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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Hunde. Die Spurensicherung ist inzwischen hier. Ich habe unter Jacks Bett eine leere Flasche Rum gefunden, dieselbe Marke wie die angebrochene Flasche auf der Lichtung hinter dem Hundezwinger. Ich habe auch ein paar Haare von ihm eingesammelt. Die Einsatzfahndung ist angewiesen, mit Zivilfahrzeugen nach Jack zu suchen und ihn gegebenenfalls zu beschatten statt festzunehmen. Vielleicht führt er uns zu der Bande oder zu einem Versteck. Was meinst du?«
    »Klingt gut. Ich hoffe bloß, die finden ihn schnell. Er hat Gemma ordentlich in die Mangel genommen. Sie hatte Todesangst. Er hat erst von ihr abgelassen, als sie ihn mit einer Waffe bedroht hat. Seit ihr Mann gestorben ist,
schläft sie immer mit einer Pistole unterm Kopfkissen. Ihre Verletzungen werden wieder heilen, sie hat hauptsächlich Prellungen und Kratzer erlitten, aber der rechte Arm dürfte ihr etwas länger zu schaffen machen. Jack hat ihr fast die Schulter ausgekugelt, als er sie ins Schlafzimmer geschleift hat. Und ihre Nase wird bald grün und blau leuchten. Ich habe sowohl Gemma befragt als auch Jess Rawlings, die ihr hier im Krankenhaus Beistand leistet. Beide haben Gemmas Mittäterschaft beziehungsweise Mitwisserschaft an den Viehdiebstählen vehement verneint. Ich muss sagen, ich neige dazu, ihnen zu glauben.«
    »Gut. Nimm ihre Aussage auf, und danach kommst du wieder hierher. Morgen bei Tageslicht sehen wir uns mal die Lichtung genauer an und beschlagnahmen die zurückgelassene Ausrüstung. Wir können heute in der Baracke übernachten.«
    »In Ordnung. Bis später.«

Kapitel 27
    Ben arbeitete gerne abends im Büro. Dann herrschte eine geradezu himmlische Ruhe, und er schaffte viel mehr, als wenn ständig einer um ihn herumwuselte. Ned hatte ihm seinen Geschäftswagen gegeben und ein paar zusätzliche Kunden. Ben musste dadurch noch mehr arbeiten, aber das war immer noch besser, als den ganzen Tag mit Ned herumzufahren. Ned hatte in letzter Zeit nämlich oft schlechte Laune und war ständig gereizt, was er Ben gegenüber damit erklärte, dass der ganze Stress ihm auf den Magen schlug. Ben war aufgefallen, dass Neds Hände zitterten und seine Arme von einem Ausschlag bedeckt waren. Vielleicht waren das alles nur Stresssymptome, aber Ben machte sich dennoch Sorgen um ihn. Er fragte sich, ob Ned an einer schlimmen Krankheit litt.
    Ben durchquerte den schmalen Gang zum Archiv, wo die Akten aufbewahrt wurden. Adam Sinclair hatte mit dem Mäster vor drei Jahren einen Rahmenvertrag geschlossen, wie er von Ned wusste. Also musste es insgesamt vier Lieferverträge geben - drei waren bereits abgeleistet, der vierte war noch offen und die Lieferung in den nächsten Monaten fällig. Ben wollte sich für das Treffen mit Craig gut vorbereiten.
    Er orientierte sich an den Jahreszahlen und fand die ersten beiden Lieferverträge ohne Mühe. Er studierte sie kurz, konnte jedoch nichts Auffälliges feststellen. Beide
Schriftstücke waren von Ned, Adam und dem Mäster unterschrieben, und die Lieferungen waren wohl pünktlich erfolgt und bezahlt worden. Der dritte Vertrag war nicht so leicht zu finden. Normalerweise hätte er ganz vorn in der Archivbox sein müssen, aber Ben konnte ihn nicht entdecken. Er schob ein paar schwere Ordner zur Seite und entdeckte eine zweite Archivbox, ganz hinten an der Wand. Sie enthielt den gesuchten Vertrag. Ben wunderte sich, dass die Unterlagen falsch abgelegt worden waren. Barb, die Büromanagerin, pflegte das Archiv normalerweise sehr gewissenhaft. Ben zuckte mit den Achseln. Vielleicht war es eine Aushilfskraft gewesen.
    Er nahm alle drei Verträge mit hinüber in sein Büro. Dann machte er sich auf die Suche nach dem vierten. Diesen würde er in Barbs Büro finden, wo die Unterlagen des laufenden Jahres aufbewahrt wurden.
    Er suchte den Ordner heraus, schlug ihn auf und blätterte durch die Papiere, bis er fündig wurde. Er nahm den Vertrag heraus und kehrte damit in sein Büro zurück, in Gedanken bei Gemma. Er hatte ständig ihr Gesicht vor Augen, ihre Stimme im Ohr. Noch nie hatte eine Frau ihn derart beeindruckt. Ben konnte es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Er war sich sicher, dass es keine Einbildung von ihm war, dass Gemma in der Scheune seine Nähe gesucht hatte. Beim nächsten Mal , schwor er sich, beim nächsten Mal küsse ich sie .
    Er schüttelte sich kurz, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, und studierte dann sorgfältig den aktuellen Liefervertrag. Als er bei den Unterschriften anlangte, blieb ihm kurz das

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