Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
Vom Netzwerk:
Grundstück verlaufen? Sind Ihre Grenzzäune alle intakt?«
    »Wenn wir Vieh vom Nachbarn finden, treiben wir es auf den Hof und geben dem Besitzer kurz Bescheid, dass er seine Ausbrecher abholen kann. So halten wir das seit eh und je, und umgekehrt machen es die Nachbarn genauso, wenn sich unser Vieh auf deren Gelände verirrt. Aber das kommt nicht sehr oft vor, weil wir die Zäune in Schuss halten.«
    Geoff stieß einen Seufzer aus. »Wir werden wohl die Hilfe der Kollegen vom Sonderdezernat in Western Australia
benötigen. Die sind auch für uns hier in South Australia zuständig.«
    »Sie können mit meiner vollen Unterstützung rechnen.« Gemma war die Erschöpfung anzusehen.
    Ned wandte sich an Geoff. »Können Sie vielleicht ein anderes Mal wiederkommen? Gemma sieht ziemlich mitgenommen aus. Kein Wunder bei der ganzen Aufregung in den letzten vierundzwanzig Stunden.«
    »Ja, sicher, wir haben alle Informationen, die wir im Moment benötigen. Wir fahren jetzt zur Wache zurück und setzen uns mit den Sonderermittlern in Verbindung. Falls Ihnen noch etwas einfällt, Mrs. Sinclair, können Sie uns gerne anrufen.« Geoff zog eine Visitenkarte hervor und legte sie auf den Küchentisch. »Danke, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben. Wir bleiben in Kontakt.«
    Ben begleitete die Polizisten hinaus zu ihrem Wagen, während Ned bei Gemma in der Küche blieb und sich nach Jakes Zustand erkundigte.
     
    Ben stieß die Eingangstür zu der Eckkneipe auf. Er hatte den Tipp bekommen, dass man hier sehr gut essen konnte, und er freute sich schon auf ein ordentliches Steak und ein kühles Bier. Er bestellte und nahm an der Theke Platz, neben einer Gruppe Männer in seinem Alter. In dem warmen, von Stimmengewirr erfüllten Gastraum begann Ben sich zu entspannen, als plötzlich Gemmas Name fiel. Er drehte den Kopf zu der Männerrunde, um zu sehen, wer gerade sprach.
    Ein großer, kräftiger, attraktiver Mann sagte: »Schließlich ist allgemein bekannt, dass in den letzten zwei, drei Jahren immer wieder Vieh verschwunden ist. Die meisten
von uns haben wohl gedacht, das hört nach Sinnys Tod wieder auf. Aber offenbar stellt Gemma sich nicht weniger geschickt an.«
    »Klar, Mann«, unterbrach ein anderer höhnisch. »Gemma hat doch von so was gar keine Ahnung. Außerdem hat sie mehr als genug mit der Farm zu tun. Wie soll sie denn da noch gestohlenes Vieh verschieben?«
    »Und was, wenn Bulla und Gaz ihr dabei helfen?«, meinte ein Dritter.
    »Ach was, niemals«, ergriff der große Mann wieder das Wort. »Eines weiß ich ganz sicher, Gemmas Viehtreiber sind so ehrlich, wie der Tag lang ist. Nee, nee, wenn überhaupt, dann zieht Gemma das alleine durch.«
    »Du musst es ja wissen - immerhin bist du mit ihrer besten Freundin zusammen, oder nicht? Die Rothaarige, wie heißt sie noch gleich?«
    Ben rückte unauffällig ein Stück näher, um die Unterhaltung weiterverfolgen zu können, während der große Mann sagte: »Ihr kennt mich doch, Jungs - ich bin nun mal kein Kostverächter. Mit Jess kann man richtig viel Spaß haben, aber trotzdem hocken wir nicht ständig aufeinander.« In diesem Moment piepste das Handy an seinem Gürtel. Ben beobachtete, wie er es in die Hand nahm und die neue Nachricht las. »Hier, Jungs, die nächste Runde geht auf mich«, sagte er dann und legte einen Fünfzigdollarschein auf den Tresen. »Ich bin gleich wieder da.« Dann verschwand er in Richtung Herrentoilette.
    Eigentlich schade, dass damit die Unterhaltung beendet war …
    Ben hob die Hand, um das nächste Bier zu bestellen,
und wandte sich dann an die Runde. »Hallo zusammen, ich bin Ben Daylee. Ich arbeite seit Kurzem für Ned Jones und Bert Hawkins. Wie geht’s denn so?«
    »Gut, Mann. Ich bin Scott Forrester - aber die anderen nennen mich alle Frost, und diese Jungs hier sind Shadow, Pusher, Jonesy und Floro.«
    »Freut mich, euch kennenzulernen«, sagte Ben und schüttelte jedem die Hand. »Kann ich euch was zu trinken spendieren?«
    »Nein danke, wir haben noch«, antwortete Frost. »Hey, wenn Sie für Ned arbeiten, dann wissen Sie doch bestimmt alles über die Viehdiebstähle gestern Abend. Ich habe gehört, dass insgesamt zweitausend Tiere von fünf verschiedenen Farmen verschwunden sind.«
    Ben schüttelte den Kopf und lächelte. Schon erstaunlich, wie schnell Fakten verdreht und aufgebauscht wurden. »Ich denke, es waren nicht ganz so viele, aber stimmt schon, auf mehreren Farmen wurde Vieh gestohlen. Seid ihr Jungs alle selber

Weitere Kostenlose Bücher