
    »Guten Tag«, erwiderte Geoff. »Bedauerlicherweise haben wir Mrs. Sinclair aus dem Bett gescheucht. Wir sprechen gerade über die Vorkommnisse in der vergangenen Nacht.«
    »Ned, du weißt bereits von den gestohlenen Lämmern?«, sagte Gemma ungläubig. »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Ach komm, Gemma, ich wollte dich nicht noch zusätzlich beunruhigen, als du bei Jake im Krankenhaus warst. Außerdem wissen wir es auch erst seit heute Morgen. Ben und ich sind gleich als Erstes nach Billbinya rausgefahren, um zu sehen, ob unsere Hilfe gebraucht wird. Da wir aber keinen angetroffen haben, sind wir weiter nach Hayelle, bloß da war auch niemand. Wir hatten gehofft, Garry oder Bulla dort zu finden. Einer muss ja nach dem Vieh sehen und die Hunde versorgen.«
    Gemma stand auf, um Ned und Ben einen Kaffee anzubieten. Sie stellte zwei weitere Tassen auf den Tisch und bedeutete den beiden, Platz zu nehmen.

    »Gut«, sagte Gemma zu den Polizisten, nachdem sie sich wieder gesetzt hatte. »Was möchten Sie mich fragen?«
    »Um wie viel Uhr sind Sie letzte Nacht nach Pirie aufgebrochen?«, begann Geoff.
    »Ich glaube, das war so gegen halb eins. Ich weiß noch, dass ich auf die Uhr geschaut habe, als meine Mutter angerufen hat, und da war es zwanzig nach Mitternacht. Ich bin sofort danach losgefahren.«
    »Ist Ihnen unterwegs auf der Straße ein Fahrzeug oder irgendetwas Verdächtiges aufgefallen?«
    »Ich kann von Glück sagen, dass ich die Straße überhaupt wahrgenommen habe! Ich hatte nur einen Gedanken. Ich wollte so schnell wie möglich bei meinem Vater in der Klinik sein.«
    »Haben Sie in letzter Zeit irgendetwas über Viehdiebstähle gehört - über Schafe oder Rinder, die spurlos verschwunden sind?«
    »Nein, mir ist nichts zu Ohren gekommen. Seit dem Tod meines Mannes komme ich selten weg von der Farm. Und in die Stadt fahre ich auch nicht mehr gerne. Gewöhnlich bitte ich Ned, mir Sachen aus Pirie mitzubringen, oder ich lasse sie mir liefern.«
    »Und warum meiden Sie die Stadt?«, fragte der jüngere Officer neugierig.
    Gemma blickte Ian an, der sich nebenher Notizen machte. »Die Leute dort reden über mich«, antwortete sie offen. »Viele denken, ich sollte die Farm aufgeben und verkaufen, nachdem Adam tot ist.« Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Ned kurz zusammenzuckte. Sie wusste, dass Ned immer versuchte, sie zu beschützen und solche
Dinge von ihr fernzuhalten, genau wie ihre Familie, aber sie war weder blind noch taub.
    »Ist Ihnen jemals Vieh gestohlen worden?«
    »Nicht dass ich wüsste. Allerdings hat Adam sich immer um die Geschäftsbücher gekümmert. Bis zu seinem Tod hatte ich praktisch nichts zu tun mit dem Schriftkram. Aber er hätte mir sicher etwas gesagt, wenn uns Vieh gefehlt hätte.«
    »Ja«, pflichtete Ned ihr bei. »Adam war nicht der Typ, der so etwas für sich behalten hätte.«
    »Haben Sie auf Ihrem Grundstück schon einmal fremdes Vieh entdeckt?«
    »Wie bitte? Niemals! Was wollen Sie denn damit andeuten?« Gemma blickte Geoff verärgert an.
    »Ich will überhaupt nichts andeuten. Tut mir leid, ich wollte Sie nicht kränken«, beteuerte Geoff. »Wir müssen Ihnen diese Fragen stellen, um uns ein besseres Bild von den Vorfällen in dieser Gegend machen zu können.«
    »Auf unserer Farm ist kein fremdes Vieh.«
    »Gut, und wie sieht es mit Tieren aus, die sich von den Nachbarfarmen auf Ihr

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