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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Gesicht entdeckte, begnügte sie sich mit einem freundlichen Nicken, ohne stehen zu bleiben. Auf dem Rückweg machte sie einen Abstecher zum Büfett und füllte zwei Teller mit gegrilltem Schweinefleisch und Salat.

    »Brauchst du jemanden, der dir beim Tragen hilft?«
    Gemma drehte sich um und erblickte Ned mit seiner Frau Rose. »Ned, was machst du denn hier? Ist dir heute Abend etwa nach ein wenig Kultur?« Gemma beugte sich vor und gab Rose ein Küsschen auf die Wange. »Wie geht es dir, Rose?«
    »Du hast gut reden. Du hockst doch sonst auch jeden Abend zu Hause. Was hat dich denn hierhergetrieben?«, konterte Ned grimmig.
    Rose gab ihm einen sanften Klaps auf den Arm. »Ned, wo bleiben deine Manieren? Wie geht es dir, Gemma? Schön zu sehen, dass du dich mal wieder unter die Leute traust.«
    »Ja, der Abend scheint sehr vielversprechend zu werden. Ich bin mit einer alten Freundin hier, Jess Rawlings. Jess ist der Meinung, ich sollte öfter ausgehen, darum hat sie mich mitgeschleift. Hier geht es ziemlich gesittet zu, verglichen mit den Partys, die ich von früher gewohnt bin, aber irgendwann muss man ja schließlich erwachsen werden.«
    Gemma verabschiedete sich kurz darauf von Ned und Rose und kehrte zurück an ihren Platz, wo Jess bereits auf sie wartete. Als Gemma von dem Fleisch kostete, stöhnte sie genussvoll auf. »Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Spießbraten gegessen habe.«
    »Du isst ja auch nicht richtig«, stichelte Jess. Plötzlich flammten auf der Bühne die Spotlights rhythmisch auf, das Zeichen, dass die Show losging.
    Das Stimmengewirr wurde leiser, als die Band die ersten Töne anstimmte. Gemma spürte, wie die ganze Last der letzten Monate von ihr abfiel, und beobachtete fasziniert
die Musiker, deren Finger virtuos über Tasten und Gitarrensaiten flogen.
    In der Pause bot Gemma sich an, neue Getränke zu holen. Während sie sich in die Schlange einreihte und wartete, starrte sie in die Glut eines heruntergebrannten Feuers, in Gedanken noch bei dem Auftritt der Band. Sie bemerkte Ben erst, als er sie von hinten ansprach.
    »Ohne Ihre Arbeitskluft hätte ich Sie fast nicht erkannt«, bemerkte er in ruhigem Ton. Gemma wirbelte herum und starrte direkt auf seine Brust. Sie hob den Kopf und blickte in seine braunen Augen, die sie neugierig musterten.
    »Hallo«, stammelte sie überrascht. »Was machen Sie denn hier? Mögen Sie auch Jazz?«
    »Eigentlich nicht, aber ich dachte, ich könnte hier ein paar Leute kennenlernen.«
    »Gute Idee. Sieht so aus, als wäre heute Abend nicht nur fast die ganze Stadt samt Umgebung hier, sondern auch viele Leute aus Adelaide und von außerhalb. Offenbar sind Feste in der Provinz zurzeit sehr beliebt, wenn sogar die Städter aufs Land fahren, um zu feiern.«
    »Allerdings.« Bens Blick wanderte über Gemmas Schulter, und sie spürte einen leichten Schubser von hinten.
    »Hi«, sagte Jess, die hinter Gemma stehen blieb. »Wen haben wir denn da?«
    Ben blickte fragend Gemma an, die ein unschuldiges Lächeln aufsetzte.
    »Äh, ich bin Ben.« Er wirkte leicht verunsichert. »Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Jess Rawlings, Gemmas beste Freundin, Partybegleiterin und Vertraute. Freut mich sehr.«

    »Ah, ich habe schon von Ihnen gehört. Neulich Abend habe ich Ihren Freund Brad im Pub kennengelernt. Er hat mich überredet, morgen in seinem Team mitzuspielen.«
    »Das ist klasse, die brauchen nämlich dringend Verstärkung. Ich hoffe doch sehr, Sie können Football spielen. Brads Team ist nämlich die schlechteste Mannschaft, die ich je gesehen habe. Ich glaube, die haben in dieser Saison noch kein einziges Spiel gewonnen. Sind Sie gut im Toreschießen?«
    Gemma hörte Jess amüsiert zu. Kein Wunder, dass Jess so schnell mit Menschen Kontakt schloss, bei ihrer offenen und freundlichen Art.
    Jess ergriff Gemmas Arm. »Ich habe eine super Idee. Da wir uns nun alle persönlich kennen, mit Ausnahme von Gem und Brad, schlage ich vor, dass wir vier morgen Abend zusammen ausgehen. Wir könnten das neue Restaurant an der Strandpromenade ausprobieren. Dort soll es die beste Pasta der Stadt geben. Bis jetzt hatte ich noch keine Gelegenheit, mir den Laden von innen anzusehen. Ist der neueste Kult hier.«
    »Kult? In Pirie? Das muss ich sehen!«, sagte Ben und lachte, angesteckt von Jess’ Enthusiasmus.
    »Ich auch«, schloss sich Gemma an.
    »Gut! Dann ist es also abgemacht. Wir treffen uns morgen Abend. Was ist?«, fragte Jess, als sie sah, dass Ben den

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