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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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war also doch nicht ganz so ein mieses Schwein.«
    »Jess …«, sagte Gemma verdrossen.
    »Sorry, Süße!«
    »Oh, ich bin hundemüde. Ich muss jetzt ins Bett, sonst werde ich morgen bei der Schur keine große Hilfe sein.« Gemma stand auf und streckte sich.
    »Du wirst sowieso keine große Hilfe sein. Mit dem Arm kannst du nicht arbeiten«, wandte Jess ein.
    »Das stimmt, aber ich kann immer noch Auto fahren. Schließlich fehlt uns Jack als Arbeitskraft. Jemand muss sich um den Viehtrieb kümmern. Wie spät ist es jetzt? Kann ich Dave noch anrufen?«

    Jess sah auf ihre Uhr. »Es ist schon ziemlich spät. Besser, du rufst ihn morgen früh an. Gib mir das ganze Zeug. Ich werde es heute Nacht unter mein Kopfkissen legen.«
    »Wehe, du sabberst auf die Unterlagen und verschmierst alles!«, bemerkte Pat, bevor er den Salon verließ.
    »Du kannst von Glück sagen, dass ich dir nicht meine halbvolle Kaffeetasse an den Kopf werfe«, rief Jess ihm hinterher. Dann drehte sie sich zu Gemma und umarmte sie kurz. »Wie fühlst du dich?«
    »Nun ja, geschockt, erledigt, kaputt, und meine Augen brennen vom vielen Weinen. Aber dafür ist mir eine Riesenlast von den Schultern gefallen. Und was ist mit dir? Wie geht es dir, nachdem du über Brad Bescheid weißt?«
    »Ich weiß nicht, Gem. Männer …« Jess zuckte mit den Achseln. »Wer kann schon einen Mann verstehen?«

Kapitel 28
    D er Montagmorgen begann in Port Pirie bewölkt und kühl. Craig stand vor der Polizeiwache und aß ein Sandwich, während er auf Dave wartete. Er fühlte eine innere Unruhe und konnte es kaum erwarten aufzubrechen. Dave und er wollten nach Billbinya fahren. Sie mussten Gemma mit den fremden Herefords konfrontieren, die sie auf ihrem Grundstück entdeckt hatten.
    Craig war es unangenehm, Gemma erneut befragen zu müssen nach allem, was sie durchgemacht hatte, aber das gehörte nun einmal zu seinen Aufgaben. Als Kriminalbeamter musste er sich mit allen möglichen Verbrechen auseinandersetzen, und am meisten zu schaffen machten ihm die Fälle von Körperverletzung und Misshandlung von Frauen und Vergewaltigung.
    In diesem Moment kam Dave mit seinen Unterlagen und Ordnern aus dem Gebäude, und sie machten sich auf den Weg.
     
    Ein paar Stunden später saßen die Sonderermittler an Gemmas Küchentisch, zusammen mit Gemma und Jess. Sie hatten nicht mit einem so freundlichen Empfang gerechnet - Gemma begrüßte ihr Kommen sogar ausdrücklich.
    »Gemma, wann waren Sie eigentlich das letzte Mal auf der nördlichen Grenzkoppel?«, fragte Dave in beiläufigem Ton.

    »Oh, keine Ahnung.« Die Frage überraschte Gemma und riss sie mitten aus ihren Gedanken. »Jack war für diesen Abschnitt zuständig. Ich schätze, es ist schon zwei Wochen her, dass ich das letzte Mal draußen war. Wir halten dort Schafe, weshalb Jack und Bulla regelmäßig nach dem Rechten sehen.«
    »Hat einer der beiden von irgendwelchen Auffälligkeiten berichtet?«
    »Nein, alles scheint dort in bester Ordnung zu sein.«
    »Besitzen Sie oder einer Ihrer Nachbarn Hereford-Rinder?«
    »Nein, ich nicht«, antwortete Gemma. »Und meine Nachbarn auch nicht. Jedenfalls nicht die, deren Farmen an mein Grundstück grenzen. Warum fragen Sie?«
    »Wir haben bei unserer Tour über Billbinya auf der Nordkoppel eine Herde Herefords entdeckt. Bleiben Sie dabei, dass die Tiere nicht Ihnen gehören?«, fragte Dave mit ruhiger Stimme, während Craig den Blick von Jess mied und auf den Tisch starrte.
    »Ja, denn ich besitze keine Herefords«, antwortete Gemma ebenso ruhig.
    »Wir müssen Sie bitten, uns auf die Wache nach Pirie zu begleiten, damit wir Ihre Aussage protokollieren können. Es handelt sich um eine ernste Angelegenheit. Auf Ihrem Grundstück weiden Jungochsen im Wert von knapp hundert Riesen, und Sie sagen, die gehören Ihnen nicht.«
    »Haben Sie auf Ihrer Tour sonst noch etwas entdeckt, das nicht auf Billbinya gehört?«, fragte Gemma.
    »Ja, das Versteck von einem Viehdieb - Pfosten, Draht und zwei Hunde. Wir denken, dass sie Jack Marshall gehören.«

    Gemmas Kiefer klappte herunter. »Wirklich?«
    »Ja. Wir haben Fotos, die beweisen, dass er die Hunde versorgt hat. Das entlastet Sie jedoch nicht, Gemma. Als Eigentümerin von Billbinya sind Sie verantwortlich für das, was auf Ihrem Land geschieht.«
    Gemma nickte. »Ja, das sehe ich genauso. Aber inzwischen habe ich neue Informationen, die Sie sehr interessieren dürften. Kannst du mal die Papiere holen, Jess?«, bat Gemma und wandte sich

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