Wilder Sex und heiße Küsse
auf den Türgriff.
Er hielt die Tür zu. “Nein, ich habe nicht einmal Nikotin in meinem Körper. Mit meiner Geduld ist es also nicht weit her. Antworte mir!”
“Ich habe kein Verhältnis mit Bill.”
“Was ist mit Cecil?”
Jessica verfiel in fassungsloses Schweigen. Daniel hielt ihrem Blick stand.
“Du bist doch wahnsinnig”, sagte sie, trat ihm vors Schienbein und riss die Tür auf.
Er biss sich vor Schmerz auf die Lippen. “Soll ich das als Nein verstehen?”
“Das kannst du verstehen, wie du willst.”
Plötzlich kam er sich dumm vor. Aber Schuld war nur der Mangel an Nikotin und an Schlaf und … Er räusperte sich. “Ich muss dich wohl um Verzeihung bitten.”
Sie sah ihn stumm an.
“Ich bin in letzter Zeit nicht ganz ich selbst gewesen.”
“Ach ja?” Sie schürzte die Lippen. “Wer bist du dann gewesen?”
Er wand sich unter ihrem Blick. “Ein Idiot?”
“Die Ähnlichkeit ist frappierend.”
Er wusste nicht, ob er lachen oder beleidigt sein sollte, deshalb fuhr er mit der Hand durch sein Haar und versuchte, all seinen Mut für die sicher dümmste und albernste Tat seines Lebens zusammenzunehmen. “Hör zu, Sorenson. Ich …” Doch er konnte seine Gefühle nicht aussprechen. Er hatte schon einmal geliebt und war verlassen worden. Intelligente Menschen baten nicht darum, verletzt und verlassen zu werden. Sie vermieden es – bauten Mauern gegen den Schmerz, stellten sich lieber gleich das Schlimmste vor. Und er war ein intelligenter Mensch.
“Was?”, fragte Jessica nach.
“Nichts”, erwiderte er und wandte sich ab. “Das mit uns neulich hat mir jedenfalls etwas bedeutet.”
“Wie meinst du das?”
Er steckte schon viel zu tief drin, obwohl er es doch besser wissen müsste. Sein Herz raste. “’Nur Sex’ habe ich schon gehabt. Aber das mit uns – das hat sich anders angefühlt.”
“Wie denn?” Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Hör auf!, ermahnte er sich. “Wie …”, stieß er hervor, doch sie war so schön, so verlockend, so nah. Er konnte nicht anders, als sie in an sich zu ziehen und zu küssen.
Sie erwiderte seinen Kuss. Ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in seinem Innern.
“Na, so wie das hier”, sagte er mit kehliger Stimme, als er wieder Luft holen konnte.
“Oh”, hauchte sie. “Erzähl mir mehr darüber.”
Über Liebe?, sagte eine Stimme in seinem Kopf, doch seine Lippen weigerten sich, dieses schicksalsträchtige Wort auszusprechen. “Ich weiß nicht”, flüsterte er. “Ich habe so etwas noch nie empfunden.”
Sie blinzelte. “Dann sollten wir es vielleicht noch einmal versuchen?”
“Aus rein wissenschaftlichen Gründen.”
“Ja, natürlich”, murmelte sie, und er küsste sie erneut.
Und wieder durchfluteten ihn Gefühle der Zärtlichkeit und Lust, und er hob sie hoch und trug sie zu seinem Bett. Ihr Kuss wurde nur einen kurzen Augenblick unterbrochen, als Daniel sich neben sie legte. Ohne weitere Worte zogen sie sich mit ruhigen und gezielten Bewegungen gegenseitig aus, bis sie vollkommen nackt nebeneinander lagen. Jessicas Haut fühlte sich an wie Seide, ihre Lippen schmeckten wie süßer Wein.
“Jessica”, sagte er und streichelte zärtlich ihren Arm. “Davon habe ich immer geträumt – dich hier bei mir zu haben, in meinem Bett.” Er ließ seine Hand über ihre Taille gleiten.
Sie schloss genießerisch die Augen. “Wann?”
“Letzte Nacht, zum Beispiel.”
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, und als er sie noch näher zu sich heranzog, stöhnte sie leise.
“Und die Nacht davor.” Er schob sich zwischen ihre Beine, und sie schmiegte sich an ihn. “Und die zehn Jahre davor auch.”
“Daniel …”
“Was?” Er beugte sich über sie.
“Ich will … dich in mir spüren.”
Sie liebten sich atemlos, voll brennender Begierde, brachten sich gegenseitig zum Höhepunkt und schliefen dann eng umschlungen ein, beide zutiefst befriedigt. Aber irgendwann in der Nacht wachte Daniel auf, und noch überwältigt vom Gefühl ihrer Wärme und Nähe, konnte er nicht widerstehen und liebte Jessica erneut.
Dieses Mal ließen sie sich mehr Zeit, und nachdem sie wieder eingeschlafen war, lag er noch eine Weile wach.
Dies ändert nichts, sagte er sich selbst. Er war immer noch hier, um sein Buch zu schreiben. Doch als sie sich dichter an ihn schmiegte, wusste er tief im Innern, dass er sich etwas vormachte.
Es änderte alles.
12. KAPITEL
“Die Wunde müsste jetzt gut verheilen”, sagte Jessica, während
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