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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Herz stehen. Er erkannte eine weibliche Handschrift. Sie war zwar ziemlich unleserlich,
wies aber typisch weibliche Schnörkel auf. Ben studierte die Unterschrift sorgfältig und glaubte, ein G zu erkennen. Das konnte nicht Gemmas Unterschrift sein. Die Überraschung in ihrem Gesicht war echt, als Ned ihr von Adams Deal mit dem Mäster erzählt hatte. Dennoch, hier stand es schwarz auf weiß: G. R. Sinclair.
    Ben legte die Papiere beiseite und rieb sich die Augen. Es musste eine andere Erklärung geben.
    Er nahm erneut die beiden alten Verträge in die Hand und studierte Adams Unterschrift. Sie war nur schwer zu entziffern. Ben bezweifelte, dass Adam Gemmas Unterschrift fälschen konnte.
    Er steckte alle vier Verträge in einen großen hellbraunen Umschlag und verließ anschließend das Büro. Er würde Gemma damit konfrontieren. Er konnte ihr nämlich nicht helfen, wenn sie nicht ehrlich zu ihm war. Gleich morgen würde er zu ihr rausfahren.
     
    Nachdem Gemma untersucht und behandelt worden war, nahm Craig ihre Aussage auf. Er bemühte sich, Rücksicht auf sie zu nehmen, und behandelte sie wie ein rohes Ei, aber zum Schluss war sie dennoch völlig erschöpft. Sie heulte und schrie, dass sie nach Hause wolle.
    Jess nahm sie mit zu sich und bestand darauf, dass Gemma das Beruhigungsmittel einnahm, das Paige ihr mitgegeben hatte. Gemma ging direkt ins Bett. Jess setzte sich zu ihr, bis sie eingeschlafen war. Morgen würden sie nach Billbinya fahren.
     
    Ben war überrascht, wie viel auf den Straßen los war, als er am nächsten Morgen nach Billbinya aufbrach. Die
sonst so leeren Sandpisten schienen sich auf einmal in eine morastige Rallyestrecke verwandelt zu haben. Zuerst wurde Ben von zwei Streifenwagen überholt, die mit hohem Tempo in der Ferne verschwanden. Kurz darauf kamen ihm Dave und Craig in ihrem Jeep entgegen, gefolgt von vier weiteren Polizeifahrzeugen, die alle zurück in Richtung Stadt fuhren. Zuletzt begegnete ihm ein Truck, der offenbar Hereford-Rinder transportierte. Die massive Polizeipräsenz auf der Straße machte Ben stutzig, und er fragte sich, ob die Viehdiebe wieder zugeschlagen hatten. Er drückte aufs Gas, weil er es plötzlich eilig hatte, auf Billbinya anzukommen.
    Als Ben wenig später auf den Hof fuhr, entdeckte er Bulla im Gehege vor der Scheune, wo er gerade die Schafe herausließ, die die Nacht im Unterstand verbracht hatten. Bulla nickte Ben kurz zu und konzentrierte sich dann wieder auf seine Arbeit.
    »Wo sind denn die anderen?«, fragte Ben und sprang über den Zaun, um Bulla die Hand zu geben. Die störrischen Hammel weigerten sich, aus dem Unterstand herauszukommen, und Roady, Bullas Hund, wurde von einem gereizten Tier auf die Hörner genommen und gegen den Zaun geschleudert.
    Bulla fluchte und warf einen Stein nach dem Hammel. »Gem ist in der Stadt«, antwortete er.
    »Oh, ich hatte gehofft, sie hier anzutreffen«, sagte Ben.
    »Sie kommt erst heute Nachmittag, zusammen mit Jess. Gestern Abend ist hier was Schlimmes passiert. Gem musste ins Krankenhaus. Na, kommt schon, ihr sturen Viecher, kommt endlich raus da unten.« Bulla kroch in
den Unterstand. »Roady, geh rein!« Er stieß einen schrillen Pfiff aus, und wie aus dem Nichts flog der schwarzweiße Bordercollie über den Zaun und flitzte direkt in den Unterstand, wo er zu bellen begann. »Los, Mac, hilf ihm. Geh rein!«
    Ben beobachtete, wie die beiden Hunde sich einen Weg nach hinten durch die Schafe bahnten und dann gemeinsam die Tiere auf den schmalen Auslass zutrieben. Seine Neugier siegte, und er rief laut in den Unterstand: »Was ist gestern passiert?«
    Bulla antwortete nicht sofort. Er dirigierte seine Hunde souverän und zügig, und schon nach wenigen Minuten gaben die Hammel sich geschlagen und trotteten brav ins Gehege hinaus. Zum Schluss erschienen die Hunde und ließen sich von Ben tätscheln. Bulla kroch wieder aus dem Unterstand heraus und richtete sich stöhnend auf. »Ich werde langsam zu alt für so etwas«, brummte er. »Jack, dieser Abschaum, hat sich gestern Abend an Gemma vergriffen«, sagte er dann und sah Ben zum ersten Mal ins Gesicht. »Er hat sie so schlimm verprügelt, dass die Polizei sie ins Krankenhaus bringen musste. Jess hat heute Morgen angerufen. Gemma geht es wohl den Umständen entsprechend, aber trotzdem wollen sie heute noch rauskommen. Dieses miese Schwein hat sich aus dem Staub gemacht. Die Polizei fahndet nach ihm.«
    Ben kam die bittere Galle hoch. »Okay, euch fehlt also ein

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